SBB-Kreuzungspunkt Netstal statt Busbahnhof Glarus?

Am Feierabendgespräch vom 17. April im «Kaffi Zigerribi» Oberurnen, stellte Landrat Franz Landolt die Geschäfte der Landsgemeinde 2014 vor. Einen Grossteil der diesjährigen Entscheide werden aufgrund der «Verwesentlichung», sprich «Entrümpelung» alter Gesetze nötig. Substanziell werden keine grossen Änderungen vorgenommen und praktisch alles bleibt im Grundsatz wie vorher, einfach schlanker, lesbarer und (manchmal) klarer.



Am Feierabendgespräch vom 17. April im «Kaffi Zigerribi» Oberurnen
Am Feierabendgespräch vom 17. April im «Kaffi Zigerribi» Oberurnen

Aus der Sicht der glp Glarus könnte der Investitionsbeitrag an den Aus- und Umbau des Bahnhof Glarus zu reden geben. Die glp begrüsst die geplanten Verbesserungen im Bereich Qualität und Sicherheit. Dass Rollstuhlfahrer ohne Hilfe eines «Gabelstaplers» dann ein- resp. aussteigen können, ist in der heutigen Zeit kein Thema mehr und dies gilt es so zu realisieren. Der sichere Zugang auf die Perrons mit Unterführungen ist ebenfalls ein Qualitätsstandard und gehört zu einem modernen und effizienten ÖV einfach dazu. Inwieweit die geplanten Investitionen in einen Busbahnhof wirklich nachhaltig sind, wurde in der glp Glarus eher bezweifelt. Es kristallisierte sich die Meinung heraus, dass ein möglicher Kreuzungspunkt der SBB in Netstal dem Fahrplan und somit dem ÖV viel mehr bringen würde, als der Busbahnhof in Glarus. Mit dem Kreuzungspunkt in Netstal würden voraussichtlich auch die Wartezeiten der Bahnbenutzer in Schwanden von 8 Minuten wegfallen. Der Öffentliche Verkehr würde vor allem in Glarus Süd an Attraktivität gewinnen.

Gratis Braunwaldbahn – wieso nicht versuchsweise?

Mit Patric Vogel und Ruth Hefti konnten zwei Initianten die Hinter- und Beweggründe des Memorialantrages «Braunwaldbahn – gratis für alle» erklären. Sie zeigten sich etwas enttäuscht vom Umgang und der Bearbeitung des Regierungsrates zu ihrem Antrag. Die diversen «Zahlenspiele» vom federführenden Departement würden eher die «Oberkante» der zu erwartenden Mehrkosten zeigen, denn eine realistische Sicht der tatsächlichen Kosten. Auch wurden weitere Ideen der Initianten in den vorliegenden Planspielen nicht mitberücksichtigt. So wurde eine intensivere Parkplatzbewirtschaftung zugunsten der Bahntarife nicht näher geprüft. Es zeigt sich nun auch, dass mit dem Beitritt zum Tarifverbund Ostwind einiges an Flexibilität in der Ausgestaltung von «Gesamtpaketen» (z.B. Musikwochen) verloren gegangen ist.

Die glp Glarus ist in dieser Frage gespalten. Sollen nur die Braunwalder und allfällige Arbeitskräfte in den Genuss einer Freifahrt kommen oder sollte es für alle gratis werden? Sind einige der Probleme von Braunwald dann wirklich gelöst? Ist es richtig, für Mobilität (wenn auch nur teilweise) nichts mehr zu bezahlen? Die Strasse ist doch eigentlich auch nicht gratis, oder? Wieso braucht es von Linthal – Braunwald ein «Drei-Zonen-Billett»? Ist ein drei- bis fünfjähriger Testbetrieb eventuell auch machbar? Dies sind nur einige wenige Fragestellungen, die an diesem Abend nicht wirklich schlüssig beantwortet werden konnten.