Thomas Zaugg Überraschungssieger im reinen Berner Schlussgang

Der Schwägalp-Schwinget wurde, was sich zur Halbzeit noch nicht abzeichnete, doch noch zu einem Berner Festival. Zuletzt setzte sich Thomas Zaugg überraschend gegen Matthias Sempach durch. Erfreulicherweise erreichten auch alle drei Glarner vor 12 200 Fans den Ausstich.



Florian Beglinger auf der Schwägalp im Duell mit Lars Geisser. (Bild: j.heer)
Florian Beglinger auf der Schwägalp im Duell mit Lars Geisser. (Bild: j.heer)

Sie kamen auch in Abwesenheit von Kilian Wenger als die grossen Favoriten zum Saisonhöhepunkt, und sie wurden ihrer Rolle gerecht, die «Berner Mutzen». Am Morgen gewann von den Bösesten einzig Christian Stucki schnell gegen Andi Büsser, derweil ein defensiver Daniel Bösch gegen Matthias Sempach und Arnold Forrer mit Adrian Laimbacher in einem jedoch weitaus gefälligeren Gang die Punkte teilten. Während die NOS-Aussenseiter Urs Abderhalden und Stefan Burkhalter Stucki noch am Vormittag entscheidend zurückbanden, brachten sich andere wieder in Lauerstellung. Andreas Ulrich, der in der ersten Gästepaarung Florian Gnägi bezwang, war am Mittag der einzige Schwinger mit drei Siegen. Daniel Bösch, Thomas Zaugg und Matthias Sempach rückten auf Platz zwei vor.

Berner übernahmen das Zepter

Der vierte Gang war dann jedoch ein totaler Berner Gang. Thomas Zaugg überrumpelte den führenden Ulrich, und Sempach bezwang Forrer, wobei hier ein sehr flüchtiges Resultat dem Berner gegeben wurde. Damit übernahm Zaugg die spitze 0,25 Zähler vor seinem Berner Kamerad Sempach, sie gefolgt im dritten Rang von Daniel Bösch, der somit die letzten NOS-Hoffnungen aufrecht erhielt. Doch auch mit der war es bald einmal vorbei, Thomas Zaugg kurzte den Unspunnensieger im fünften Gang förmlich durch die Säntisluft und kam zu seiner vierten Maximalnote in Serie. Da sich auch Sempach gegen Laimbacher nicht lange aufhielt, war die Schlussgang-Begegnung klar. Wenngleich die meisten nun auf Saisondominator Sempach tippten, es kam alles anders. Als Sempach in der zweiten Minute mit Übersprung angriff, konterte der Emmentaler mit Lätz sehenswert. Trotz eiserner Brücke der Oberaargauers, Zaugg liess bis zum «Guet» nicht mehr los und feierte so mit 32 Jahren seinen grössten Triumph.

Herbe NOS-Niederlage

Hinter dem würdigen Sieger belegt Filigrantechniker Andreas Ulrich den Ehrenplatz. Nach der Niederlage gegen Zaugg gelangte er nochmals zu zwei Siegen. Schlussgang-Verlierer Sempach und Christian Stucki sorgten für einen Vierfach-Gästesieg. Erst Daniel Bösch im Rang 3c ist der Beste der geschlagenen Gastgeber. Hinter Bösch und Forrer klafft derzeit eine Lücke im NOS-Kader. Diese konnten auch die drei gestarteten Glarner nicht schliessen. Doch mit dem Erreichen des Kranz-Ausstiches aller drei, wurden die Erwartungen vor den Augen von Regierungsrat Andrea Bettiga erfüllt. Peter Horner gewann gegen Reto Büsser und Jonas Bernet gar zwei Gänge, dazu kommt noch ein Unentschieden mit Ernst Bühler. Gegen Kaspar Inderbitzin wäre im letzten Gang noch ein dritter Erfolg drinnen gelegen, doch Horner verlor den sechsten wie den fünften Gang. Roger Rychen konnte einen Gang gegen Thomas Kuster gewinnen und teilte zuletzt die Punkte mit dem Berner Samuel Blatter. Das gleiche Notenblatt weist auch Florian Beglinger auf. Er konnte gegen Claudio Hosang gewinnen und holte gegen Lars Geisser eine Punkteteilung heraus.