Eine Tänzerin in Frankreich, eine Familie in Syrien, ein Geflüchteter in Zürich, ein Rapper in Paris oder ein Tänzer in Tiflis und ihre Träume stehen an den fünf Filmabenden im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden auch wieder neue Kurzfilme made in Glarus präsentiert. Eröffnet wird die Filmbühne am Mittwoch mit jazzigen Klängen von Robin Müller am Piano. Ein brandneues Glarner Tanzvideo macht danach Lust auf das berührende leichtfüssige französische Tanzdrama «Das Leben ein Tanz» von Cédric Klapisch, in dem sich eine Ballerina nach einem Unfall neu erfinden muss.
Flüchten oder bleiben?
Am Donnerstag wird der syrische Spielfilm «Nezouh» von Filmemacherin Soudade Kaadan präsentiert. Die junge Zeina lebt mit ihren Eltern in Damaskus. Die Mutter will weg, der Vater ist wild entschlossen zu bleiben. Bis eine Bombe ein Loch in die Decke von Zeinas Zimmer reisst und den Blick auf den Himmel und die Sterne frei gibt … Die Glarner Politologin Lisa Marti wird in das Umfeld des Filmes im heutigen Syrien einführen. Am Freitag stehen der Schweizer Dokumentarfilm «Amine – Held auf Bewährung» sowie Kurzfilme der Glarner Sämi Ortlieb, Tobias Zürrer und von Eddy Guzman auf dem Programm.
«Amine – Held auf Bewährung» ist ein Porträt über den wohl bekanntesten Asylbewerber der Schweiz, der die eigene Angst vor Abschiebung mit Hilfe für andere Menschen bekämpft. Mit 15 Jahren flüchtete Diare Conde aus Guinea nach Europa. Als die Corona-Pandemie die Schweiz erreicht, gründete er 2020 «Essen für alle» in Zürich, das bis heute jeden Samstag über 1200 Bedürftige mit Essen unterstützt. Diare Conde wird anwesend sein. Zum Auftakt spielt die Glarner Band El Recoon mit Rhea Schiltknecht, Roxy Lang und Elia Schiltknecht.
Die eigenen Talente leben
Am Samstag ist die französische Komödie «Tenor» von Claude Zidi Jr angesagt. Der in einem Pariser Vorort lebende Antoine teilt seine Zeit zwischen Rappen und seinem Job als Sushi-Lieferant auf. Bis er durch Zufall auf Madame Loyseau, eine Gesangslehrerin an der Pariser Oper, trifft. Berührt von den Emotionen ihrer Kunst, die weit von seinem Viertel und seiner Umgebung entfernt ist, beginnt Antoine eine Ausbildung, die sein Leben umkrempeln wird. Auf den Film einstimmen werden Sängerin Ana Djordjevic vom Stimmwerk und Rapper Radical alias Peter Baumgartner. Nochmals um Tanz geht es auch am Sonntag im georgischen Spielfilm «Als wir tanzten». Das mitreissende Drama von Levan Akin ist im Umfeld des Georgischen Nationalballetts in Tiflis angesiedelt. Merab ist Student an der Akademie. Sein grösster Traum ist, professioneller Tänzer zu werden. Als Irakli neu in die Klasse kommt, sieht er in ihm zunächst einen Rivalen auf den ersehnten Platz im festen Ensemble. Aus der Konkurrenz wird bald ein immer stärkeres Begehren. Doch im Umfeld der Schule, in der konservative Vorstellungen von Männlichkeit hochgehalten werden, wird erwartet, dass sie ihre Liebe geheim halten. Zur Einstimmung spielt zuvor das Ensemble Müsiaque internationale Volksmusik. (pd)
Mittwoch, 9., bis Sonntag, 13. August, Filmbühne Güterschuppen, Glarus
Türöffnung jeweils um 19.00 Uhr; Vorprogramm 19.30 Uhr, Film ab 20.30 Uhr
