Bei diesem Grossanlass standen Weltklassejudokas, wie der italienische Vize-Weltmeister Francesco Bruyere und der Gewinner vom Weltklasseturnier in Paris, der Ägypter Mehdat auf den Matten, was die Aufgabe für Nicolettis Schützlinge nicht wirklich einfacher machte.
Die 18-jähriger Afra Violetti aus Niederurnen eröffnete das Turnier für die Glarner. In ihrer Kategorie der Juniorinnen U20 bis 57kg schlug sie unter anderem auch die letztjährige Gewinnerin des Turniers, die Spanierin Leon.
Lediglich die spätere Gewinnerin der Kategorie bis 57kg, eine äusserst stark auftretende Italienerin, vermochte Violetti zu stoppen. Im Hoffnungslauf liess die Niederurnerin aber nichts mehr anbrennen und holte sich Bronze.
Infolge der immensen Kämpferdichte musste Raphael Nicoletti, Glarus, welcher zum ersten Mal in der Kategorie der Elite bis 90kg startete, sieben Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Genervt von der langen Warterei und der damit verbundenen Müdigkeit, hatte er zu Anfang seines ersten Kampfes ein wenig Mühe, die dringend notwendige Konzentration zu finden. Schlussendliche gewann Nicoletti jedoch die Begegnung gegen den topgesetzten Judoka aus der Lombardei mit der Höchstnote Jppon. Nach zwei weiteren gewonnenen Kämpfen stand der 22-jährige Glarner Raphael Nicoletti, was man auch bei optimistischster Prognosen nicht erwarten durfte, im Final dieses Weltklasseturniers in Bergamo. Der Finalkampf gegen seinen starken Konkurrenten aus dem Tirol wurde schliesslich um 22.30 Uhr ausgetragen!!
Extrem motiviert und äussert konzentriert packte Nicoletti diese Chance und wies seinen Finalgegner innert wenigen Minuten mittels eines spektakulären Wurfes in die Schranken. Die lange Wartezeit hat sich gelohnt- Nicoletti durfte sich als Goldmedaillengewinner des Sankaku -Turniers feiern lassen!
Flavio Orlik kämpfte ebenfalls in der Gewichtsklasse der Elite bis 90kg und reihte sich auf dem 5. Rang ein.
Die letztjährige Gewinnerin in der Kategorie der Jugend U17, die 15-jährige Cheyenne Bienz aus Näfels, galt auch dieses Jahr als Favoritin. Nach zwei gewonnenen Begegnungen in der Kategorie bis 48kg stand die Sportschülerin erwartungsgemäss im Final, zusammen mit einer starken Kämpferin aus den Reihen des seit 15 Jahren dominierenden Vereins, Akiyama Torino.
Nach einer von Bienz in allen Belangen dominierten vierminütigen Kampfzeit, mussten die beiden Finalgegnerinnen in den Golden Score, da in der regulären Kampfzeit keine Wertung fiel (wer im Golden Score die erste Wertung macht, gewinnt). Als aber auch nach weiteren vier Kräfte raubenden Minuten, in welchen ebenfalls Bienz den Ton angab, immer noch keine Wertung fiel, mussten sich die drei Schiedsrichter für eine Kämpferin entscheiden.
Zum Ärger von Trainer Nicoletti, entschieden sich die Schiedsrichter mit 2 zu 1 Stimmen für die Italienerin. Cheyenne Bienz hatte wohl zu viele Schweizerkreuze auf ihrem Judogi, wer weiss. Wie auch immer, nach anfänglicher Enttäuschung, freute sie sich selbstverständlich über ihre Silbermedaille.
Die Gebrüder Bonzani vom JC Gommiswald, welche einmal pro Woche bei Yawara trainieren, holten Dank dem Coaching von Trainer Nicoletti, je eine Bronzemedaille.
Die Rückkehr fiel mit 1 Uhr morgens etwas gar spät aus, umso mehr freuen sich Trainer und Athleten über ihre sensationelle Ausbeute von 1 Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen und das an einem Judoturnier dieses Formats.
