Als Regierungsrätin hatte Marianne Lienhard am Samstag die schöne Aufgabe, den Verantwortlichen von Glarus Süd Care die Unterstützung für ihr jüngstes Projekt zuzusichern. Es will pflegenden Angehörigen eine Auszeit bieten, indem dort demenziell Erkrankte, die von Angehörigen gepflegt werden, tagsüber von ausgebildeten Fachpersonen betreut werden. Als Ergänzung zum ambulanten Pflegeangebot der Spitex soll dieses intermediäre Pilotprojekt den Angehörigen eine «Verschnaufpause» bieten. In einer Gruppe von bis zu sechs Personen – sie kann später auf acht Personen ausgebaut werden – bekommen die Erkrankten eine sinnvolle Tagesstruktur, um sich im Tagesablauf zu orientieren. Sie stärken ihre geistigen Fähigkeiten, sind kreativ, indem sie malen und singen, kochen und waschen, nehmen zusammen den Znüni und das Mittagessen. Laut Geschäftsführer Rüdiger Niederer sind nicht nur die Pflegenden um die Aktivierung beteiligt, es wird auch eng mit Angehörigen, KoGe, Spitex, Ärzten und Alzheimer Glarus zusammengearbeitet. Der Kanton unterstützt dieses neue Angebot mit 60 Franken pro Tag und pro Person. Die Kosten für einen Tagesgast betragen dann noch 93 Franken täglich, sie teilen sich auf in eine Tagestaxe, eine Betreuungstaxe und einen Anteil an die Pflegekosten. Geleitet wird die Tagesstätte von Claudia della Casa, Sabine Steinmann, Leiterin Geschäftsstelle Alzheimer Glarus, gratulierte. Denn dieses Angebot ist ein weiterer Baustein in der Gesundheitsversorgung – es können Erkrankte aller drei Gemeinden betreut werden. Der Trend gehe dazu, so Verwaltungsratspräsident Dr. Rolf Hanimann, möglichst lange im eigenen Zuhause zu bleiben, doch das brauche manchmal externe Unterstützung. So sei Glarus Süd Care eben nicht nur stationär und – seit 1.1.2023 mit der Spitex Sernftal – ambulant unterwegs, sondern es würden neue Angebote geschaffen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenkommen. Von 08.00 bis 18.00 Uhr werden demenziell Erkrankte als ab 1. Juli in Schwanden tagsüber betreut.
