Spital mit lauter Bestnoten zertifiziert

Ein Spitzenresultat erreichte das Kantonsspital Glarus bei der Zertifizierung von vergangener Woche: In sämtlichen Standards gab es die Höchstnote.



Sie freuen sich über das Spitzenresultat: die Mitglieder der Qualitätskommission und die Verantwortlichen der einzelnen Standards. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)
Sie freuen sich über das Spitzenresultat: die Mitglieder der Qualitätskommission und die Verantwortlichen der einzelnen Standards. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)

Am vergangenen Donnerstag und Freitag prüfte die Delegation der Schweizerischen Stiftung für die Zertifizierung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen, Sana CERT, in Glarus die Bereiche Qualitätsmanagement, Infektionsprävention und Spitalhygiene, Erhebung von Patientenurteilen, Schmerzbekämpfung, Abklärung und Behandlung von Diabetes mellitus, Pflege, Umgang mit kritischen Zwischenfällen sowie Risikomanagement.

Dabei wurden nicht nur die Verantwortlichen getestet, sondern es gab auch Begehungen im Haus samt Gesprächen mit den Teams auf den Abteilungen. Letztere sollten zeigen, inwieweit die Standards praktisch umgesetzt werden und wie gut das Wissen auch beim Personal verbreitet ist.

«Bemerkenswerte Qualitätskultur»


Die Spannung war mit Händen greifbar, als Martin Schwander, Berichterstatter Sana CERT, am Freitagabend die Ergebnisse der Zertifizierung bekanntgab. Die Stühle im Giebelzimmer reichten nicht aus – das Interesse des Spitalpersonals war enorm gross.

Schwander dankte den Verantwortlichen und dem Personal für die Offenheit, die Gewissenhaftigkeit bei der Beantwortung der Fragen und für die gute Atmosphäre. «Seit den Voraudits hat sich am Kantonsspital Glarus eine bemerkenswerte Qualitätskultur entwickelt. Die Peers sind beeindruckt von der Menge der Anstrengungen, die geleistet wird», sagte Schwander. Zu den Peers (auswärtige Gutachter) zählten ein Verwaltungsdirektor, ein Chefarzt und eine Pflegedirektorin, die wiederum von zwei Beobachtern begleitet wurden.

Die spitalinternen Projektgruppen seien sehr selbstkritisch und verkauften sich teils unter ihrem Wert. «Es läuft ausgezeichnet. Es braucht nun aber die Wahrnehmung der Führung und der Koordination», so das allgemeine Fazit des Berichterstatters.

Dann kam der grosse Moment: die Beurteilung der einzelnen Standards. Der Applaus war riesengross, als es überall die Bestnote D («vollumfänglich erfüllt») gab. Bei der Vorzertifizierung vom Oktober 2006 hatte einzig der Bereich Pflege bereits die Höchstnote bekommen; fünf Bereiche waren damals mit C («in substanziellem Ausmass erfüllt»), zwei mit B («mässig erfüllt») beurteilt worden.

«Stolz auf das Spital»


«Was soll ich sagen? Ich bin fast ein bisschen erschlagen», sagte Dr. med. André Rotzer, Chefarzt Chirurgie und Qualitätsbeauftragter der Spitalleitung. Er sei überzeugt gewesen, dass das Resultat besser sei als bei der Vorzertifizierung. «Aber so gut hätte ich es nicht erwartet.» Der Vorsitzende der Qualitätskommission dankte allen, die mitgemacht hatten, ganz herzlich.

Auch Spitaldirektor Marcel Kessler war überwältigt vom Spitzenresultat: «Ich hätte es mir nicht träumen lassen.» Es sei ein fantastisches Abschiedsgeschenk vor seiner Pensionierung. Departementssekretärin Daniela de la Cruz schliesslich meinte: «Es ist sensationell. Ich bin stolz auf das Spital.»

Abgeschlossen ist die Arbeit damit jedoch nicht. Qualitätssicherung ist ein ständiger Prozess, der kontinuierlich kontrolliert wird. In drei Jahren findet eine Re-Zertifizierung statt. Und André Rotzer schliesst nicht aus, dass noch neue Standards erhoben werden.


Infos: www.kantonsspitalglarus.ch