Sie sehen mit den Ohren und sprechen mit der Nase

25 Kinder lernten in Niederurnen viel Faszinierendes über Fledermäuse. Organisiert wurde diese Exkursion vom Panda Club des WWF Schweiz und vom WWF Glarus.



25 Kinder lernten in Niederurnen viel Faszinierendes über Fledermäuse.
25 Kinder lernten in Niederurnen viel Faszinierendes über Fledermäuse.

Eine Gruppe von 25 Kindern traf sich am vergangenen Freitagabend in Niederurnen, um an einer Panda-Club-Exkursion teilzunehmen. Thema der Exkursion waren Fledermäuse. «Fledermäuse leben z.B. in Ritzen von Häusern oder unter nicht isolierten Kirchendächern, also in der nächsten Nachbarschaft des Menschen», erklärt Claudia Zweifel, Biologin. Mit Spielen und viel anschaulichem Material erklärt sie den Kindern Wissenswertes und Erstaunliches über diese kryptischen Tiere. «In der Schweiz gibt es rund 30 Fledermausarten», erklärt sie weiter, «etwa die Hälfte dieser Arten kommt im Kanton Glarus vor. Die kleinste Fledermaus ist die Zwergfledermaus. Sie findet Platz in einer Zündholzschachtel und ist etwa so schwer wir ein Würfelzucker.»

Dies und noch viel mehr lernen die Kinder, bis die Dämmerung hereinbricht. Dann werden Ultraschalldetektoren an die Kinder verteilt. «Mit diesem Gerät können wir die Fledermäuse hören», so Claudia Zweifel. Um sich zu orientieren, stösst die Fledermaus über ihre Nase Ultraschallwellen aus, die dann von der Umgebung reflektiert werden. Diese Echos nimmt die Fledermaus mit ihren grossen Ohren wahr. So kann sie «sehen», wo ein Baum oder ein Beutetier ist und auch wie schnell sich dieses Beutetier bewegt. Der Ultraschalldetektor empfängt diese Ultraschallwellen und «übersetzt» sie in einen für den Menschen hörbaren Bereich. Plötzlich tönt ein heftiges Knattern aus dem Lautsprecher des Detektors. «Das ist eine!», rufen die Kinder begeistert. «Genau», meint die Biologin, «sehr wahrscheinlich ist es eine Zwergfledermaus.» Wie gebannt schauen die Kinder in den schwarzen Nachthimmel und tatsächlich flattert das kleine Tier im Zickzack unter einer Strassenlampe hindurch auf der Jagd nach Insekten.

Nach diesem Erfolgserlebnis war es Zeit nach Hause zu gehen. Zufrieden und um ein Stückchen Wissen reicher, zogen die Kinder davon. Als Fledermausspezialisten wissen sie nun, dass es keine menschenfressenden Vampire gibt und dass Fledermäuse in die Haare von Menschen gehen, ist ein dummer Mythos.