Dass das Klöntal das schönste Tal im Lande ist, ist unbestritten, und dass seine Wetterkapriolen genauso wie die Berge und der See zu ihm gehören, ist bekannt. Gewitter am Morgen beim Anschwingen, Sonne am Mittag, und zweimal ergiebiger Hagelschlag, begleitet von Blitzen und Donner am Nachmittag bescherten dem Schwingervolk wettermässig alles. Die schweren Niederschläge in der zweiten Tageshälfte, liessen das Braun des Sägemehls weiss erstarren, ein Abräumen des überfluteten Schwingerareals war am Abend wegen der Gefahr des Versinkens der Fahrzeuge unmöglich.
Glarner Sieg
Nachdem die Mehrheit der Glarner Schwinger im ersten Gang untendurch musste, paarte das Kampfgericht im zweiten Gang, sechs der acht anwesenden Gästeschwinger aus Schwyz und Uri. Das solche Kunststücke nicht das gelbe vom Ei sind, mussten die Glarner erst vor 14 Tagen in Herisau als Antwort aufs Glarner-Bündner in Schwändi erfahren und wird ihnen die Aufgabe am Urnerboden bzw. Siebner Herbstschwinget bestimmt nicht vereinfachen. Im Klöntal führte dies dazu, dass die Glarner nach vier Gängen zu einer sechsfach Führung begleitet vom überzeugenden Bündner in Rapperswiler Diensten, Claudio Hosang, kamen. Die führenden Horner und Hosang mit je vier gewonnen trafen jedoch nicht aufeinander. Horner bezwang auch seinen fünften Gegner, den mit 2.25 Punkten zurückliegenden Appenzeller Neukranzer Roman Kuhn, derweil Hosang mit der letzten Unterländer Hoffnung im Rennen Fridolin Beglinger resultatlos auseinander ging. Hosang nun Punktgleich mit Franz Freuler und Markus Figi, hinter dem unangefochtenen Horner, blieb die Schlussgangteilnahme verwehrt, mit einem Sieg über den Schwyzer Markus Keller war ihm der Ehrenrang sicher. Im reinen Klubduell des organisierenden Mittelländer Verbandes, traten Peter Horner und Markus Figi in den Ring, indem der Nachwuchsmann den Routinier beherrschte und in der vierten Minuten mit Spaltgriff ins nasse Sägemehl legen konnte.
Horner’s Bravourtat
Horner’s Sieg im Hagelwetter war verdient, bezwang er doch mittels Fussstich im dritten Gang als einer der wenigen Glarner mit Werner Rhyner, einen der favorisierten Innerschweizer Gäste sowie auch alle andere Wiedersacher: David Fäh, Johann Hersche, und Michael Wyrsch. Was die 59.50 Punkte belegen. Markus Figi fiel auf Rang vier zurück, ob er nun noch eine Saison anhängt, oder ob er voll aufs Älplerleben setzt, ist noch offen. Franz Freuler wurde nach einer Startniederlage gegen Stefan Gisler mit einer tollen Aufholjagd noch zweitbester Glarner; noch vor Figi. Positiv zu gefallen wusste Ueli Rychen als zweitbester Unterländer mit vier geputzten, und der noch nicht 20 jährige Ruedi Luchsinger, Schwanden, mit seiner gewohnt angriffigen Art.
Den Rahmen gaben dem Fest die Bueben am 20. Glarner Buebenschwinget, der Jodelklub Glärnsich mit ihren Einlagen, sowie das Steinstossen, das unter den Fittichen von Hans Feldmann mit zwei Originalsteinen aus der Darli Runse seine zweite Auflage erlebte. jh.
Rangliste: 1. Peter Horner, Ennetbühls 59.50 P. 2. Claudio Hosang, Gommiswald, 58.25. 3. Franz Freuler, Glarus, 57.50. 4. Markus Figi, Luchsingen, und Fridolin Beglinger, Mollis, je 57.25. 5. Ruedi Eugster, Quarten, Stefan Gisler, Altdorf, und Werner Rhyner, Pfäffikon, alle 57.00. 6. Christian Elmer, Elm, Ueli Rychen, Mollis, und Michael Diethelm, Tuggen je 56.75. 7. Florian Beglinger, Filzbach und Ruedi Luchsinger, Schwanden je 56.50.
Jungschwinger: Kat: A: Schlussgang: Andreas Pianta bezwingt Tobias Fischli, beim zweiten Zusammengreifen mit Kurz. 1. Andreas Pianta, Mollis, 49.75. 2. Tobias Fischli, Netstal, 48.50. 3. Christian Pianta, Mollis, und Moritz Lütschg, Mollis je 47.00. 4. Noa Lütschg, Mollis, 46.50.
Kat: B: Schlussgang: Samuel Oswald besiegt Fritz Leuzinger nach 30 Sekunden mit Hüfter. 1. Samuel Oswald, Näfels, 50.00. 2. Fritz Leuzinger, Mitlödi, 48.25. 3. Marco Jenny, Sool, 46.00. 4. Stefan Jenny, Sool, 45.75
