Perikles Monioudis – Glarner Botschafter

Am vergangenen Donnerstag überreichte Regierungsrat Benjamin Mühlemann an einer gediegenen Feier im Kunsthaus in Glarus dem Autor Perikles Monioudis den diesjährigen Kulturpreis. Eine besondere Anerkennung für aussergewöhnliche Tätigkeiten um das kulturelle Leben im Kanton.



die zur Freude des Preisträgers an der Verleihung teilnahm. Marianne Frisch mit Hut. Perikles im Gespräch mit Martin Zimmermann.
die zur Freude des Preisträgers an der Verleihung teilnahm. Marianne Frisch mit Hut. Perikles im Gespräch mit Martin Zimmermann.

Der diesjährige Kulturpreisträger hat bisher 19 Werke veröffentlicht und in dieser Zeit wurden ihm 26 Preise und Werkbeiträge zugesprochen. Unter anderem der wichtige Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis. Sein Werk «Land» fand international sehr grosse Aufmerksamkeit. So schrieb unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung «Hier gewinnt das Lebensgefühl eines Weltbürgers Kontur.»

Seine Werke bereichern die Glarner Kulturlandschaft

In seiner Rede nahm Regierungsrat Benjamin Mühlemann immer wieder Bezug auf einzelne Werke des Schriftstellers. «Eigens aus diesem Grund habe ich einige seiner Bücher aus der Landesbibliothek geholt und auch gelesen, um mit Ihnen darüber zu sprechen.» Zu jedem der ausgewählten Werke wie «Äther», «Junge mit kurzer Hose», «Land» oder «Freulers Rückkehr» fand er stets eine Beziehung des Autors zum Glarnerland. «Wenn wir auf dem Cover das Wort Freuler abdecken und sich eine Genitiv-Apostrophe dazudenken, würde es heissen «Perikles Monioudis Rückkehr».

Laudatio von der Schriftstellerin Ruth Schweikert

Mit jedem Satz ihrer sehr einfühlsamen Laudatio war zu spüren, dass sie Perikles sehr gut und schon seit vielen Jahren persönlich kenne und sein schriftstellerisches Schaffen begleite. Sie kenne kaum jemand, der so klug sei und auf der anderen Seite so viel von sich selber erwarte. «Die bisher 19 veröffentlichten Werke machen ihn zu einem der produktivsten und vielseitigsten Schriftsteller unseres Landes.»

Wie entsteht Literatur?

«Literatur hat ihre Wurzeln in der Imitation. Ein Buch kann nur schreiben wer – wann und wo auch immer – davon erfahren hat, dass es Bücher gibt.» Perikles erklärte in seiner kurzen, aber sehr prägnanten Dankesrede, dass kein bücherschreibendes Originalgenie je vom Himmel gefallen sei. Er führte weiter aus, dass er als auf dem Weg zur Schule ja nicht an einem Literatencafé vorbeigeradelt wäre. Es sei aber auch gut ohne das gegangen. «Ich wurde Schriftsteller durch die Anverwandlung all dessen, von dem ich mir vorstelle, es mache einen Schriftsteller aus.» Habe er einmal mit dem Schreiben begonnen, ginge es ihm darum, so zu tun, als ob ich bereits ein Schriftsteller wäre. «Denn ich hatte natürlich damals nicht so recht gewusst, auf was ich mich einliess. Heute weiss ich es und ich bedanke mich herzlich bei meinem Heimatkanton für die Unterstützung und diese bedeutende Auszeichnung, die mir so lieb und wertvoll ist.»

Der Abschluss der Preisverleihung wurde anschliessend mit «Trigonella» im «GH» in Ennenda gefeiert. Bei einem feinen Essen hatten die Gäste, die Freunde und die Familie des Preisträgers die Gelegenheit, über Vergangenes und auch über Zukünftiges zu diskutieren.

Anhang: Am 17. April 2006 führte glarus24.ch das erste Interview mit dem Schriftsteller Perikles Monioudis durch. Zu lesen unter Archiv «Interview mit Perikles Monioudis».