«Schützenhaus»: Wirtepaar bleibt, es wird sich aber einiges verändern

Das Wirtepaar Monica Bigler und Renzo Goerg werden Anfang kommenden Jahres das «Schützenhaus» in Glarus weiterführen. Nach einem geplanten Umbau, aber mit einem deutlich geänderten und modernen Konzept.



Neuste Informationen zum «Schützenhaus» in Glarus (von links): Katrin Egger
Neuste Informationen zum «Schützenhaus» in Glarus (von links): Katrin Egger

Für viele Glarnerinnen und Glarner war die Mitteilung im Januar ein kleiner Schock: Das langjährige Wirtepaar Monica Bigler und Renzo Goerg verlassen auf den Sommer das «Schützenhaus» Glarus. Aus gesundheitlichen Gründen könnten sie in naher Zukunft nicht mehr für das gewohnt hohe Niveau garantieren. «Mit grossem Bedauern haben wir davon Kenntnis genommen und sofort eine Nachfolge gesucht», erklärte damals Marcel Peter, Hauptabteilungsleiter Bau und Umwelt der Gemeinde Glarus. Dies stellte sich nicht ganz unerwartet als sehr schwierig heraus und schnell wurde das Gespräch mit den Scheidenden für eine veränderte Lösung gesucht. In relativ kurzer Zeit wurde ein Konzept erstellt, welches eine deutlich andere Ausrichtung für den Gastronomiebetrieb vorsieht. «Auch wenn die Köpfe die gleichen bleiben, kann man doch von einem Neuanfang im «Schützenhaus» sprechen», stellte Gemeindepräsident Christian Marti an der heutigen Medienorientierung fest. «Miteinander» so fasst es Monica Bigler zusammen. Was sich vor allem bei der Bedienung am besten zum Ausdruck gelangt. Der Gast wird nicht mehr vom Personal am Tisch bedient, sondern erhält Speis und Trank über das Buffet. «Gerade über den Mittag können wir so den verschiedenen Wünschen und Bedürfnissen unserer Gäste individueller gerecht werden.» Wer nur rasch sein Essen zu sich nehmen will, kann dies neu auch bei den Sitzplätzen im Foyer tun. Ein längeres Verweilen ist dagegen im Restaurant weiterhin möglich. Zusätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, die drei Hauptmenüs, sowie Salate, Suppen und das weitere Angebot im Take-away zu beziehen und zu verspeisen, wo man will. Auf Bestellung ist hier auch Sushi oder Tartar möglich. «Mit dieser Ausrichtung können wir sicher auch neue Personengruppen wie Jugendliche ansprechen», ist sich Renzo Goerg sicher. Zudem bringt das neue Konzept den bisherigen Leitgedanken «gesund, genussvoll und qualitätsbewusst» zusätzlich die neuen Begriffe «einfach und effizient» dazu. Dazu biete es ergänzend einen grossen Grad an Flexibilität; so zum Beispiel für Themenwochen oder -abende. «Aber auch sonst müssen wir intensiv beobachten, wie das neue Konzept in Tat und Wahrheit funktioniert und wie es vor allem von den Kunden angenommen wird.» Als Zeichen des Neuanfangs wird das Restaurant umbenannt und tritt neu als «Z’Zächni» auf. «Inspiriert hat uns dazu die Decke des Restaurants», schildert Goerg weiter. Dort sind nämlich Schiessscheiben fixiert und das beste Resultat bei den Schützen ist bekanntlich die Zehn. «Trotz der Neuausrichtung bleiben wir so der Tradition des «Schützenhauses» verbunden.» Dazu gehört auch, dass die Schützenstube und der Saal für Bankette, Versammlungen und Anlässe weiter betrieben werden.

Die Neuausrichtung wird auch durch geplante bauliche Massnahmen ersichtlich. «Der ganze Officebereich im Restaurant muss für die Gäste geöffnet werden», führt hier Peter weiter aus. Dazu gehören aber auch Sanierungen, welche dem Zahn der Zeit oder dem Brandschutz geschuldet sind. «Insgesamt wird der Gemeindeversammlung im November ein Kreditantrag von 420' 00 Franken unterbreitet», erklärte Marti das weitere Vorgehen. Parallel wird in den nächsten Tagen das Baugesuch eingereicht und erste Offerten mit dem Vorbehalt des GV-Entscheids eingeholt. «Sodass bei einem allfälligen Ja die Realisierung so rasch wie möglich vonstattengehen kann.» Der Umbau sollte voraussichtlich dann im Februar abgeschlossen werden. Mit dem Theater Glarus hat man geklärt, dass ihre Aufführungen wie geplant im «Schützenhaus»-Saal über die Bühne gehen können. «Bei der Verpflegung können wir den Zuschauern in kleinerem Rahmen bereits einen Teil des neuen Konzepts näherbringen», schliesst Goerg seine Ausführungen ab.