Ricardo Gatzmann ist Solist des Glarner Kammerorchesters

W.A. Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur ist nicht erst seit „Out of Africa“ hochberühmt. Das Glarner Publikum kann es am 8. ai in Ennenda mit einer Bassett-Klarinette im Solopart hören, wie es Mozart original vorsah. Weiter erklingen die 4.(„tragische“) Sinfonie von Franz Schubert, sowie Marsch und Menuett von Mozart. Im Vorverkauf gibt’s Rabatt.



Bereit für den grossen Auftritt: Solist Ricardo Gatzmann probt mit dem Glarner Kammerorchester. (Bild: zvg)
Bereit für den grossen Auftritt: Solist Ricardo Gatzmann probt mit dem Glarner Kammerorchester. (Bild: zvg)

Bereits 1778, in seiner Zeit am Mannheimer Fürstenhof, hat Mozart die Klarinette kennengelernt und sich für sie begeistert. Später, in Wien, pflegte er eine enge musikalische und freundschaftliche Verbindung zu den Brüdern Stadler, beides Stars an der Klarinette. Besonders Anton war experimentierfreudig. So griff er die Erfindung des Wiener Hofinstrumentenbauers Theodor Lodz auf, der 1788 eine Klarinette mit vergrössertem Tonspektrum (vier Halbtöne nach unten) und zusätzlichen Klappen baute und verbesserte sie weiter. 1789 trat er mit dieser „Bassettklarinette“ auf. Mozart erkannte sofort sein Potenzial und setzte es zuerst zusammen mit Streichern im Quintett ein. 1791 schrieb er das A-Dur-Klarinettenkonzert. Wegen dessen unsterblichen schönen Melodien, aber auch weil es das letzte vollendete Solokonzert seiner Lebens war (er starb zwei Monate später), bezeichnete man es oft als seinen Schwanengesang“. Ricardo Gatzmann berichtet, dass in der Schweiz Bassettklarinetten noch immer sehr rar sind; er selber hatte das Glück auf einer Klarinetten-Tagung ein klangschönes Instrument zu finden, das nun in Ennenda zum Einsatz kommt.

Spannende Geshichten erzählen

Die gemeinsamen Proben mit dem Glarner Kammerorchester inspirieren die Mitspielenden – weiss doch der Solist mit seinem Instrument spannende Geschichten zu erzählen und suggestive Stimmungen zu erzeugen. Schon bei den Proben spielt er seinen Part so gut wie auswendig: Es ist ihm wichtig, vor einer Klangvorstellung auszugehen. Der Notenständer mit der Partitur steht nur zum Nachschauen von Taktzahlen und für Detailinformationen im Hintergrund bereit.
Nebst dem Klarinettenkonzert werden noch der Marsch KV 408 Nr. 1 und das Menuett KV 409 von W.A. Mozart sowie von Franz Schubert die Sinfonie Nr. 4 („Tragische“) aufgeführt.