Wahrung der Lufthoheit nicht gefährden

Die gut besuchte Delegiertenversammlung der CVP des Kantons Glarus fasste die Ja- Parole zum Unternehmensteuerreformgesetz II und die nein- Parole zur Volksinitiative „Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten“ vom 24. Feb. 2008. Pankraz Freitag soll in der Wahl zum Ständerat unterstützt werden..(Teil 2)



Militärpilot Oberst Hugo Kühne (rechts)
Militärpilot Oberst Hugo Kühne (rechts)

Oberst Hugo Kühne, Militärpilot faszinierte die anwesenden CVP- Delegierten mit einem interessanten, abwechslungsreichen, fundierten Vortrag und führte so auf das Thema der Volksinitiative „Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten“ zu.

Die Trainingszeiten für den Start von Militärflugzeugen sei sehr genau vorgeschrieben und nehme Rücksicht auf die lokalen Begebenheiten, sowie auf Wochenenden und Nachtzeiten. Sehr eindrücklich wirkte bei der Powerpoint- Präsentation das bewegte Bild des täglichen zivilen, internationalen Luftverkehrs, welcher über die Schweiz in den vorgegebenen Routen fliegt. Den Zuschauer erinnerte es stark an einen „fleissigen Ameisenhaufen“. Die flugpolizeilichen Aufgaben seien an den Bund delegiert, welcher verantwortlich für die Überwachung des schweizerischen Luftraumes ist. Dazu gehöre unter anderem Nachrichtenbeschaffung und Lufttransportdienste. Würde nun die Initiative angenommen, sei die Verteidigung des schweizerischen Luftraumes und die Wahrung der Lufthoheit durch die Luftpolizei gefährdet. Eine Überwachung rund um die Uhr sei als Prävention unumgänglich. Der Luftraumbedarf für Trainingsflüge betrage 80 x 120 Km2. Die zivile Luftfahrt nimmt ein x-faches in Anspruch. Die Militärflugplätze Sion, Payern und Meiringen brauche es in der Schweiz, da nicht alle Trainingsflüge im Ausland absolviert werden können. Jedes Auslandtraining ziehe auch ein Gegenrecht nach sich. Gutes Training senke auch das Unfallrisiko massiv. Das Verhältnis von 120 Militär- zu 1000-2000 Internationalenflügen plus die private Fliegerei, müsse angeschaut werden.

Fazit des Referenten: die Lärmbelastung ist ein berechtigtes Anliegen. Der Initiativtext ist unbestimmt formuliert. Die Lufthoheit der Schweiz dürfe nicht gefährdet werden. Vor der Parolenfassung wurden vom Fachmann, Oberst Kühne noch kompetent Fragen beantwortet, welche mit dem Flugplatz Mollis zusammenhingen, welcher ja ein ehemaliger Militärflugplatz war. Eine eingesetzte Arbeitsgruppe geht derzeit der Frage nach, wie der Flugplatz Mollis wirtschaftlich erhalten werden könne, resp. welche Nutzung für die Sport-, Zivil- und Freizeitluftfahrt möglich seien. Der Fluglärm gäbe ab und zu auch im Glarnerland Gesprächstoff, vor allem an schönen Tagen. Lärm sei ein emotionales Thema und jeder nehme Geräusche anders wahr, ob nun Rotoren oder andere Lärmquellen dahinter stecken. Die Stichworte Klimawandel, Schengen, Natoüberwachung usw. diskutierten die Votanten ebenfalls kurz an. Die sichtlich beeindruckten CVP-Delegierten fassten Einstimmig die Neinparole zur Initiative „gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten“.

Die CVP ist derzeitig nicht mehr im Obergericht vertreten Deshalb wird an der Landsgemeindedelegiertenversammlung vom 7. April 2008 in Glarus, eine Nomination angestrebt. Am 16. Feb. 2008 sind alle Parteimitglieder zur Klausurtagung in die Lintharena SGU eingeladen. Es werden die Statuten vorbereitet und über die Parteistrukturen bis 2011(und danach) nachgedacht