Verhalten optimistische Zukunftsperspektiven für die BIO-Landwirtschaft

Zur 25. Hauptversammlung trafen sich die Mitglieder von BIO GLARUS in der Kantonsmetropole Glarus. Im Zentrum standen nebst der Behandlung einer zehn Punkte umfassenden Traktandenliste ein hochinteressanter Vortrag von Urs Brändli, Präsident von BIO SUISSE mit dem Thema «AVANTI 2025». Die Nachfrage für Bioprodukte nimmt gemäss BIO GLARUS-Präsident Richi Bamert bei den Konsumenten nach wie vor zu!



Verhalten optimistische Zukunftsperspektiven für die BIO-Landwirtschaft

Grossaufmarsch der Glarner BIO-Bauern zur 25. Hauptversammlung im Saal des Hotel Stadthof in Glarus. Für den neuen BIO GLARUS-Präsidenten Richi Bamert war die erste Hauptversammlung unter seiner Führung zugleich auch die Feuertaufe, welche er mit Bravour bestand. Ruhig und speditiv führte er durch die zehn Punkte umfassende Traktandenliste. Das ausführliche Protokoll von Barbara Sulzer und die sauber geführte Jahresrechnung 2016 von Kassier Hansjörg Jenny passierten problemlos die Hürde der Versammlung. Bezüglich Mutationen standen sechs Eintritten (fünf Produzenten und ein Konsument) zwei Austritte gegenüber, es kam zu vier Hof-Übergaben und einer Anmeldung eines Bundes-Bio-Betriebs. Für das Jahr 2017 hat sich der BIO-Glarus-Vorstand wiederum einiges ausgedacht. Neben den traditionellen Anlässen für die Mitglieder, wie Sommer-Grillabend oder Herbstausflug möchte der Vorstand der Bio-Vereinigung auch in der Bevölkerung vermehrt auf sich aufmerksam machen. Ein Anfang dazu stellt die neue eigene Internetseite dar. Hier sollen Konsumenten die Möglichkeit haben, den nächstgelegenen Biohof zu finden, um dort Lebensmittel oder auch anderes zu erwerben. Weiter ist ein Auftritt an einem anderen Event geplant. Beliebt bei den Glarnern sind auch Stallvisiten geworden, bei denen ein offener Erfahrungsaustausch bezüglich Tierhaltung stattfindet und ein Experte vom FibL Rede und Antwort steht. Es läuft also einiges bei BIO Glarus!

Wetterkapriolen 2016 beschäftigte die BIO-Landwirtschaft


In seinem ausführlichen Jahresbericht mit integrierter PowerPoint-Präsentation wies Präsident Bamert auf die Unbill der Witterung im Laufe des vergangenen Jahres hin, welche der Landwirtschaft und insbesondere der biologischen Produktion zu schaffen gab. Einem milden Winter mit gemessenen Rekordtemperaturen folgte ein ebenso nasser Frühling, welcher infolge sogar den Alpauftrieb verspätete. Die Alpweiden litten im Frühjahr und Frühsommer unter dem nasskalten Wetter. Der schöne Spätsommer und Herbst liess den nassen Vorsommer jedoch fast vergessen, denn die Scheunen waren bis unter die Dächer mit Heu und viel Emd gefüllt. Auf den meisten Alpen gab es kaum Wasserknappheit und die Alpweiden lieferten bis zum Ende ausreichend Futter. Der warme September lies dann auch die Gemüseernte nochmals ansteigen, nachdem der Ertrag im Sommer eher dürftig ausfiel. Erfreulich, dass sich der Produzentenpries für Bio-Milch abgesehen von grossen saisonalen Schwankungen weitgehend konstant hielt.

Erfreuliche Zukunftsperspektiven für Bio-Bauern


An der Herbstdelegiertenversammlung von BIO Suisse wurde in einem Podium über die Weiterentwicklung des Bio-Marktes diskutiert. Der Bio-Markt Schweiz verzeichnete im Jahr 2015 einen Umsatz von 2323 Millionen Franken und der Weg für den Absatz von Bio-Produkten zeigt erfreulicherweise weiterhin steil nach oben. Nachdem der Grossverteiler COOP das Ziel herausgegeben hat, ihren Bio-Umsatz bis ins Jahr 2025 zu verdoppeln und auch die MIGROS immer mehr Interesse für Bio-Produkte bekundet, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass die Zukunftsaussichten für die Bio-Landwirtschaft rosig aussehen. Dabei dürfte die Koordination der Produktionsmengen eine gewaltige Herausforderung für BIO SUISSE und ihre Fachgremien werden. Die Vertreter aus Produktion, Verarbeitung und Handel waren sich aber einig, den Markt kontinuierlich wachsen zu lassen und weiterhin auf gute Qualität zu setzen. Bamert warnt aber auch vor zu grosser Euphorie: «Momentan ist die Situation für uns Biobauern nicht so schlecht, trotzdem dürfen auch wir nicht stehen bleiben. Das Blatt kann sich heutzutage sehr schnell wenden!»

Informationen aus erster Hand


Gespannt warteten die Versammlungsteilnehmer auf den Auftritt von BIO SUISSE-Präsident Urs Brändli. Durch seine Teilnahme an der Hauptversammlung zeigte dieser seine Verbundenheit zu den Glarner Biobauern. Sein anschliessendes Referat mit dem Thema «AVANTI 2025» stiess auf grosses Interesse und manche seiner Tipps und Hinweise dürften Ansporn für weitere «Grosstaten» für die Glarner Bio-Bauern sein. Zur Sprache kamen auch die aktuellsten Zahlen von BIO SUISSE, die Vermarktung und Weiterentwicklung der «Knospe», die Bewertung von Betrieben mit Nachhaltigkeitsindikatoren sowie die Herstellung von Rohprodukten nach den BIO SUISSE-Richtlinien. «Der Konsum entscheidet, wie schnell die Schweiz zum BIO-Land wird», orakelte der höchste Bio-Bauer der Schweiz.