Sicht bescheiden, Stimmung gut

Dass man nicht zwingend eitel Sonnenschein benötigt, um ein tolles Skiwochenende zu verbringen, bewiesen 16 Turner des MTV Ennenda.



16 Turner des MTV Ennenda. (Bild: zvg)
16 Turner des MTV Ennenda. (Bild: zvg)

Das diesjährige Skiweekend führte die Turnerschar ins benachbarte Fürstentum Liechtenstein nach Malbun. Malbun, 1600 m ü.M. gelegen, ist eine Exklave, die zur flächenmässig grössten und höchstgelegenen Gemeinde des Fürstentums, Triesenberg, gehört. Nach einer guten Stunde Autofahrt kamen trotz zahlreichen Serpentinen, die den einen oder anderen zum sportlichen Fahren einluden, alle wohlbehalten in der Unterkunft, dem Alpenhotel, an. Der Blick gegen Himmel bestätigte die allgemeine Meinung: Erst mal Kaffee und Gipfeli. Doch dann, durch die Wolkendecke schimmert ein heller Ball. Die Sonne, die sich doch noch zeigen will oder der Vollmond am Untergehen? Egal, die Gunst der Stunde nutzen und nichts wie los auf die Piste. Die ausgezeichnet präparierten, breiten und nicht zu steilen Pisten am Nordhang unterhalb des Silberhorns und der Hochegg luden zum ausgiebigen Carven ein. Wermutstropfen auf dieser Talseite: Es gibt, ausser im Dorf, keine Hütten, um sich zu laben. Organisator und Reiseleiter Franz Alberti führte die durstigen Kehlen auf die Südseite, den Sareis. Die bescheidenen Schneemengen und Pistenverhältnisse auf dieser Talseite verlangten etwas mehr Konzentration, um die Ski heil ins Tal zu bringen. Diese Herausforderung wollten nicht alle mehrmals annehmen und beschlossen nach der ersten Abfahrt sich dem leiblichen Wohl zuzuwenden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Bergrestaurant Sareis bildeten sich verschiedene Gruppen Jass,- Sport- und Geniesserteams. Aber alle mit einem gemeinsamen Ziel: 15.00 Uhr im «Sareis» zum Malbuner Hüttenfest mit den «Alpenrammler». Livemusik mit einer Dreimann-Kapelle auf 2000 m ü.M. Der Stimmungspegel war schon leicht erhöht, als die letzten Sportskanonen eintrafen. Mitsingen, mittanzen (mit und ohne Skischuhe), das ist, was des Turners Herz höherschlagen und die Seele baumeln lässt.

Tröpfchenweise wurde die Talfahrt in Angriff genommen. Während die einen im Hotel die Beine streckten, sich in der Sauna oder dem Hallenbad entspannten, genossen die musisch und tänzerisch Begabten das Hüttenfest bis zum Schluss. An eine Abfahrt mit den Ski war nicht mehr zu denken. Zu diffus waren die Sichtverhältnisse, der aufkommende Nebel und die einsetzende Dämmerung trugen das ihre dazu bei. Dankbar nahm man die Möglichkeit, mit dem Sessellift ins Tal zu fahren, in Anspruch. Alle haben den widrigen Verhältnissen bravourös getrotzt und sind heil im Hotel angekommen. Als selbst der bei einem Sturz verloren geglaubte Autoschlüssel wieder auftauchte, war die Welt für alle Beteiligten vollends in Ordnung. Dass der Besitzer des Autoschlüssels erst am nächsten Morgen davon erfuhr, war vielleicht besser. So wurde es doch noch ein gemütliches, gemeinsames Nachtessen. Krönender Abschluss des ausgezeichneten Fünfgängers war das hausgemachte Tiramisu. Ein letzter Schlummertrunk in der hoteleigenen «Elch»- Bar, wo bekannte Gesichter vom Hüttengaudi den Abend ebenfalls ausklingen liessen, rundete den ersten Tag ab.

Leichter Nieselregen, vermischt mit Schnee, animierte dazu, das Morgenessen etwas länger zu geniessen. Den Wettervorhersagen, wonach es zunehmend besser und am Nachmittag sogar sonnig wird, Glauben schenkend, wurden die Ski bei tristen Bedingungen angeschnallt. Die Bergstation war knapp unterhalb der Nebelgrenze. Die Sichtverhältnisse immer noch leicht «überschiinig», der Schnee aber griffig, ideal, um die fast menschenleere Piste mit weiten Bogen genüsslich auszufahren. Pünktlich zum Apéro bei Martha gesellten sich auch die schönheitsbewussten Langschläfer zur illustren Runde. Die angeregten Gespräche über die Gescheh – und Erlebnisse vom Vortag liessen den einen oder anderen schmunzeln und staunen. Das Gefühl unter orientalischen Geschichtenerzählern zu sein, beschlich den Schreibenden. Wieder auf der Piste wurden nicht nur der Schnee, sondern auch die Beine zunehmend schwerer. Das war die Initialzündung, sich zum Mittagessen aufzumachen. Das Essen, die Wärme im Restaurant, der volle Magen und die sportliche Anstrengung liess den einen oder anderen ermattet in den Sessel sinken. An Skifahren war nicht mehr zu denken, auch wenn sich die Sonne zunehmend einen Weg durch die Wolken bahnte. Zu nass war der Schnee mittlerweile, zu gefährlich für ausgepowerte Athleten. Mit einem letzten Kaffee mit Kaiserschmarren wurde das Skiweekend beendet. Trotz bescheidenem Wetter, es war wieder eine schöne Zeit inmitten der stets gut gelaunten Turnerschar. Ein grosser Dank an Franz Alberti, der in gewohnter Manier alles bestens organisiert hat. Lust bekommen, das nächste Mal dabei zu sein? Dann besuch uns auf unserer Website www.mtvennenda.ch oder jeden Mittwoch um 20.00 Uhr in der Turnhalle Ennenda.