Schweizer SVP-Präsident in Glarus Süd

Gewässerraum und Wolf sind nach wie vor die prägenden Themen der Bauerngruppe Glarus Süd. Bei deren Hauptversammlung referierte der frisch gewählte Präsident der grössten Schweizer Partei, der SVP, Marcel Dettling.



erster öffentlicher Auftritt vom neuen Präsidenten der SVP Schweiz Marcel Dettling (Bild: b.bäuerle-rhyner)
erster öffentlicher Auftritt vom neuen Präsidenten der SVP Schweiz Marcel Dettling (Bild: b.bäuerle-rhyner)

Co-Präsident Thomas Elmer begrüsste nebst 54 stimmberechtigten Mitglieder auch Regierungsrätin Marianne Lienhard, Nationalrat Markus Schnyder, Delegation Gemeinderat und Landwirtschaftsamt sowie den Präsidenten des Glarner Bauernverbandes Fritz Waldvogel. «Eine besondere Ehre ist es mir, den neu amtierenden Präsidenten der SVP Schweiz, Marcel Dettling bei uns in Schwanden begrüssen zu dürfen», eröffnet er die Versammlung am 27. März im «Adler».
Im Jahresbericht war durch Jakob Hefti, nebst dem Einsatz zugunsten des Memorialantrages zuhanden der Landsgemeinde 2025 für eine faire Abgeltung der Tierhalter nach Wolfsrissen, auch die Bemühungen bei den Diskussionen zum mittlerweile zurück gezogenen Solarprojekt auf Oberfrittern zu entnehmen.

Wolf und Gewässerraum

Vorstandsmitglied Reto Glarner erläuterte die nach sieben Jahren nach der Gründung immer noch schwierige Situation bei den Bestrebungen Nutzungsplanung/Gewässerraum. Dabei appelliert er klar an die anwesenden Politiker kantonaler und nationaler Ebene: «Wenn unsere Regierung und Verwaltung so weitermacht, werden wir künftig auf unseren Betrieben nichts mehr machen können, ohne dass wir mit dem Gesetz in Konflikt kommen.»
Auch betreffend Wolfspolitik wurde die Glarner Regierung kritisiert. Andre Siegenthaler zeigt die Transparenz und Nachvollziehbarkeit aller Daten auf der Homepage der Bauerngruppe Glarus Süd auf. Er bemängelt, dass die Karte zu Grossraubtierbeobachtungen des Kantons unklar sei.

«Freude an dem, was wir tun»

Der aus dem Nachbarkanton Schwyz angereiste Landwirt und Nationalrat Marcel Dettling kennt dieselben brennenden Themen der Landwirte auch aus seinem Umfeld. Seit drei Tagen war Dettling Präsident der Schweizer SVP und lobt die Bauerngruppe für ihr aktives Wirken. Auch er befasste sich seit 2011 auf kantonaler Ebene mit dem Gewässerraum, der mittlerweile schweizweit ein Thema ist. Auch die Herausforderungen der Glarner in Bezug auf die Wolfsproblematik teilt Dettling, liegen doch die grössten Schwyzer Schafalpen im Muotathal zwischen zwei Jagdbanngebieten.
«Eigentlich ist es verrückt, weltweit wächst die Bevölkerung, die es zu ernähren gilt, rasant, dem entgegen steht der Verlust von 27 000 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche in den letzten 20 Jahren in der Schweiz und wir beschäftigen uns mit Wolf und Gewässerräumen», so Dettling. Er erwähnt zudem die Gefahr der aktuellen EU-Vorhandlungen für die Schweizer Landwirtschaft. «Im Rahmenvertrag des Verhandlungsmandates ist auch die Lebensmittelsicherheit ein Punkt. Das Ziel der EU ist das Durchregieren vom Feld bis auf den Teller», dazu sei ein 14 000-seitiges Dokument verabschiedet worden, in dem die Klimaziele unter anderem durch die Regelung des Fleischkonsums erreicht werden sollen.
Zurück zur Inlandpolitik erwähnt der bekennende Gegner von Gegenvorschlägen die Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative im September: «Wenn diese durchkommt, werden über 800 000 Hektaren Land betroffen sein, die wir zusätzlich als Biodiversitätsförderflächen ausscheiden müssen.»
Auch der finanzielle Druck auf die Landwirtschaft nehme zu, so Dettling. Präsident Thomas Elmer zum Schluss: «Es sind teilweise verrückt-frustrierende Geschichten, mit denen wir konfrontiert werden. Zum «Gfell» haben wir so viel Freude an unserer Arbeit, sonst wäre es uns schon lange verleidet.»