Warten bis die Räder stillstehen

Immer zu Beginn des neuen Schuljahres startet auch die Sicherheitskampagne des TCS, der Polizei und des bfu. Dazu besucht seit vielen Jahren Polizist Ruedi Uhlmann die Kindergarten- und Schulkinder im ganzen Kanton. Am letzten Donnerstag war er in Oberurnen.



wie sich die Kinder auf der Strasse verhalten sollen. Kommt hier was? Auch das Benützen des Trottoirs wird geübt. Verkehrsregelung: Polizist Ruedi Uhlmann macht zum Abschluss gleich beim kleinen Verkehrsgarten in Oberurnen mit.
wie sich die Kinder auf der Strasse verhalten sollen. Kommt hier was? Auch das Benützen des Trottoirs wird geübt. Verkehrsregelung: Polizist Ruedi Uhlmann macht zum Abschluss gleich beim kleinen Verkehrsgarten in Oberurnen mit.

Mit zwei Kindergartenkinder steht Polizist Ruedi Uhlmann am Rand des Fussgängerstreifens direkt vor der Schule in Oberurnen. Mit ihnen zusammen geht er nochmals die Schritte durch, die er ihnen vor wenigen Augenblicken im Klassenzimmer von Kindergartenlehrerin Susanne Nauer vorgemacht hat. Direkt an den Übergang stehen und in beide Richtungen schauen. «Über die Strasse gehen wir erst, wenn die Autos ganz angehalten haben!», flösst er ihnen immer wieder ein.

Selber korrekt verhalten

Wie wichtig dieser Punkt ist, zeigt sich an diesem Donnerstagmorgen bereits sehr früh. Obwohl die Kinder den TCS-Leuchtgurt tragen und der Polizist direkt neben ihnen steht, fahren die ersten Autos einfach an ihnen vorbei. «Auch Erwachsene verhalten sich nicht immer richtig. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ihr es tut.» Dass sie sich falsch verhalten haben, macht den Lenkern Uhlmann klar, nachdem er sie gleich angehalten hat. Die Kinder sollen deshalb den Augenkontakt mit den Lenkern suchen, damit klar ist, dass sie gesehen wurden. Nach den ersten Versuchen vor der Schule geht es anschliessend an die Hauptstrasse, wo deutlich mehr Verkehr ist. Auf dem Weg dorthin gibt es weitere Tipps: Wir bewegen uns nicht direkt an der Strasse; Schubsen und Raufen ist hier verboten.
Die Kinder lernen schnell. Sie gehen zügig über den Fussgängerstreifen ohne zu rennen und blicken immer wieder auf beide Seiten der Strasse.

Schulstandort Obstalden

In diesem Jahr legte Polizist Uhlmann, der die Kampagne im Glarnerland schon seit vielen Jahren führt, einen Schwerpunkt am Kerenzerberg, wo es seit diesem Schuljahr nur noch einen Schulstandort in Obstalden gibt. «Hier haben wir uns auf das Verhalten rund um die Bushaltestelle, aber auch im Bus selber konzentriert.»

Für die Kinder von Susanne Nauer geht es an diesem Donnerstag von der Strasse anschliessend nicht direkt zurück ins Klassenzimmer. Auf der Bühne der Mehrzweckhalle hat sie einen kleinen Verkehrsgarten aufgebaut. «In den nächsten Tagen und Wochen üben wir hier immer wieder mal das richtige Verhalten im Strassenverkehr.» Hier können die Kinder auch in die Rolle von Auto- und Motorradfahrer wechseln. Alles, damit sich die Kinder zu Beginn des Schuljahres so gut wie möglich auch auf dem Schulweg an die neue Situation gewöhnen können.

Achten auf das Tempo

Um aber auch die Fahrzeuglenker auf die neue Situation zu sensibilisieren, werden im August und September rund um die Schulen sogenannte Speedy-Anlagen aufgestellt. Hier können die Automobilisten erkennen, mit welcher Geschwindigkeit sie wirklich unterwegs sind, und diese bei Bedarf anpassen. Wie bei so Vielem im Leben gilt auch im Strassenverkehr Rücksichtsnahme – vor allem auf die Schwächsten – und Aufmerksamkeit. Die TCS Sektion Glarus wünscht allen Verkehrsteilnehmern eine unfallfreie Zukunft.


*Jürg Huber ist Kommunikationsbeauftragter TCS Sektion Glarus.