Unverständliche Diskriminierung der Glarner Wirte


Wie viele Einwohnerinnen und Einwohner von Glarus habe auch ich mit Kopfschütteln davon Kenntnis genommen, dass ab diesem Sommer die Wirtinnen und Wirte mit kürzeren Öffnungszeiten für Gartenrestaurants konfrontiert werden. Dieser Entscheid ist unverständlich und wurde offenbar gefällt, ohne die Betroffenen adäquat zu involvieren.

Es konnte bis anhin ja nicht davon die Rede sein, dass diesbezüglich ein massives Problem exisitiert, das dringend gelöst werden müsste. Sollte es in Einzelfällen zu Schwierigkeiten gekommen sein, so müsste die Gemeinde diese spezifischen Fälle unter die Lupe nehmen und nicht das gesamte Gewerbe in Sippenhaft nehmen.

Mich erstaunt – nicht zuletzt auch aufgrund dieses Beispiels – zunehmend die Prioritätensetzung des Glarner Gemeinderats. Vor nicht allzu langer Zeit wollte er die Gemeinde noch als «Stadt» positionieren und entsprechend auftreten, nun schränkt er die unternehmerischen Rahmenbedingungen dazu ein. Vor einem Jahr setzte man noch auf eine Flaniermeile im «Stadt»zentrum, mit verärgerten Restaurantbetreibern dürfte dies in diesem Sommer nicht einfacher werden.

Zwei zentrale Argumente haben aus meiner Sicht die Landsgemeinde dazu bewegt, den Entscheid für drei Gemeinden zu fällen: Erstens das verbesserte Entwicklungspotenzial und zweitens das Sparpotenzial. Beides hat der Glarner Gemeinderat noch nicht spürbar angepackt, sondern er kümmert sich zurzeit um die Öffnungs- bzw. Schliessungszeiten von Gartenrestaurants. – Ist dies die Strategie zur langfristigen Weiterentwicklung unserer Gemeinde?