Sieben Maturaarbeiten wurden prämiert

Sehr gut besucht war die Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturaarbeiten in der Kantonsschule Glarus. Von den sieben prämierten Arbeiten wurden vier näher vorgestellt.



Die Preisträgerinnen und -träger (von links): Samuel Acosta
Die Preisträgerinnen und -träger (von links): Samuel Acosta

Es sei «ein Luxusproblem», wenn an einem Anlass Leute stehen müssten, meinte Rektor Peter Aebli am Samstagmittag in der Kantonsschule. Wegen einer Terminkollision fand die Präsentation und Prämierung der besten Maturaarbeiten nicht wie gewohnt in der Aula, sondern in der Turnhalle statt. Und dort konnten bei Weitem nicht alle Besucherinnen und Besucher Platz nehmen. Der Rektor freute sich über das grosse Interesse, auf welches schon der vorangehende Schulbesuchstag gestossen war.

Es habe viele spannende Themen und tolle Arbeiten gegeben, die nicht prämiert würden, sagte Peter Aebli in seiner Einführung: «Die Messlatte ist hoch.» Er sei stolz auf die sehr guten Maturaarbeiten. Rund zehn Prozent hatten die Bestnote 6 bekommen und wurden prämiert.

Von Polarlichtern bis zur Steinzeiternährung


Jonathan Golling setzte sich mit der Entstehung von Polarlichtern auseinander. Diese faszinierten, erschreckten oder begeisterten uns seit Jahrtausenden. Ein Video zeigte anschaulich, wie er mit einem Gerät (Planeterrella) in Glarus solche Polarlichter simulieren konnte. Zudem erarbeitete er ein Handbuch als Anleitung zum Experimentieren mit dem Simulator.

Sarah Jacober untersuchte aus persönlicher Betroffenheit Lungenerkrankungen aufgrund von Asbestexposition. Ihr Vater war während seiner Lehrzeit mit Asbest in Kontakt gekommen und später an Brustfellkrebs gestorben. Die Maturandin appellierte an alle, sich vor einem Hausumbau zu informieren und allenfalls entsprechende Massnahmen zu treffen.

Alexandra Bärtsch begann ihre Präsentation locker: «Wow, krass viele Leute hier.» Sie hätte keinen Bock auf die Präsentation. Dies war natürlich so gewollt, denn sie untersuchte in ihrer Arbeit, wie sich Jugendsprache in einem Blog umsetzen lässt. Dazu führte sie während fast drei Monaten einen eigenen Blog («Lexilike»). Sie analysierte ihren Einführungstext anhand von Beispielen – unter anderem bezüglich Direktheit, was in der Jugendsprache häufig vorkomme.

Nina Schätti untersuchte den Einfluss von Steinzeiternährung auf Blutbild, Blutdruck und Bioimpedanz-Analyse. Sie und ihre Mutter praktizierten über neun Wochen eine Form der sogenannten Paleo-Ernährung. Dies war mit grossem Zeitaufwand und einer sehr eingeschränkten Auswahl an Lebensmitteln verbunden. Die Maturandin empfahl diese Art der Ernährung nur als Kompromiss einmal pro Woche.

Ebenfalls prämiert, aber nicht präsentiert wurden die Maturaarbeiten von Samuel Acosta («Entstehung und Wirkung eines selbst verfassten Rap-Songs mit bikulturellem Hintergrund»), Halid Akça («Satie und die Performance – Eine Untersuchung der performativen Inhalte im Werk Erik Saties») und Julia Wild («Das Henssge-Nomogramm – Grafische Berechnung der Todeszeit anhand der Leichenauskühlung»).

Auf «Kabale und Liebe» eingestimmt


Ein Leckerbissen war der Trailer zum Drama «Kabale und Liebe» von Friedrich Schiller, welches das Freifach Theater am 3. und 4. März in der Aula der Kantonsschule Glarus aufführen wird. Die Darbietungen machten «gluschtig» auf das Sturm-und-Drang-Werk, mit welchem der junge Schiller politische und gesellschaftliche Missstände seiner Zeit anprangert.

Begeisterung löste zudem die Band der Kanti Glarus aus, welche den Anlass musikalisch umrahmte. «Ich freue mich sehr, dass wir seit vielen Jahren wieder eine Kanti-Band haben», sagte Rektor Peter Aebli und lud zum abschliessenden Apéro in der Turnhalle ein.