Starke Glarner Biker am Nationalpark Bike-Marathon

Daniel Zopfi fehlten nur gerade zehn Minuten zum Sieg auf der Langdistanz – er wurde in seiner Kategorie Neunter. Mit Bruno Elmer und Reto Schwitter schafften zwei weitere Glarner den Sprung unter die fünfzehn Besten.



Daniel Zopfi kämpft sich auf den neunten Platz vor. (Bild: zvg)
Daniel Zopfi kämpft sich auf den neunten Platz vor. (Bild: zvg)

Wolkenloser Himmel aber vier Grad kalt

Wolkenlos aber kalt, dies waren die äusseren Umstände des fünften Nationalpark Bike-Marathon vom vergangenen Samstag mit Start und Ziel ins Scuol. Auf der langen Strecke hatten die insgesamt 651 Startenden nicht weniger als 4010 Höhenmeter verteilt auf 135 Kilometer zu absolvieren. Nach wie vor gilt dieser Marathon als das Kleinod unter den Langstreckenprüfungen mit seiner herrlichen Streckenführung in hochalpinen Tälern. Gleich nach dem Start gilt es hinauf ins Val S-charl 1000 Höhenmeter und 23 Kilometer zu überwinden. Das Feld wird sofort auseinander gerissen. Die vier Glarner Daniel Zopfi, Bruno Elmer, Fridli Glarner und Reto Schwitter – alle RBT Glarnerland Oel-Hauser - suchen ihren Rhythmus und lassen sich durch die forsche Fahrweise der Spitze nicht beirren – der Weg zum Ziel ist noch lang und beschwerlich. Nach einer schnellen Abfahrt folgt der zweite Anstieg und danach ein 15 Kilometer langer, atemberaubend schöner Singletrail im Val Mora. Daniel Zopfi, Bruno Elmer und Reto Schwitter haben sich vorgearbeitet und liegen nicht mehr viel hinter den Spitzenfahrern ihrer Kategorien zurück.

Atemberaubender Singletrail im Val Moral

Nach Halbzeit der Strecke die technisch schwierige Abfahrt hinunter nach Livigno. Hier gilt es vor allem Defekte zu vermeiden und den Kohlehydratespreicher und den „Wassertank“ wieder zu füllen. Und erst jetzt, nach über 60 Kilometern und über 2000 Höhenmetern in den Beinen beginnt das Herzstück dieses Marathons: der Anstieg mit über 1000 Höhenmetern hinauf zum höchsten Punkt auf den 2694 Meter hohen Chaschauna-Pass. Extrem steil, kaum fahrbar und am Schluss noch eine Tragpartie von ca. 45 Minuten! Der Atem geht rasend und die Beine schmerzen! Daniel Zopfi überholt Fahrer um Fahrer und nähert sich den Topten, nicht weit zurück Bruno Elmer und Reto Schwitter, welche sich ebenfalls kontinuierlich nach vorne arbeiten.

Die Topten rücken näher

In S-chanf, nach einer langen, technisch schweren Abfahrt warten aber noch immer 50 Kilometer und 800 Höhenmeter auf die nun sichtlich müden Biker. Wer jetzt noch Reserven freimachen kann, der fliegt seinen Konkurrenten förmlich vorbei. Daniel Zopfi gelingt dies am besten. Minuten um Minuten macht er wett. Die vielen, kleinen Hügel zehren nicht nur an den Kraftreserven, sondern vor allem an der Moral – so nah scheint das Ziel und doch so fern. Immer wieder weicht die Strecke – über viele giftige Hügel führend - von der direkten Linie zum Ziel ab. Lohn für die Schinderei dann die Zieleinfahrt. Viele Zuschauer beklatschen jeden einzelnen Finisher. Daniel Zopfi erreicht als erster Glarner und als neunter seiner Kategorie nach 7 Stunden und 4 Minuten das Ziel, nur gerade zehn Minuten nach dem Sieger. Bruno Elmer als Kategorienzwölfter benötigt 7 Stunden und 28 Minuten und Reto Schwitter als 12. seiner Stärkeklasse beendet das Rennen nach 7 Stunden und 50 Minuten. Fridli Glarner überquert die Zielrampe nach 8 Stunden und 48 Minuten als 75.