Josef Orler sitzt an seinem PC-Arbeitsplatz in der Werkstatt des EW Schwanden und arbeitet konzentriert am Bildschirm. Neben ihm steht die neu angeschaffte Graviermaschine, auf der via Computer Täfelchen aller Art beschriftet und graviert werden können. Nicht nur jeder Verteilkasten und jedes Relais, auch alle Kabel müssen beschriftet werden. Daneben beschäftigt sich Orler mit praktischen Arbeiten im Magazin und in der Werkstatt, sorgt für die richtige Ablage, macht Inventar für Werkzeuge und erledigt administrative Arbeiten im Netz.
Mit Teilprothese nicht mehr im Aussendienst
Dass der gelernte Mechaniker und später im Aussendienst des EW Schwanden tätige Netzelektriker heute in den vier Wänden des gleichen Betriebes arbeitet, ist nicht selbstverständlich. Vor einigen Jahren hat er sich nämlich im Aussendienst das Knie verdreht. Was anfänglich noch nicht so schlimm aussah, entwickelte sich später zu einer immer schmerzhafteren Erkrankung, die schliesslich vor zwei Jahren zu einer Operation mit Teilprothese am Knie führten. Arbeiten im Aussendienst wie knien, auf einer Leiter stehend werken oder gar mit Steigeisen eine Holzstange hochklettern waren nun nicht mehr möglich. Orler aber wollte unbedingt beim EW Schwanden bleiben und erkundigte sich bei der Geschäftsleitung, ob es nicht die Möglichkeit einer andern Beschäftigung gebe. Werner Gabathuler, Bereichsleiter Netzbau und Produktion, wollte seinerseits einen guten Mitarbeiter nicht verlieren.
Neuen Arbeitsplatz geschaffen
Unterstützt und begleitet durch die Suva und später durch Jürg Bärtsch von der IV-Stelle Glarus, wurde für Orler im EW Schwanden ein neuer Arbeitsplatz geschaffen und die entsprechende Umschulung eingeleitet. So besucht er eine durch die IV bezahlte anerkannte PC-Anwendungsausbildung an der HBS Rapperswil, die rund 80 Lektionen umfasst. In Schwanden wurde die Unterhalts-Software und die eintägige Umschulung ebenfalls von der IV finanziert. Die Suva wiederum leistet noch heute einen Beitrag an das Salär von Orler.
Dank der Bereitschaft des Arbeitgebers, dem Willen des betroffenen Arbeiters und der Unterstützung durch die beiden Institutionen, konnte hier ein Mitarbeiter nach einem unfallbedingten Ausfall wieder sehr erfolgreich in den Arbeitsprozess im gleichen Betrieb integriert werden.
Die Integrationsberater der IV-Stelle Glarus unterstützen Arbeitgeber jederzeit gerne, wenn es darum geht, erkrankte oder verunfallte Mitarbeiter/innen wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren.
