Unspunnensieger Daniel Bösch hoch überlegenen

Daniel Bösch deklassierte die Gegnerschaft förmlich am Glarner-Bündner 2012. Im Schlussgang besiegt er den Bündner Überraschungsmann Roman Hocholdinger mit Schlungg abfangen in der siebten Minute. Die Glarner blieben mit vier Kränzen im Soll.



Unspunnensieger Daniel Bösch hoch überlegenen

Er kam als grosser Favorit ins Glarnerland und liess sich etwas vor 17.00 Uhr als strahlender Sieger schultern, bei Traumwetter vor gut 3000 Schwingerfans, Daniel Bösch aus Sirnach. Von den acht gestarteten Eidgenossen gewannen lediglich deren zwei ihr Anschwingen, beides St. Galler, womit sich der zu erwartende Triumphzug des klar stärksten Kantons im NOS-Verband früh abzeichnete. Martin Glaus besiegte Michael Bless mittels sehenswertem «Schlungg», und Daniel Bösch bezwang Edi Philipp blitzschnell. Gegen den unbequemen Fabian Kindlimann hatte Bösch dann wesentlich mehr Mühe, ehe er sich kurz vor Zeitablauf durchsetzte.

Doppelte St. Galler Führung

Auch Christian Elmer wurde eine sichere Beute des Toggeburgers, und da auch Glaus die weiteren zwei Duelle gegen die weiteren Appenzeller Raphael Zwyssig und Andreas Fässler gewann, kam es im vierten Gang bereits zum Direktduell zweier St. Galler. Der Toggenburger setzte sich gegen den Gasterländer mit Kurz/Kreuzgriff durch. Auch der junge Glarner Roger Rychen konnte Bösch nicht aufhalten, womit der mit 49,75 Zählern nach fünf Gängen uneinholbar an der Spitze lag. Da im fünften Durchang die zweitplatzierten Beat Clopath und Michael Bless die Punkte teilten und Martin Glaus eine überraschende, weitere Niederlage gegen Roman Hocholdinger bezog, wies Bösch auf einmal 1,50 Zähler Vorsprung auf Edi Philipp und 1,75 Vorsprung auf Roman Hocholdinger auf.

Uneinholbar an der Spitze

Damit musste nach Reglemet ausgeschwungen werden (das heisst, alle Schwinger ausser Bösch absolvieren einen sechsten Gang, der Punktbeste nach sechs Gängen bestreitet im Anschluss den Schlussgang als zusätzlichen siebten Gang). In einem reinen Bündner Duell verlor Edi Philipp überraschend schnell gegen Hocholdinger. Im letzten Gang des Tages verteidigte sich der Felsberger, der für den Schwingklub Chur aktiv ist, lange geschickt, ehe er in der siebten Minute mit «Schlungg» selber sein Glück suchte und von Bösch prompt ausgekontert wurde. Bösch bekannte anschliessend seine Liebe zum Glarnerland: «2010 in Elm konnte ich meinen ersten Kranzfestsieg überhaupt feiern, jetzt den ersten als aktueller Unspunnensieger.» Mit 59,75 Zählern verfehlte er die 60-Punktemarke nur um 0,25 Zähler. Zur Überraschung vieler nahm er auch Rind Alfa (und nicht das Bargeld) mit nach Hause ins Toggenburg, es kommt bei seinem Bruder auf die Weide.

Rangliste mit Charakter

Für Hocholdinger war der Schlussgang ein Zusatzgang, er bestritt also sieben Gänge und stand schon vor dem letzten Endkampf als Zweiter fest. Letztlich wies der 31-Jährige 1,75 Zähler Rückstand auf Bösch auf. Vier weitere Eidgenossen folgen gemeinsam im dritten Schlussrang und gegen der Schlussrangliste das entsprechende Bild. Andi Büsser, Urban Götte und Beat Cloptah musste alle zwei Unentschieden in Kauf nehmen. Michael Bless geriet schon im ersten Gang mit der Niederlage gegen Martin Glaus in Rücklage. Glaus wiederum fiel durch die zu erwartende Verlustpartie gegen Bösch und die darauf folgende eher unerwartende zweite Schlappe gegen Hocholdinger auf Rang fünf zurück. Bester Schwyzer Gast wurde Markus Koller, Siebnen, der sich unbesiegt Rang 4a sicherte.

Quartett im Soll

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Ruedi Luchsinger unter der Woche ruhten die Glarner Hoffnungen auf vier Namen, alle jene vier durften sich am Abend den Kranz aufsetzen lassen. Florian Beglinger, Filzbach, Christian Elmer, Elm, und Roger Rychen, Mollis, reihten sich geschlossen auf Rang fünf ein. Beglinger gewann die ersten zwei Duelle gegen Daniel und Franz Inauen, ehe er gegen Edi Philipp verlor. Auch am Nachmittag folgten nochmals zwei Erfolge sowie eine Verlustpartie gegen Marco Clopath im fünften Gang. Elmer gewann ebenfalls beide Duelle im Anschwingen, ehe er gegen Daniel Bösch die Ehre hatte, jedoch nur für kurze Zeit. In der zweiten Tageshälfte bezwang er Kevin Candraja, unterlag Edi Philipp und bezwang ums Eichenlaub Mathias Braun. Rychen verlor gegen den Schwyzer Markus Koller im zweiten und im fünften Durchgang gegen Daniel Bösch. Dem gegenüber stehen vier Batzen über Pascal Huber, Beni Betschart, Stefan Battaglia sowie gegen Naim Fezaj. Den vierten Kranzschmuck holte sich Peter Horner, Ennetbühls, im letzten kranzberechtigen Rang. Er gewann drei Duelle und stellte ebenso vielmal gegen Paul Korrodi, Michael Rhyner sowie Stefan Battaglia, wobei er gegen Battaglia am Platzrand das Glück des Tüchtigen in Anspruch nahm.

Ueli Rychen im Pech

Den jungen Einheimischen hingegen gelang kein Exploit. Am nächsten an die Kränze heran schaffte es Ueli Rychen, Mollis, der es mit zwei Siegen im Ausstich über Beni Harder sowie Thomas Kuster noch auf 56,00 Zähler brachte, für den Kranzgewinn benötigte es aber gestern 56,25 Zähler. Reto Landolt, Näfels, gewann den letzten Gang gegen Remo Bachmann und schaffte es ebenfalls noch auf die erste Ranglistenseite. Alois Mächler, Ennetberge, startete mit zwei Siegen vielversprechend, ehe drei Niederlagen folgten. Ebenfalls alle sechs Gänge schwangen Sämi Horner, Ennetbühls, und Thomas Riedi, Netstal, was bei ihnen beiden als Erfolg gewertet werden darf. Das Bruderpaar Ruedi und Daniel Luchsinger erschienen mit Gips bzw. Schiene, sie glichen einem Lazarett.