Pro Infirmis Glarus – Informationen

Die Pro Infirmis Glarus mit ihrem Geschäftsleiter Stefan Kühnis und Fridolin Luchsinger, neuer Präsident der Kantonalkommission, der auch Frank Birk, Prospero Trovato, Lukas Beerli und Susanne Gasser angehören, zeigt mit ihrem Bericht aus dem vergangenen Jahr auf, wie wertvoll und notwendig die Dienste sind, die angeboten werden.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Fridolin Luchsinger löste mit Beginn dieses Jahres Ernst Alder ab. Neben Stefan Kühnis gehören der Geschäftsleitung Stefanie Büchel Steiner als Stellvertreterin, Arlinda Gashi, Koordination Administration; Beatrice Mächler, Personal- und Rechnungswesen; Lorian Boshtraj, Lernender, und Kata Radeljic, Aushilfe, an. Fünf Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sind in verschiedenen Bereichen tätig, Weitere Personen setzen sich im Begleiteten Wohnen und der Erwachsenenbildung ein. Der GFBB (Fachstelle für Behindertengerechtes Bauen) steht Dieter Berger aus Mollis vor.

Neva Landolt, Sozialarbeiterin in Ausbildung, ist in ihrem Alltag auf den Rollstuhl angewiesen. Was sie schreibt und glücklicherweise nur kleinere Teile ihres Alltags betrifft, stimmt nicht optimistisch.

Die selbstbewusste 19-Jährige weiss um ihre Stärken und Qualitäten. Wie ihr andere Personen zuweilen begegnen, ist echt unverständlich. Sie sei schliesslich nicht in einem Ufo ab einem fremden Planeten auf die Erde gelangt und verhalte sich so, wie andere auch. Nur ist da der Rollstuhl, der bei Einzelnen Unsicherheit und Unbeholfenheit auslöst, zu Reaktionen führt, die diskussionslos quer in der Landschaft stehen. Neva Landolt zitiert Beispiele: Sie wird in einer Gaststätte einfach übergangen, erhält nicht – wie andere – eine Speisekarte. Eine betagte Dame kommt auf sie zu und kneift sie kurzerhand und beherzt in die Wange. Derartiges ist unangenehm und absolut unpassend. Da sind Kinder, die unbefangen und in offener Weise auf sie zugehen, neugierig fragen, sich freundlich und interessiert zeigen, viel willkommener. Sie leben dem Kreis gehemmter Erwachsener vor, wie das geht.

Die Verantwortlichen der Pro Infirmis sind bemüht, Barrieren zwischen Menschen mit Behinderung und weiteren Kreisen unserer Gesellschaft abzubauen. Man setzt sich beispielsweise für einen hindernisfreien Zugang zu Gebäuden, im Bereich der Arbeit, Gesellschaft, Freizeit, Wohnen und Bildung so ein, wie es in der UNO-Behindertenrechtskonvention geschrieben steht. Diese Konvention wurde von der Schweiz im Jahr 2014 ratifiziert. Wer mehr wissen möchte, findet unter www.proinfirmis.ch/de/kantonale-angebote/glarus.ch Weiterführendes. Interessierte sind eingeladen, mit den Verantwortlichen der Pro Infirmis ins Gespräch zu treten. Unterstützungen sind sehr willkommen.

Die geleistete Arbeit ist beachtlich, zeugt von Kompetenz und aufwendigem Einsatz beispielsweise bei Sozialberatungen von exakt 254 Personen und deren Angehörigen. Im Jahresbericht sind 3204 Stunden erwähnt. Hingewiesen wird weiter auf 176 Kurzberatungen, die jeweils weniger als eine Stunde in Anspruch nahmen; auf Sozialberatungen für die Rheumaliga Glarus; Beistandschaften zugunsten von leicht mehr als 30 Personen mit einem Gesamtaufwand von 1269 Stunden; das begleitete Wohnen, die beinahe 30 Erwachsenenbildungskurse mit 214 Teilnehmenden; die finanziellen Leistungen an Menschen mit einer Behinderung mit einem Gesamtbetrag von 153 000 Franken und 87 Gesuchen; Fachberatung und Öffentlichkeitsarbeit und den Einsatz im Sekretariat Winterhilfe.

Diese wertvolle Arbeit wird mit der notwendigen Diskretion geleistet. Sie ist und bleibt notwendig.