Songline Chor Ennenda: Sänger gesucht

1878 entstand der Männerchor Ennetbühls, 1920 wurde er in den Gemischten Chor Ennetbühls umgewandelt und 1992 in den Songline Chor Ennenda. Aktuell probt er für das Projekt «Heilung» von Dirigentin Myriam Birrer.



Songline Chor Ennenda: Sänger gesucht

Der Songline Chor Ennenda ist ein aktiver Dorfverein, welcher sich das gemeinsame Singen wie auch die Kameradschaft innerhalb des Chors zum Ziel gesetzt hat. Er bereichert ein- bis zweimal pro Jahr die Gottesdienste in der katholischen Kirche Glarus und in der reformierten Kirche Ennenda, lädt jährlich zu einem Konzert ein und nimmt an Gesangsfesten und Chorwettbewerben teil. 2010 erreichte er am Kantonal Sängerfest in Linthal ein «Vorzüglich». Auf Anfrage singt er auch an Hochzeiten oder Beerdigungen.

Um die Chorleitung zu finanzieren, führt er an der Chilbi Ennenda jeweils die Vereinsbeiz «Moulin Rouge», wo bei Kerzenlicht getafelt und getanzt werden kann. Und an der Olma wird er am 20. Oktober den Singtag mit einem vielseitigen Liedprogramm bereichern.

«Heilung» wird im April 2013 uraufgeführt

Seit einem Jahr dirigiert die Zugerin Myriam Birrer den Chor. Sie arbeitet in den Bereichen Musik, Naturheilkunde und Landwirtschaft. Sie singt, komponiert, spielt Violine, Gitarre, Percussion und leitet eben Chöre. Ihren musikalischen Schwerpunkt bilden Volks- und geistliche Musik aus unterschiedlichen Kulturen.

Aktuell probt Myriam Birrer mit den 22 Sängerinnen und Sängern intensiv für die Uraufführung des von ihr geschriebenen Werkes «Heilung». Votivtafeln in Kirchen, Kapellen und Pilgerorten inspirierten sie für die Komposition, welche Heilungsberichte von Jesus aus den Evangelien mit Zitaten der grossen abendländischen Ärzte Hippokrates, Paracelsus und Hahnemann verbindet. Die verschiedenen Aussagen werden von Texten aus dem Requiem umrahmt. «Diese erweitern den Blick auf Leben und Tod und offenbaren unsere sehnlichste Hoffnung, für immer von Krankheit und Leiden erlöst zu sein», meint die Chorleiterin. Die Uraufführung des für Chor, Solisten und Sprecher komponierten Werkes wird im April 2013 in der reformierten Kirche Ennenda und in der St. Oswaldkirche Zug stattfinden.

«Wir suchen noch dringend Sänger für dieses Projekt», sagt Regula Weber, seit zwei Jahren Präsidentin des Songline Chors. Erwünscht seien vor allem Männerstimmen, «insbesondere auch Tenöre». Geprobt wird jeden Dienstagabend von 19.30 bis 21.30 Uhr im Singsaal des Schulhauses Hof in Ennenda – ganz nach dem Motto: «Singen befreit und erfreut!»

«Offener für Neues»

Haben sich die Aktivitäten gegenüber früher verändert? «Wir sind sicher offener für Neues geworden, experimentieren auch mit Sprechgesängen und haben richtig Freude daran», erzählt die Präsidentin. Es dürfe auch musikalisch Anspruchsvolles sein: «So sind wir ebenso unterwegs mit einer Missa Brevis in G von J. Rheinberger als auch mit einem argentinischen Tango.» Und geändert habe auch die Sprache der Lieder: «Wir haben zum Beispiel bei einem der letzten Projekte Lieder aus dem asiatischen Raum gesungen, welche uns von Chinesisch über Indonesisch bis zu Mongolisch einiges abverlangten.»

Gross geschrieben wird laut der Präsidentin aber auch das Vereinsleben als solches. Alle drei Jahre unternimmt der Chor eine mehrtägige Kulturreise, und einmal jährlich wird «irgendwo in der schönen Schweiz» gewandert. «Auch der Chlaushock hat es in sich, er wird jährlich von einer Stimme organisiert und kann ohne Weiteres einen Tag beanspruchen», so Regula Weber.

Für die Präsidentin ist die Harmonie zwischen Dirigentin und Chormitgliedern sehr wichtig, «ansonsten die Freude am Singen schnell leidet». Auch der Zusammenhalt innerhalb des Vereins sei von Bedeutung: «Unser Chor hat auch eine wichtige soziale Komponente. Da gilt es, die Fühler ausgestreckt zu halten, um Tendenzen zu spüren, damit niemand die Faust im Sack machen muss.» Am wichtigsten für sie sei aber «ein engagierter Vorstand mit Ideen und Ausdauer, um Projekte auf den Weg zu bringen bis ins Ziel.»