Von echten und falschen Verbrechern

Das Freifach der Kantonschule Glarus brachte am Mittwoch und Donnerstag das Stück „Der grüne Kakadu“ von Arthur Schnitzler auf die Aula. Mit grossen schauspielerischem Talent brillierten die Schüler/-innen unter der Leitung von Prorektor Niklaus Hauser in diesem anspruchsvollen Werk.



Theater im Theater?: Der Adel betrachtet belustigt das "Schauspiel". (Bild: jhuber)
Theater im Theater?: Der Adel betrachtet belustigt das "Schauspiel". (Bild: jhuber)

„Der grüne Kakadu“ ist eine scheinbar heruntergekommene Schenke in Paris, in der sich die Verbrecher und Glücklosen versammeln. So scheint es jedoch nur. In Wirklichkeit bietet der Wirt seinen adeligen Gästen nur eine Show mit Schauspielern. In den Vortagen der Französischen Revolution flüchten sich der bedrohte Adel in eine Scheinwelt, in welcher sie mit dem aktuellen Elend und dem Wut der Bevölkerung konfrontiert werden. Anstatt Angst zu bekommen oder aus den Problemen zu lernen amüsieren sie sich lieber bei Wein und den leichten Mädchen. Während draussen die Bastille gestürmt wird, dringt die Revolution auch in den „grünen Kakadu“. Es wird nicht mehr klar was noch Schaupiel ist oder was Realität.

Das Werk des Österreichers Arthur Schnitzler ist sehr anspruchsvoll und dialoglastig. Geschickt spielt der Autor mit der Realität und dem Schauspiel. Jede Person auf der Bühne „spielt“ verschiedene Rollen und verbirgt seine Geheimnisse vor den anderen. Für die Gruppe des Freifachs Theater eine sehr anspruchsvolle Aufgabe: vielschichtige Personen, viel Text und sehr lange Bühnenpräsenz. Doch sie haben die Aufgabe auf eindrückliche Art bewältigt und konnten in ihren Rollen brillieren. Davon konnte sich das zahlreiche Publikum am letzten Mittwoch und Donnerstag überzeugen.