SN Energie AG: Immer im Fluss

Die Arbeiten für das Wasserkraftwerk Doppelpower der SN Energie AG zwischen Schwanden und Mitlödi schreiten schnell und gemäss Zeitplan voran. Vor einigen Woche startete in Hätzingen die Produktion der benötigten Rohre für den Druckstollen auf einer eigens dafür eingerichteten Feldfabrik. Aktuell produziert die SN Energie AG im Glarnerland rund 140 Mio. kWh Strom und beschäftigt total 20 Mitarbeiter.



SN Energie AG: Immer im Fluss

Was 1929 mit einem Wasserkraftwerk im Kleintal begann, hat sich im Laufe der Zeit unter dem Namen Kraftwerke Sernf-Niederenbach zu einem schweizweiten Energieunternehmen mit eigenen Energieerzeugungsstätten und Beteiligungen an Kraftwerken entwickelt. Ganz am Anfang stand aber das Wasser des Sernf und dem Niederenbach. Zusammen mit der Stadt St.Gallen konnte die Gemeinde Schwanden das Kraftwerk Sernf-Niederenbach AG gründen. Das vor rund 10 Jahren erneuerte Werk nutzt dabei das Wasser des Stausees Garichti und vom Ausgleichsbecken in Engi das Wasser des Sernf für die Produktion von rund 50 Megawatt Strom in der Zentrale in Schwanden. Die Wasserfassung in Engi wird zurzeit im Zuge der Umsetzungsmassnahmen zur Schutz und Nutzungsplanung, welche durch die Konzessionserneuerung im Jahr 2011 erfolgte, umfangreich erneuert und für künftige Anforderungen im Energiemarkt mit einer Vergrösserung des Ausgleichsbeckens optimiert. Zentrales Element für die Natur bildet das neu erstellte Umgehungsgewässer, welches den Fischen im Sernf den Aufstieg um die Wasserfassung herum ermöglicht.

Stetiges Wachstum


Bereits 1958 kam mit dem Kraftwerk Zervreila ein weiteres Werk dazu. Kurz vor der Jahrtausendwende erfolgte dann die Neupositionierung unter dem Namen SN Energie AG. S steht dabei für Sernf; das N für den Niederenbach. Weitere Werke wie von Arbon oder Jona-Rapperswil kommen in den folgenden Jahren dazu und sorgen für ein stetiges Wachstum des Unternehmens. Daneben konnte 2009 in Engi mit dem Kraftwerk Mühlebach ein weiteres Wasserkraftwerk im Kanton Glarus realisiert werden an welchem die SN beteiligt ist. Dann folgten Beteiligungen an weiteren Kraftwerken und dem grössten Windpark der Schweiz auf dem Mont Crosin. Mittlerweile ist SN Energie mit anderen CH-Partnern an 10 imposanten Windpärken in Deutschland, Frankreich und Italien beteiligt. Beim Ersatz der Kernenergie kommt der Windenergie eine Schlüsselrolle zu. Dienstleistungen wie Überwachung und Betreuung von Kleinkraftwerken in der Region, Energiedatenmanagement und europaweiten Handel mit Strom runden das umfangreiche Tätigkeitsgebiet der Unternehmung ab. Und bereits hat die SN ein weiteres ambitioniertes Projekt unter dem Namen Doppelpower im Glarnerland angepackt.

Weitere Nutzung des Wassers im Glarnerland


Der Name Doppelpower spielt auf die Zusammenführung des Wassers der bestehenden Kraftwerke Sernf, Niederenbach und Alpsteg sowie der neuen Fassung des Flusswassers des Sernf bei der ebenfalls bestehenden Zentrale Herren in Schwanden. Das Kraftwerk, welches 2015 in Betrieb genommen werden soll, liefert dann rund 22 Mio. kWh Strom pro Jahr, genug Strom für gut 4200 Haushalte.
Die rund 450 Betonrohre für den Stollen mit einem Aussendurchmesser von 3,8 m und einer Wandstärke von 40 cm werden in einer eigens dafür installierten Feldfabrik in Hätzingen produziert. Schon in der Planungsphase hat das innovative Projekt für Aufmerksamkeit gesorgt, so wurde das Impulsteam Kaspar Glarner und Andreas Bänziger mit dieser Idee schon 2007 mit dem renommierten Swiss Mountain Water Award ausgezeichnet.

Durch die Nutzung des Wassers im neuen Kraftwerk Doppelpower kann der Schwall-Sunk auf der Restwasserstrecke des Sernf deutlich minimiert respektive fast gänzlich aufgehoben werden. Zudem werde in diesem Flussabschnitt ein bestehendes Wehr rückgebaut, damit erfährt dieser Abschnitt ökologisch eine deutliche Aufwertung. Eine natürlichere Flussgestaltung, Fischtreppen und Fischrückzugsbereiche sind geplant und werden dem Unterlauf des Sernf ein neues natürlicheres Gesicht geben.

Aktuell produziert die SN Energie AG im Glarnerland rund 140 Mio. kWh Strom und beschäftigt total 20 Mitarbeiter.