Rückblick auf eine erste gemeinsame Skisaison als Regionales Leistungszentrum (RZL)

Die Sportschule Glarnerland SSGL hat, zusammen mit ihrem Partner, dem Skiverband Sarganserland - Walensee SSW, als einzige Schule in der Schweiz das definitive Label eines RLZ von Swissski erhalten und die beiden Partner können mittlerweilen auf den ersten gemeinsam gestalteten Winter mit etwelchem Erfolg und Stolz zurückblicken



Obere Reihe von lins: Quirin Schnüriger ZSV
Obere Reihe von lins: Quirin Schnüriger ZSV

Eine wesentliche Massnahme des Swiss-Ski Nachwuchskonzepts 2010 ist die Einführung der Regionalen Leistungszentren (RLZ) auf der JO - Ebene. Ziel ist es, mit diesen Ausbildungsstätten die Belastung in Sport, Beruf und Schule so optimal wie möglich zu lösen. Swissski führte im Sinne einer vereinheitlichten Vorgehensweise ein Labelsystem ein, welches zum Ziel hat, Qualitäts-standards und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen für diese Zentren schweizweit festzulegen.

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Die sportliche Bilanz

Zu Bilanzen gehören gemeinhin die präzisen Auflistungen der Aufwände beziehungsweise der Erträge, sowie eine nüchterne Gegenüberstellung und Wertung der beiden Seiten. Zahlen und Tabellen eigenen sich ganz besonders als formale Darstellungen und vermögen zu frappieren. Auch diese Bilanz versucht die „professionellen“ Methoden und Darstellungsvarianten nicht zu umgehen, versucht aber andererseits auch noch weitere Aspekte, sogenannte „soft factors“ mit zu berücksichtigen.

Die Schnittstelle Schule-Sport


Auch wenn „de jure“ das RLZ Label von swissski erst im Januar 2008 in einer kleinen Feier übergegeben wurde, so gilt es hier festzuhalten, dass „de facto“ der Betrieb des RLZ eigentlich bereits im Mai 2007 mit Beginn des athletischen Vorbereitungstrainings gestartet wurde. Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem verantwortlichen Turnlehrer der Sportschule Glarnerland (SSGL) und dem Chef Alpin des Skiverband Sarganserland Walensee bildete die Basis. Die Trainingsziele wurden in gemeinsamer Absprache so formuliert, dass nebst dem Training an der SSGL zudem Einheiten im Rahmen des Verbandes sowie individuelle Trainings auf der Basis von Empfehlungen integriert wurden. Zur Schnittstellenarbeit gehören auch die Absprachen bezüglich Terminplanungen bei Schneekursen sowie die individuellen Trainings- und Urlaubsdosierungen der einzelnen FahrerInnen.

Die Zahlenbilanz


Mit 15 FahrerInnen aus drei verschiedenen Regionalverbänden und einem Einzugsgebiet von bis zu einer Stunde Fahrzeit hat sich das RLZ augenscheinlich einen Qualitätsstandard geschaffen. Mit drei SM-Medaillen, zwei NLZ Qualifikationen, 14 Interregionspodestplätze bei den JO sowie einer bestandenen Aufnahmeprüfung für die Sportmittelschule in Davos erscheint die nackte Zahlenbilanz überaus erfreulich. Dass das RLZ SSGL-SSW in den nächst jüngeren Jahrgängen wiederum schweizweit gleich doppelt in den Top-Positionen vertreten ist, verspricht auch für das kommende Jahr einiges.

Soft factors


Der Nachwuchsleistungssport misst sich jedoch nicht nur an Medaillen und Podestplätzen. Die weitere Entwicklung der AthletenInnen ist ebenso wichtig, wenn nicht gar noch wichtiger. Eine der Voraussetzungen ist die Verletzungsfreiheit, welche – nebst der berühmten Portion Glück - unter anderem auch auf eine umsichtige Trainingsplanung und Steuerung beeinflusst werden kann. Mit lediglich einer schweren Verletzung (Kreuzband) ist das RLZ glimpflich davon gekommen. Gregor Hagmann