Sommerbier – bereits zum dritten Mal

Vor drei Jahren lancierte die Brauerei Adler in Schwanden erstmals das Sommerbier. Anfänglich von den eingefleischten Glarner Bierkennern mit etwas Skepsis und kritisch aufgenommen, hat es seinen Platz inmitten der vielen Biersorten endgültig gefunden. Dieser Tage wurde nun das Sommerbier 2011 gebraut. «Es schmeckt!», war der erste Eindruck von Roland Oeschger, dem Inhaber der einzigen Glarner Brauerei.

 



Ideal für die kommenden Sommertage: das neue «Summer»-Bier aus der Brauerei Adler in Schwanden. (Bilder: ehuber) Braumeister Davis Siegrist und Mathias Oeschger präsentieren die ersten Flaschen des diesjährigen Sommerbiers. Nachfolger in Sicht? Vater Roland Oeschger mit Sohn Mathias
Ideal für die kommenden Sommertage: das neue «Summer»-Bier aus der Brauerei Adler in Schwanden. (Bilder: ehuber) Braumeister Davis Siegrist und Mathias Oeschger präsentieren die ersten Flaschen des diesjährigen Sommerbiers. Nachfolger in Sicht? Vater Roland Oeschger mit Sohn Mathias

Erst oder bereits zum dritten Mal seit der Gründung vor 180 Jahren wird in Schwanden ein obergäriges Bier gebraut. Bisher kennt man aus der Brauerei Adler nebst den traditionellen Bieren die beiden Spezialbiere Bockbier und Weihnachtsbier. Ab Anfang Juni wird nun das obergärige «Summer»-Bier wieder angeboten; ein Bier aus dem Hause Adler, das in der Herstellung etwas aus der Reihe tanzt. Dies im Gegensatz zu den bisherigen untergärigen Bieren. «Es hat sicher einen etwas speziellen Geschmack, handelt es sich doch um ein Weizenbier.» Braumeister David Siegrist ist überzeugt, dass dieses Bier immer mehr Freunde findet, wird aber immer eine Liebhabersache sein.

Das «Summer»-Bier

Das spezielle Bier wird mit einer obergärigen Hefe gebraut. Obergärig, weil diese Hefe im Sud durch die Kohlensäure nach oben schwimmt, während die untergärige Hefe stets unten bleibt. Dadurch erhält das Bier ein leicht anderes, sehr interessantes Aroma. In der Regel sind die obergärigen Biere etwas trübe, was vom traditionellen Glarner Biertrinker weniger geschätzt wird. Aus diesem Grund wird das «Summer»-Bier noch zusätzlich gefiltert und erhält dadurch ein fast glasklares Aussehen. Das neue Bier ist weniger hopfenhaltig und dadurch sehr spritzig, also ideal für die kommenden Sommertage. Wie immer bei den Sonderbieren wurde nur eine beschränkte Zahl an Flaschen abgefüllt. «In einem ersten Sud haben wir 10 000 Flaschen abgefüllt, werden aber in absehbarer Zeit noch einen zweiten Sud abfüllen.»

Nachfolger bereits in Sicht

Noch ist es sicher zu früh von einem Nachfolger von Roland Oeschger zu sprechen. Dass dieser ebenfalls aus der Familie Oeschger kommen könnte, dafür ist Sohn Mathias verantwortlich. Mathias hat bei der Rugenbräu in Interlaken eine dreijährige Lehre als Bierbrauer mit Erfolg absolviert. Nach Abschluss der Lehre vertiefte er sein Wissen während zwei Jahren bei der Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden. Zurzeit hilft er für einige Monate im elterlichen Betrieb aus, um sich hier zusätzliches Fachwissen anzueignen. «Im Herbst geht’s dann nach München. Dort werde ich die Braumeisterschule besuchen, um dann anschliessend noch einige Jahre in anderen Brauereien, möglicherweise auch im Ausland, weitere Erfahrungen zu sammeln.» Damit ist hoffentlich gesorgt, dass das traditionelle Bier noch viele Jahre in Schwanden in gewohnter Qualität gebraut wird. Dazu gehört seit drei Jahren auch das Sommerbier, das hoffentlich einen heissen Sommer einläutet.