Rhetorisches Feuerwerk und Faszination Geschichte

Was diesmal am traditionellen Bettagsamstag-Referat im Rahmen der General Bachmann Gesellschaft abging, ist unmöglich in Worte zu fassen! Der Direktor der Eidgenössischen Militärbibliothek und der historischen Dienste der Armee in Bern, Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg riss die hochdotierte Zuhörerschaft in einem atemberaubenden einstündigen Dauersprint durch die Geschichte der „Schweizwerdung“ rund um Jahrhundertwende 1801/1802.



Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg mit gebündelter Kraft und Schwung durch die Geschichte! (Bild: dlaupper)
Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg mit gebündelter Kraft und Schwung durch die Geschichte! (Bild: dlaupper)

Dominierende Persönlichkeit und Fadenzieher ersten Grades ist Napoleon Bonaparte im Fadenkreuz der europäischen Mächte, mit denen er spielt und taktiert. Der Friede von Lunéville mit Österreich gibt der Schweiz zwar das Selbstbestimmungsrecht. Es folgt der Friede von Amiens mit England. Aber der kaum aufzuhaltende Korse ist eigentlich primär an der Schiene Paris – Alpen – Lombardei –Italien interessiert. Die politische Wetterkarte und das Hin- und Her zwischen der zentralistischen Staatsidee und den föderalistischen Landsgemeindedemokratien lassen aber keine Ruhe aufkommen. In diesem historischen Gewoge tritt der „Glarner Veteran aus Fremden Diensten“ Niklaus Franz von Bachmann auf. Er wird von der Tagsatzung der 13 Orte zum Oberbefehlshaber ernannt und mit der Führung des Kampfes gegen die unitarischen Truppen. Die Operationen gewinnen dadurch an Einheitlichkeit, die eidgenössische Armee demonstriert ihre klare Überlegenheit über die helvetische. Trotz dieses Erfolges bleibt das Wirken Bachmanns im Getümmel dieser Ereignisse episodenhaft, er zieht sich 1803 als Privatier nach Näfels zurück und wird erst etwa zehn Jahre später wieder auf dem militärischen Parkett auftreten. Das fulminante Referat liess Raum und Zeit vergessen, die Zuhörerschaft war hingerissen!

Mit der Übergabe der fotografierten Ehrenurkunde, die die Tagsatzung 1816 dem ersten Schweizer General, Niklaus Franz von Bachmann mit dem Goldenen Ehrendegen überreicht hatte, setzte Brigadier Robert Küng einen kulturellen Akzent, den der Präsident der Museumskommission des Freulerpalastes, Kurt Müller, freudig quittierte. Der von Fridolin Hauser, dem Vizepräsidenten des Bachmann Gesellschaft, moderierte Anlass klang mit munteren Gesprächen beim Apero, den die Gemeinde gestiftet hat, aus.