Ostschweizer Stromkunden möchten Ökostrom

Die Bevölkerung im Versorgungsgebiet der SN-Energie möchte gerne Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Eine neue Umfrage des WWF zeigt, dass die grosse Mehrheit der Befragten den Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken ablehnen und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen fordern.



Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Der WWF führte mit dem Meinungsforschungsinstitut DemoSCOPE eine repräsentative Befragung in den sieben Gemeinden Arbon, Rapperwil-Jona, Romanshorn, Rorschach, Schwanden GL, St. Gallen und Wald Zürich zu den erwünschten Energiequellen durch. Mehr als 80 Prozent der Befragten fordern Strom aus erneuerbaren Energiequellen und 69 Prozent lehnen die Atomenergie ab. Es ist eindeutig, dass die SN-Energie mit ihrer Energiepolitik die Interessen der Bevölkerung nicht berücksichtigt und besonders eine lukrative Preispolitik für den Strom verfolgt.

Sonnen- und Wasserenergie anstatt Atomstrom

Die repräsentative WWF-Umfrage zeigt eine breit abgestützte Bevölkerungsmehrheit, die eindeutig den Strom von erneuerbaren Energien fordert. Dabei stehen die Sonnen- und Wasserenergie an erster Stelle, gefolgt von Biogas, Geothermie und Wind. Zudem sind rund 75 Prozent dazu bereit, für sauberen, ökologisch verantwortbar produzierten Strom einen Aufpreis zu bezahlen. Die Herkunft und die Umweltverträglichkeit der Energiequellen sind für die Befragten wichtig und weder der Atom- noch der Kohlestrom können diesem Anspruch Rechnung tragen.

Nein zu Kohlestrom

Ähnlich wie beim Atomstrom waren die Befragten auch gegen den Gebrauch von Kohlestrom. Die grosse Mehrheit von 82 Prozent hat sich eindeutig dagegen ausgesprochen, nur 10 Prozent waren dafür. Die SN-Energie will jedoch einen Millionenbetrag in das deutsche Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel in Norddeutschland investieren. Die WWF-Sektionen in den betroffenen Kantonen Zürich, St. Gallen, Thurgau und Glarus fordern, dass sich die SN-Energie sofort aus dem Projekt zurückzieht. «Unser Stromversorger kann nicht ernsthaft gegen den erklärten Willen seiner Kundinnen und Kunden handeln: Die Ostschweizer wollen nicht in dreckigen Kohlestrom investieren», betont Ann-Kristin Peterson, Präsidentin des WWF Glarus.

Grosslieferanten aus Kohlekraftwerk zurückgezogen Mit Group E FR und Romande Energie VD zogen sich im April bereits zwei Schweizer Stromlieferanten vom deutschen Kohlekraftwerksprojekt zurück, weil Kunden Kohlestrom nicht akzeptieren und die Versorgungssicherheit nicht gesichert ist. «Es gibt sinnvolle Alternativen zur Kohlekraft, wir müssen in Energieeffizienz investieren und in erneuerbare Energien», so Peterson. Die wirtschaftlichen Aussichten für Kohlekraftwerke sind düster und die Auswirkungen auf die Umwelt verheerend: Kohle ist die schmutzigste Art, Strom zu produzieren. Blei, Cadmium und Feinstaub belasten die Umwelt, gigantische Mengen des Klimagases CO-2 gelangen in die Atmosphäre. Die Menge der CO-2-Emissionen des Kohlekraftwerks in Brunsbüttel wären vergleichbar mit jenen aller Schweizer Autos.