Weihnacht ist Chrämlizeit

Erwartungsvoll sitzen die Bewohnerinnen des Alterszentrums am grossen Tisch. Gleich kommen die Kindergartenkinder von Marita Hösli, Kindergärtnerin aus Schwanden, zu Besuch. Beim gemeinsamen Backen und Singen verstehen sich Jung und Alt prächtig.



die Kinder des Kindergartens Schwanden (Klasse Marita Hösli) sangen und buken zusammen mit den BewohnerInnen des Pflegeheims Schwanden
die Kinder des Kindergartens Schwanden (Klasse Marita Hösli) sangen und buken zusammen mit den BewohnerInnen des Pflegeheims Schwanden

Max, der Kater der Pflegestation, steht draussen vor der Glasschiebetür im Schnee und beobachtet gespannt, was jetzt wohl kommt. Wohlgeordnet stehen die Schuhe im Eingangsbereich. Kindergärtnerin Marita Hösli sitzt auf den Fersen und erklärt ihren Kindergartenkindern, was sie gleich erleben werden. Dann schwirren die Kleinen ins Wohnzimmer der Pflegestation, wo die ältesten Bewohnerinnen und Bewohner von Glarus Süd gespannt rund um den grossen Tisch sitzen. Jedes Kind bekommt eine grüne Schürze umgebunden. Dann geht’s los. Das Wallholz wird mit Mehl eingerieben, der gelbe Mailänderli-Teig ausgepackt und auf den festen Tisch gelegt.

Erste Tipps von lebenserfahrenen Bäckerinnen machen die Runde. Mehl und Teig und Wallholz und Förmchen werden hin und her geschoben. Vergessen sind der kalte Winter und der Hochnebel. Jetzt muss der Teig ausgewallt werden. Und wenn er schön gleichmässig flach ist, werden Sterne und Tannenbäume, Herzen und Halbmonde und Schweizerkreuze ausgestochen.

Alte und junge Hände greifen in den Teig, klauben Guetsli vom Tisch und legen sie auf ein erstes Blech. «Möglichst eng ausstechen, damit es viele Guetsli gibt!», mahnt die Kindergärtnerin, während Mitorganisatorin Cornelia Bruhin vom Alterszentrum und weitere Pflegefachkräfte die betagten Menschen betreuen und eifrig mithelfen. Mit ihrer ungezwungenen Spontaneität wirbeln die Kinder durcheinander, um gleich wieder konzentriert ans Backen zu gehen. Schon werden die ersten beiden Bleche in den Backofen geschoben, während der braune Brunsli-Teig unters Wallholz kommt.

Natürlich wird von Jung und Alt auch hie und da vom Teig genascht. Aber so richtig gut sind die frisch gebackenen Guetsli. Sie kommen am Freitag auf den Tisch, bei einer kleinen Weihnachtsfeier mit Gesang der Generationen. Ob Max dann auch eins bekommt? Sicher. Denn es ist ja Weihnachtszeit.