Schule bleibt in Glarus Süd im Dorf

Die Gemeindeversammlung in Glarus Süd hat sich am letzten Freitag mit grossem Mehr für den Erhalt der bisherigen Schulstandorte sowie einem vierjährigen Moratorium ausgesprochen.



Rekord-Beteiligung: Über 1000 Stimmbürgerinnen und -bürger nahmen an der Gemeindeversammlung Glarus Süd teil. (Bild: jhuber)
Rekord-Beteiligung: Über 1000 Stimmbürgerinnen und -bürger nahmen an der Gemeindeversammlung Glarus Süd teil. (Bild: jhuber)

Über 1000 Bürgerinnen und Bürger von Glarus Süd wollten am letzten Freitagabend anwesend sein, wenn über die Schulstandorte in der Gemeinde entschieden wird. Zu Beginn des Traktandums vertrat die Departementsvorsteherinn Brigitte Weibel nochmals die Argumente, welche den Gemeinderat für das Modell 6+2 bewogen hat.

Neben dem Einsparpotenzial stehen hier auch die Entwicklung der Kinderzahl und auch die Attraktivität des Berufs des Lehrers im Fokus. In diesem Modell wären sechs Primarschulen (Schwanden, Mitlödi, Hätzingen, Engi, Linthal und Braunwald) sowie zwei Oberstufenzentren (Schwanden und Linthal) geplant. Wie erwartet sprachen sich anschliessend aber die meisten Votanten für den Beibehalt der aktuellen Standorte aus. Dies sei für die einzelnen Dörfern und für die Entwicklung von Glarus Süd von entscheidender Bedeutung. Zudem wurde ein Antrag gestellt, welcher beim Modell des Gemeindrats die Schüler von Haslen nicht auf Schwanden, sondern nach Hätzingen schicken sollte. Dieser unterlag bei der Eventualabstimmung relativ knapp gegenüber dem Antrag des Gemeinderats. Deutlich anschliessend dann das Mehr für den Beibehalt der bisherigen Schulstandorte (Modell (9+3). Gleich deutlich wurde anschliessend auch das Moratorium, welches von der IG Zukunft Schulen Glarus Süd an der Versammlung von acht auf vier Jahre verkürzt wurde. Die Vertreter der IG wiesen hier aber darauf hin, dass sich in der zukünftigen Diskussion um die Schule aber auch allgemein der Entwicklung der Gemeinde die Bevölkerung stärker integrieren solle. Ebenfalls angenommen wurde der Antrag, dass künftig die Gemeindeversammlung über Schulstandorte zu befinden hat.

Als der Souverän das Thema Schule abgehandelt hatte, hatte er bereits das Budget 2014 und die Erhöhung der Steuern auf neu 63 Prozent genehmigt. Auch hier griff die Präsidentin der Geschäftsprüfungskommission Marianne Lienhard das Thema Schule auf. Die GPK habe die Departemente aufgefordert, Massnahmen zur Kosteneinsparung aufzuzeigen. Mit den neuen Schulstandorten lege der Gemeinderat eine erste solche Massnahme den Stimmbürgern vor. «Ob sie diese durchführen wollen oder nicht, liegt nun ganz an ihnen.»

Nur noch ein Punkt gab anschliessend zu Reden: die Sanierung der Schiessanlage Matt in Schwanden. Diese soll nach 27 Jahren grundlegend saniert werden, dafür beantragte der Gemeinderat einen Bruttokredit von 600 000 Franken. Hier wurde hinweisend auf die finanzielle Entwicklung der Gemeinde auf den Bedarf und die Notwendigkeit dieser Investition hingewiesen. Auf der anderen Seite seien die Schützen ähnlich wie zum Beispiel die Turner ein wichtiger Bestandteil der Dorfkultur und des sozialen Netztwerks. Und wie die Turner ihre Hallen bräuchten die Schützen ihre Anlagen. Die Versammlung genehmigte mit grossem Mehr anschliessend den Kredit.

Die Erweiterung des Forst- und Feuerwehrgebäudes Elm, der Altlastsanierung Kugelfänge sowie der Auflösung der Stiftung Altersheim und Alterssiedlung Schwanden wurden anschliessend ohne Wortmeldung genehmigt.