Von Kustos zu Kustos

Am Sonntag, 18. Juni, nach der Kirchgemeindeversammlung wurde Sepp Schwitter als langjähriger Kustos des Glarner Kirchenschatzes geehrt und verabschiedet. Gleichzeitig konnte der neue Kustos Dr. Fritz Rigendinger der Bevölkerung den Schatz in einer neuen Ausstellung präsentieren. Von Gold, Silber und Identität.



Dr. Fritz Rigendinger (rechts) dankt Sepp Schwitter für seine vorbildliche Arbeit als Kustos des Kirchenschatzes von Glarus. (Foto: FJ)
Dr. Fritz Rigendinger (rechts) dankt Sepp Schwitter für seine vorbildliche Arbeit als Kustos des Kirchenschatzes von Glarus. (Foto: FJ)

Mit seiner engen Beziehung zur besonderen Geschichte des Zusammenlebens von Katholiken und Reformierten im Glarnerland hat Kustos Sepp Schwitter in mehr als 25 Jahren bei der Präsentation des Glarner Kirchenschatzes persönliche Akzente gesetzt. Insbesondere die Geschichte der Altar- und Prozessionsstatue von 1638, welche Fridolin und Urso zeigt, hatte es ihm angetan. Nun tritt Schwitter vom Amt zurück und übergibt es an Landesarchivar Dr. Fritz Rigendinger, der auch Präsident des Glarner Kirchenrates ist. Sepp Schwitter hatte damals 1998, nach dem Tod von Fridolin Josef Jakober-Guntern genannt «Chüpferi», dessen Kustos-Amt übernommen und seither Hunderte von Gruppen durch das in Gold und Silber geschmiedete Erbe von Katholisch Glarus geführt. Er wies auf das Gegen-, aber auch das Miteinander der Konfessionen im Lauf der Zeit hin. Sepp Schwitters Stimme wird seine «Pensionierung als Kustos» überdauern, denn der langjährige Vorleser des Fahrtsbriefes sprach die Texte für den Audio-Guide der neuen Ausstellung.

Regierungsrat Dr. Markus Heer sowie Vertreterinnen beider Konfessionen und viele Kirchenbürger bestaunten – wieder einmal – die Hostienmonstranz von 1518, den Zwingli-Kelch aus der Burgunderbeute und das Brandiskreuz mit seinen Heiligkreuz-Partikeln. Wie Dr Fritz Rigendinger ausführte, wurden die weiteren Ausstellungsstücke integriert, indem sie in beleuchteten Schubladen präsentiert werden. Im Vorraum empfangen Heiligenstatuen die Besucher, Urkunden und Pergamente sind im Landesarchiv sicher aufgehoben. Wer den Schatz besuchen möchte, kann Termine vereinbaren über die Katholische Pfarrei St. Fridolin Glarus-Riedern-Ennenda, Ägidius-Tschudi-Strasse 8, 8750 Glarus, [email protected], Telefon 055 640 22 77.