Synode genehmigt neuen Finanzausgleich

Die Herbst-Synode der Reformierten Landeskirche hat das weitere Vorgehen des «Runden Tisches» bezüglich finanzieller und struktureller Zukunft genehmigt. Pfarrer Matthias Peters aus Niederurnen zieht neu ins Büro der Synode ein.



Pfarrer Matthias Peters aus Niederurnen wurde neu ins Büro der Synode abgeordnet. Hinten Präsident Hans Thomann sowie Vizepräsidentin und Regierungsrätin Christine Bickel. (Bilder: mb) Auch die Synodalen Walter Schaub aus Obstalden
Pfarrer Matthias Peters aus Niederurnen wurde neu ins Büro der Synode abgeordnet. Hinten Präsident Hans Thomann sowie Vizepräsidentin und Regierungsrätin Christine Bickel. (Bilder: mb) Auch die Synodalen Walter Schaub aus Obstalden

Die gemäss Synodepräsident Hans Thomann «finanzlastige Synode» zeigte sich am Donnerstag im Landratssaal wenig redefreudig: Sämtliche Traktanden wurden diskussionslos verabschiedet. Am meisten Zeit beanspruchte die Weiterarbeit des «Runden Tisches». Dieser überdenkt parallel zum Projekt Generationenkirche die finanzielle und strukturelle Zukunft der Reformierten Landeskirche. Und zwar «ohne Wenn und Aber», wie der externe Berater Paul Baumann von der St. Galler Kirche erklärte.

Die Synode nahm den zweiten Zwischenbericht zur Kenntnis und genehmigte die Weiterarbeit sowie den Zeitplan. Der Schlussbericht soll mit Anträgen der Frühlings-Synode 2014 vorgelegt werden. Eine synodale Kommission wird darüber hinaus die Aufgaben und Verpflichtungen der Glarner Landeskirche evaluieren.

Neuen Finanzausgleich gutgeheissen

Im Zusammenhang mit dem «Runden Tisch» stand auch eine Neuregelung des Finanzausgleichs, erläutert von Urs Spälti, Präsident der entsprechenden Arbeitsgruppe. «Die neue Verordnung strebt einen Finanzausgleich an, nicht einen Lastenausgleich», betonte er: «Ziel ist, dass alle Kirchgemeinden innerhalb einer zu definierenden Bandbreite dieselben finanziellen Mittel pro Gemeindemitglied zur Verfügung haben.» Die auf Thurgauer Grundlagen basierende Vorlage sei punkto Berechnungsart einfacher als die bisherige Lösung. Seine Argumente überzeugten – die Synodalen stimmten dem neuen Finanzausgleich ohne Wortmeldung zu.

Die neu berechnete Zuteilung der pfarramtlichen Stellenprozente in den Kirchgemeinden blieb ebenso unbestritten wie der Umfang und die Finanzierung der regionalen Dienste und ständigen Aufträge. Auch eine neue Ferienregelung hiess das Kirchenparlament gut.

Bei den Wahlen ordneten die Synodalen Pfarrer Matthias Peters aus Niederurnen als Stimmenzähler ins Büro der Synode ab. Das Pfarrehepaar Doll aus Glarus wird in einem Jahr an der Herbst-Synode 2014 predigen.

Budgets korrigiert und genehmigt


Gleich drei Traktanden betrafen die Budgets 2013 und 2014. Quästorin Rosmarie Figi legte ein korrigiertes Budget 2013 vor, nachdem das Verwaltungsgericht eine Beschwerde betreffend Finanzierung des Projekts Generationenkirche nicht gutgeheissen hatte. Der budgetierte Rückschlag verminderte sich dadurch von 96 700 auf 46 700 Franken.

Eine Motion der Synodalen aus Schwanden verlangte ein ausgeglichenes Budget 2014 bei unverändertem Steuerfuss. Sie konnte erst jetzt an der Herbst-Synode behandelt werden. Der Kirchenrat gehe mit den Motionären einig, dass es für die Landeskirche nicht tragbar sei, auf die Dauer Defizite auszuweisen, versicherte Kirchenratspräsident Ulrich Knoepfel. Doch viele von den Motionären kritisierten Beitragsleistungen seien vorgegeben. Darunter befänden sich auch etliche diakonische Unterstützungen. «Diakonie gehört unverzichtbar zur Kirche», so Ulrich Knoepfel. Der «Runde Tisch» prüfe sämtliche Aufgaben und Dienstleistungen der Landeskirche. Die Motion sei nicht zu überweisen.

Die Motionäre wehrten sich nicht gegen den Antrag des Kirchenrates – das Budget 2014 lag ja bereits auf dem Tisch. Es rechnet mit einem Rückschlag von 26 100 Franken, wie Quästorin Rosmarie Figi darlegte. Wortlos hiessen es die Synodalen gut und beliessen den Steuerfuss auf zwei Prozent: 0,4% für den Finanzausgleich der Kirchgemeinden, 1,35 % für die Aufgaben der Landeskirche sowie 0,25 % für den Baufonds.

Pankraz Freitag gedacht


Die Herbst-Synode war eröffnet worden mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche Glarus, gestaltet von Pfarrerin Andrea Rhyner-Funk aus Elm. Ihr Gelübde legten die Synodalen Matthias Peters, Pfarrer aus Niederurnen, Sarah Häuptli aus Netstal und Walter Schaub aus Obstalden ab, ebenso der an der Frühlings-Synode gewählte kantonale Kirchenrat Otto Wyss aus Luchsingen.

In seiner Eröffnungsrede hatte Synodepräsident Hans Thomann «Kirche unterwegs» als trefflichsten Titel für die aktuelle Phase der Glarner Landeskirche bezeichnet. Er gedachte zudem des verstorbenen Ständerats Pankraz Freitag, der als Regierungsrat von 1998 bis 2008 ebenfalls der Synode angehört hatte.