Unverwechselbar glarnerisch

Trachten sind im Trend – das Spiel mit Stil und Identität fasziniert auch jüngere Menschen. Der Vortrag von Berti Cattaneo im Museum des Landes Glarus im Freulerpalast war sehr gut besucht.



Vortrag von Berti Cattaneo von der Glarner Trachtenvereinigung. (Bilder: zvg) Trachten sind im Trend – das Spiel mit Stil und Identität fasziniert auch jüngere Menschen.
Vortrag von Berti Cattaneo von der Glarner Trachtenvereinigung. (Bilder: zvg) Trachten sind im Trend – das Spiel mit Stil und Identität fasziniert auch jüngere Menschen.

Jung und Alt drängte sich am Mittwoch voller Erwartung in den dicht bestuhlten Rittersaal im Freulerpalast, um dem Vortrag von Berti Cattaneo von der Glarner Trachtenvereinigung zu lauschen. Das Schwyzerörgeliquartett Mürtschengruess empfing Besucherinnen und Besucher mit fröhlichen Klängen. Weil das Museum für den Vortrag mit dem Kulturforum Brandluft und seiner Präsidentin Gret Menzi zusammenarbeitete, erhielt der Anlass einen beschwingten musikalischen Rahmen. Das Referat war Teil des Begleitprogrammes der Sonderausstellung «Käppi, Kutte, Krinoline – Kleidung als Statement», die am 16. April eröffnet worden war. In der Ausstellung beleuchtet Kuratorin Susanne Grieder denn auch Kleidung als Mittel, Aussagen über seine Identität zu machen.

Berti Cattaneo stellte die überraschende Vielfalt der Trachten vor, gibt es doch nur zwei Trachtengebiete: Das Grosstal und das Sernftal. Anschaulich wurde der Vortrag, weil elf Trachtenleute die Trachten vorführten. Mit Schwung und oft einem Schmunzeln lüfteten sie Hüte, zeigten Accessoires und liessen auch einmal einen Unterrock – oder genauer seinen Saum – sehen.

Viel Handarbeit war an den Trachten zu bewundern, Hexenstiche an den Schürzen oder gehäkelte Schultertücher beeindruckten durch ihre Feinheit und raffinierte Wirkung. Ein grosser Kontrast zur globalisierten Allerwelts- und Wegwerfmode von heute. Die Vielfalt der Trachten verblüffte, aber selbst für das ungeübte Auge waren dank Cattaneos Ausführungen auch die Gemeinsamkeiten ersichtlich, so ähneln sich die Schnitte oder Details wie Blusensäume oder die Faltenjupes. Vielfalt und Einheit der Trachten verbinden sich zu einem Statement, das Glarner unverwechselbar macht.