«Unsere Vorfahren kämpften für eine gemeinsame Schweiz mit einem grossen inneren Zusammenhalt, die offen ist gegenüber Neuem», so fasste Landammann Röbi Marti den aus seiner Sicht wichtigsten Aspekt der Näfelser Fahrt an seiner Rede in Schneissigen zusammen. Ausserdem haben sie uns urdemokratische Instrumente vermacht, wie die Landsgemeinde oder Abstimmungen an der Urne. Dies sei die Möglichkeit jedes Einzelnen, Kontrolle über die Entwicklung des Landes auszuüben. «Mit konstruktiver Kontrolle sorgen wir für die dringend notwendige Übersicht – schaffen wir wieder Vertrauen.»
Des Weiteren schaute er auf das Zusammenspiel zwischen Freiheit und Gerechtigkeit. Wie der frisch gewählte deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sieht er in der Freiheit eine notwendige Voraussetzung für Gerechtigkeit. Und Gerechtigkeit sei einer der zentralen Sockel einer Nation.
«Es ist ein Privileg, dass wir unsere Freiheit nicht mit Waffengewalt erkämpfen oder verteidigen müssen, sondern diese seit Jahrhunderten nach unseren Bedürfnissen gestalten können. Tun wir dies weiter – mit Bedacht, Toleranz und in gegenseitigem Vertrauen.»
Wie jedes Jahr zog anschliessend der recht grosse Tross, angeführt von den Tambouren aus Näfels, die den Marschtakt angaben und der Harmoniemusik Glarus vorbei an verschiedenen Gedenkstätten Richtung Fahrtsplatz. Seit zwölf Jahren wird der Fahrtsbrief vom heutigen Ratssekretär Josef Schwitter verlesen. Dieses wichtige Dokument wird Schwitter jeweils erst kurz vor dem Verlesen von einem Polizisten übergeben, der ihn anschliessend sofort wieder übernimmt, um diesen geschichtsträchtigen Brief für ein weiteres Jahr sicher verschlossen aufzubewahren.
Die Fahrtspredigt und das Singen der Nationalhymne beim Denkmal schlossen traditionell die Feierlichkeiten zum Gedenken an die Schlacht von Näfels ab.