Starke Pensionskasse mit Handlungsbedarf

Der Geschäftsbericht der Pensionskasse des Kantons Glarus wurde imtensiv diskutiert. Der Verlauf der Anlagen ist eher mittelmässig. Der Deckungsgrat hat sich um 0,7 auf 101,7 Prozent erhöht. Es besteht aber für die Zukunft auf jeden Fall Handlungsbedarf.



nun ist sie definitiv Landrätin; Renata Grassi-Slongo (SP
nun ist sie definitiv Landrätin; Renata Grassi-Slongo (SP

Stiftungsratspräsident Peter Zentner informierte den Rat, dass im vergangenen Jahr mit der Braunwaldbahn und der Autobetriebe Sernftal weitere Mitglieder gewonnen wurden. «Die Pensionskasse ist auch für die Zukunft gut aufgestellt und die Kasse hat einen Bestand von rund 2200 Mitgliedern, was einem Zuwachs von 400 Mitgliedern entspricht.» Die Anlagen der Kasse wurden in Anbetracht der kritischen Finanzsituation so gut wie möglich angepasst und in der Aufteilung sind rund 30 Prozent in Aktien, 30 Prozent in Obligationen und die restlichen 40 Prozent in Liquidität und Immobilien angelegt.

Massiver Fehlbetrag

Landrat Thomas Kistler gibt im Namen der SP-Fraktion zu bedenken, dass die Kassa sehr hohe Risiken in den Anlagen hat und anderseits der technische Zinssatz im Vergleich zu anderen Kassen zu hoch und vor allem die Vermögensverwaltungskosten sehr hoch seien. «Die Pensionskasse des Kantons Glarus hat einen Fehlbetrag von gegen 100 Millionen Franken und dieser wird in den kommenden Jahren eher noch steigen.» Landrat Fredo Landolt ist der Meinung, dass der technische Zinsfuss von 4,0 Prozent viel zu hoch ist und heute nicht mehr zu vertreten sei. «In den umliegenden Kantonen liegt heute dieser Zinsfuss bei 3,5 Prozent und es wird bereits über eine Reduktion auf bis zu 3,0 Prozent nachgedacht.» Hier sehe er vor allem einen wichtigen und wegweisenden Handlungsbedarf für die Kasse. Auch Regierungsrat und Finanzdirektor Rolf Widmer ist der Meinung, dass gehandelt werden muss. «Ich will und kann die Lage nicht beschönigen, wir haben eine gute Pensionskasse, aber es besteht ein klarer Handlungsbedarf.» Da es sich bei der Pensionskasse um eine Stiftung handelt, darf diese, so Widmer weiter, nicht zu einem Politikum werden. Vor allem die demografische Veränderung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Kasse, betonte Widmer weiter. «Wir werden immer älter, die Lebenserwartung steigt, und die wirtschaftlichen Renditen haben sich in der letzten Zeit massiv verändert, dies zum Nachteil der Pensionskassen.» Es sei eine erwiesene Tatsache, dass in Zukunft immer weniger Beitragszahlende für immer mehr Bezüger aufkommen müssten.

Nach einer sehr interessanten, engagierten und informativen Diskussion nahm der Rat vom Geschäftsbericht 2010 der Pensionskasse Kenntnis. Die Aufgaben für die Stiftungsratsmitglieder sind nicht weniger geworden, im Gegenteil, es wartet in Zukunft viel Arbeit auf sie.