Von Hugo Wolf bis Richard Strauss – Liederabend in Schwanden

In der Öffentlichkeit zumeist unbekannte Lieder brachten die Mezzosopranistin Schoschana Kobelt und die Pianistin Dominique Müller einem spürbar aufmerksam lauschenden Publikum näher, dies auf Einladung der Gemeindestube Schwanden.



Von Hugo Wolf bis Richard Strauss – Liederabend in Schwanden

Die Bühne des Gemeindezentrums war diskret herbstlich geschmückt. Die leuchtenden Farben der noch belaubten Äste bescherten Gastlichkeit, Wärme, weckten Vorfreude.

Die jungen Damen stellten sich mit der Interpretation des angekündigten Liedguts sehr Forderndem. Die Vielfalt der ausgewählten Lieder bedingte künstlerische Reife, Ausdrucksreichtum und die Fähigkeit auf sehr Wechselvolles einzugehen, die Texte stimmungsgebunden umzusetzen, sich Träumerei, Bestimmtheit, Schwärmen, kurzem Verweilen, Pfiffigem, Lieblichem, Banalem, gar Romantischem, Beschwörendem oder Ermahnen hinzugeben, locker zu erzählen. Sich diesen Wechseln mit Innigkeit und ausdrucksvollem Reichtum zu widmen, erforderte Hingabe und hohe Fertigkeiten und persönliche Reife.

Schoschana Kobelt sang und gestaltete kunstreich, verhalten, wenn es erforderlich war, sich kraftvoll hingebend, wenn es Texte und Melodieverlauf erheischten. Der stimmliche Reichtum beeindruckte und überzeugte ebenso wie das kraftvolle, intentionsreiche und ungemein ausgereifte Begleiten von Dominique Müller am Flügel. Man nahm die Eleganz und Fülle dieses Miteinanders gerne auf, erspürte den Kunstsinn und die Reife der Interpretierenden.

Die ausgewählten Lieder von Hugo Wolf aus dem «Italienischen Liederbuch», Michel Tippett «Songs for Ariel», die «Brettl-Lieder» von Arnold Schönberg und Kompositionen von Alban Berg und Ricard Strauss entführten in verschiedenste Welten mit damals, zeitgebunden gewichtigem Kulturgut. Leichtigkeit und Eleganz der begleitenden Pianistin waren beeindruckend, weckten Bewunderung und Anteilnahme. Schoschana Kobelts gesangliche Kunst, ihre hin und wieder verhaltene Leidenschaft und Gestik stiessen auf verdiente Anerkennung. Die Abgeklärtheit des seit 2012 bestehenden Duos überzeugte.