Projekte „Linthal 2015“ und „NESTIL“ auf Kurs

Die Erteilung der Konzession und der Abschluss der Bau- und Montagearbeiten für das neue Pumpspeicherwerk Tierfehd bildeten Höhepunkte im 51. Geschäftsjahr der Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL).



Präsident dews Verwaltungsrates (Bild: ehuber) Die beiden Glarner Regierungsräte und Mitglieder im Verwaltungsrat der KLL: (von links) Röbi Marti und Andrea Bettiga (Bild: ehuber) Heinz Karrer
Präsident dews Verwaltungsrates (Bild: ehuber) Die beiden Glarner Regierungsräte und Mitglieder im Verwaltungsrat der KLL: (von links) Röbi Marti und Andrea Bettiga (Bild: ehuber) Heinz Karrer

Die 51. Generalversammlung der KLL wurde dieses Jahr im Schloss Wartenstein, Pfäfers, durchgeführt. Dabei wurde die Jahresrechnung genehmigt und eine Dividende von 4.5 Prozent auf dem Aktienkapital von 50 Mio Franken beschlossen. Zudem konnte dank einer höheren Jahresproduktion und trotz höheren Jahreskosten der Kilowattstundenpreis der abgegebenen Energie von 10.07 auf 8.17 Rappen reduziert werden. Die Anwesenden interessierte aber vor allem der Fortschritt der Projekte „Linthal 2015“ und „NESTIL“. Rolf W. Mathis, Präsident des Verwaltungsrates, konnte dazu sehr detaillierte Auskünfte geben.


Renaturierungs-Initiative


Im Zusammenhang mit dem Jahresbericht stellte der Zürcher Altregierungsrat Gilgen die Frage nach dem politischen Engagement der Elektrizitätslobby in Bern zur „Renaturierungs-Initiative“. Heinz Karrer, CEO der AXPO, bedauerte, dass man sich schon fragen muss, wer im Parlament wirklich ein Spezialist ist und über genügend Wissen zu dieser komplexen Materie verfüge und sich in die vielen Gesetze einarbeiten kann. Er bedauert sehr, dass Christian Speck nicht mehr zur Verfügung steht, denn er war sehr gut vernetzt und konnte auch sehr gut die notwendigen „Brücken“ bauen. Sicher als einen grossen Vorteil betrachtet er, dass der Glarner Pankraz Freitag im Ständerat sitzt, der doch über einem sehr grossen Wissensschatz und über eine grosse Erfahrung verfügt.



Projekt „Linthal 2015“ und Nestil



In seinen Ausführungen, die laufend mit eindrücklichen Bildern ergänzt wurde, konnte Rolf W. Mathis bestätigen, dass beim Projekt „NESTIL“ bereits der erste Probebetrieb in Angriff genommen wurde. Aufgrund dieser ersten Probeläufe sind noch einige leichte Korrekturen anzubringen. Wenn alles wie geplant weiterläuft, und davon gehe er aus, könne dieses 110 Megawatt Umwälzkraftwerk, nach dreieinhalb Jahren Bauzeit, Mitte Mai definitiv in Betrieb genommen werden. Auch das grössere Projekt „Linthal 2015“ ist nach Mathis zeitlich auf Kurs. „Aus den verschiedenen Bautrupps sind mittlerweilen Schneeräumungsequipen geworden“, wie Mathis die momentane Situation auf den verschiedenen Baustellen im Tierfehd scherzhaft beschrieb. Aber mit solchen Wetterkapriolen habe man rechnen müssen, allerdings nicht unbedingt in diesem Ausmass. Die zusätzlichen Kosten für diese Schneeräumungsaktionen liegen über der zehn Millionen Grenze. Das Bild insbesondere im Tierfehd habe sich in den vergangenen Monaten stark verändert. Der Um- und Neubau beim Hotel Tödi ist bereits weit fortgeschritten und man könne bereits mit dem Innenausbau beginnen. Er rechne damit, dass im Herbst der Restaurantbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Die Talstation, vor allem für die 25 Tonnen Seilbahn, zeigt dem Betrachter bereits einen Teil der endgültigen Grösse und lässt erahnen, was für riesige Volumen und Materialmengen später damit zur Bergstation befördert werden. Mathis hofft, dass im September der definitive Baubeschluss gefällt wird, sodass nach einer Bauzeit von rund sechs Jahren im Hebst 2016 ein erster Teil der geplanten Anlagen in Betrieb genommen werden kann.



Wechsel im Verwaltungsrat



Auf die diesjährige Generalversammlung hat Altregierungsrat Willy Kamm seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der KLL erklärt. Er gehörte seit 2006 diesem Rat an und hat, so Mathis, in dieser Zeit einige wichtige und zukunftsweisende Entscheide mitgetragen. So einen ersten Kredit von 36.4 Mio Franken für das Projekt Lintahl 2015, oder das 100 Mio Franken umfassende „Tigerprojekt“ den Kauf des Hotels Tödi. Auch das Jubiläum 50 Jahre KLL fiel 2007 in seine Amtsperiode. Als sein Nachfolger wurde Regierungsrat Andrea Bettiga gewählt, der nun zusammen mit Regierungsrat Röbi Marti die Interessen des Kantons Glarus vertritt.

Auch die Diesjährige 51. Generalversammlung wurde wie gewohnt perfekt von Ina Eckert, Sekretärin des Verwaltungsrates, vorbereitet.