Verbesserte Strom-Versorgungssicherheit für Glarus Süd

Mit einer zusätzlichen 50/110-kV-Kabelverbindung von Linthal nach Schwanden ist die Versorgungssicherheit für Glarus Süd seit Anfang Juli 2014 deutlich verbessert.



Kurt Süess
Kurt Süess

Die Versorgung im Raume Schwanden der heutigen Gemeinde Glarus Süd erfolgte bis anhin über eine doppelsträngige 50-kV-Leitung von Löntsch via Glarus–Mitlödi–Sool zur Zentrale/Unterwerk der SN Energie in der Herren. Die Versorgung im Raume Linthal erfolgte mit einer doppelsträngigen 220-kV-Leitung von der Grynau/Breite via Kraftwerk-Linth-Limmern und anschliessend ebenfalls mit einer doppelsträngigen 50-kV-Leitung vom Kraftwerk-Linth-Limmern ins Unterwerk Linthal. In den meisten Hochspannungsnetzen der Schweiz werden solche Unterwerke von zwei Seiten her unabhängig angeschlossen. In Schwanden als auch in Linthal war dies bisher nicht der Fall, jedoch konnte und kann auch zukünftig das Gebiet der Gemeinde Glarus Süd bezüglich der Versorgungssicherheit auf die Inselbetriebsfähigkeit der Anlagen der SN Energie in Schwanden als auch der Axpo in Linthal vertrauen. Das heisst, diese Anlagen können praktisch das ganze Gebiet der Gemeinde Glarus Süd versorgen, auch wenn es im Übertragungsnetz oder dem angrenzenden Hochspannungsnetz der Axpo zu einem grösseren Ausfall kommen würde.

Flankierende Massnahmen

Für den Zu- und Abtransport des benötigten Stroms für das neue Pumpspeicherwerk Limmern der Axpo wird die neue 380-kV-Leitung vom Soolsteg via Niederental–Grosstal–Linthal nach Tierfehd gebaut. Flankierende Massnahmen der Axpo bringen auch für die Bevölkerung der Gemeinde Glarus Süd deutliche Vorteile. Die wichtigsten Massnahmen sind:

Neue 50/110-kV-Kabelleitung der Axpo von Linthal nach Schwanden ins Unterwerk Herren: Mit dieser Leitung verfügt Glarus Süd nun über eine zweite, unabhängige Leitung, mit welcher die Versorgungssicherheit erhöht werden konnte.

Zwei neue 16-kV-Kabelleitungen von Linthal nach Schwanden: Diese dienen ebenfalls der Erhöhung der Versorgungssicherheit, aber auch dem Abtransport des Stroms, welcher in den vielen Kleinwasserkraftwerken (meist an der Linth) produziert wird. Die Rohranlage wurde parallel zur 50/110-kV-Kabelleitung verlegt. Die entsprechende 16-kV-Kabelleitung wird durch die tbgs in den nächsten Jahren eingezogen.

Verkabelung der 50-kV-Freileitung vom Unterwerk Herren in Schwanden über Sool nach Mitlödi: Dies ist zum einen eine zusätzliche Massnahme zum Ausgleich des Eingriffs in die Landschaft vom neuen Netzanschluss des Pumpspeicherwerkes Limmern und zum anderen für das neue Kraftwerk Doppelpower der SN Energie.

Die neue Axpo 50/110-kV-Leitung von Linthal nach Schwanden wurde Anfang Juli in Betrieb genommen und funktioniert seither planmässig.Die Verkabelungsarbeiten der 50-kV-Freileitung der Axpo von der Herren in Schwanden über Sool nach Mitlödi werden fertiggestellt und die neue Kabel-Leitung im Spätsommer 2014 in Betrieb genommen. Der Abbruch der Freilieitung soll noch in diesem Jahr beginnen.

Die neue 380-kV-Leitung der Axpo von Tierfehd nach Sool für den Netzanschluss an das Pumpspeicherwerk Limmern wird im Frühjahr 2015 betriebsbereit sein.

Umstellung bis 2020

Voraussichtlich wird 2020 zudem die Spannung von 50- auf 110-kV umgestellt. Wo möglich wurde dies in den laufenden Arbeiten bereits vorgesehen. Im Unterwerk Herren in Schwanden der SN Energie werden dann zwei neue Transformatoren benötigt.

Ein Grossteil der laufenden Bauarbeiten (im Umfang von mehreren 10 Mio. Fr.) konnte in der Region vergeben werden. All diese Arbeiten bilden einen wichtigen Bestandteil zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050.