Pierre Haefelfinger und seine Slidepictures

Pierre Haefelfinger, Architekt aus Glarus, ist mit seinem, viele Kunstrichtungen umfassenden Schaffen weit über die engere Heimat hinaus bekannt und geschätzt. Gegenwärtig ist er mit grossen Teilen seines reichhaltigen Gestaltens in der Art 333 in Wädenswil zu Gast. Anlässlich der Vernissage weilten nicht wenige Glarnerinnen und Glarner am Ausstellungsort.



Eines der Slidepictures von Pierre Haefelfinger (Bilder: p.meier)
Eines der Slidepictures von Pierre Haefelfinger (Bilder: p.meier)

Was es – nicht nur – mit den Slidepictures auf sich hat, was mit deren zeitraubendem Entstehen verbunden ist, erläuterte Pierre Haefelfinger gerne. Er, mit Jahrgang 1930 in Genf geboren, denkt, dass er letztmals in dieser Breite präsentiert. Mit Grafischem und oft diskreter Farbgebung sind diese Bilder versehen. Alles ist auf Stäbchen gefügt, die sich horizontal beliebig verschieben lassen und zu einem immer neuen Ganzen wachsen, verblüffende und unerwartete in sich geschlossene Gesamtheiten ergeben. Im Obergeschoss der unweit des Bahnhofs gelegenen Galerie an der Florhofstrasse ist ein Teil der Slidepictures präsentiert.

Bereitwillig vertieft man sich in das Umplatzieren der vielen Holzstreifen, freut sich an neuen Kunstaussagen, erspürend, dass hinter jedem Bild ganz viel Arbeit und vorherige Planung steckt.
Es kommt einem zugute, dass man den Werdegang des einst als Architekt tätigen Kunstschaffenden nachlesen kann. Architektur studierte er an der Höheren Technischen Lehranstalt in Burgdorf, in Musikalisches vertiefte er sich am Conservatoire de Musique in Genève, einen Fernkurs in Grafik schloss er an der Famous Artists School in München ab.
Er hat sich für sein vielseitiges kreatives Ausgestalten die stets notwendigen Zeitspannen eingeräumt. Fotografie, Zeichnungen in verschiedenen Techniken, musikalische Auftritte als Solist und Ensemblemitglied mit seiner Querflöte, Portraits, Slidepictures, Gebrauchsgegenstände in Metall und eine Stahlskulptur seien in diesem Zusammenhang erwähnt. Und an schon beinahe zahllosen Orten konnte man sich mit seinem Schaffen auseinandersetzen. Da sind neben Montreux, Glarus, Linthal, Belfort, Genève, Savognin, Walenstadt, Vevey und Lausanne auch Paris, Belfort, New York und Jyväskylä zu erwähnen.

Und nun die Art 333 in Wädenswil, an ruhiger, gemütlicher und doch zentraler Lage, von vielen Freunden und Bekannten besucht, bei intensiven und reichhaltigen Gesprächen verweilend. Man lernt von Pierre Haefelfinger Neues kennen, beispielsweise das Illustrieren einiger Bücher, das Präsentieren einiger Farbaufnahmen, gemalte Portraits. Man erspürt die Geduld, die Fähigkeit des intensiven Erfassens und Umsetzens des jeweiligen Objekts. Er vermeidet Grelles, Schreiendes, Sensationsgebundenes in wohltuend konsequenter Art. Er ist stiller und geduldig Betrachtender, einer der sich Spielereien durchaus gerne hingibt, stilvoll zu kombinieren weiss.

Ausgeklammert bleibt das Musikalische, es wäre sonst eine beinahe zu grosse Überfülle entstanden. Die Ausstellung mit seinem Schaffen ist bis zum 11. Mai geöffnet.