Welche Vorkehrungen senken das Risiko, an Demenz zu erkranken?

Der diesjährige Schwerpunkt des Weltalzheimer-Tags befasst sich mit Prävention und informiert über die Möglichkeiten, wie auch nach einer Demenzdiagnose eine Verschlechterung der Krankheit verzögert werden kann. Alzheimer Glarus stellt hier zudem die neu geschaffene Demenzfachstelle vor.



Alzheimer Glarus_Medienmitteilung zum Weltalzheimer-Tag vom 21. September (zvg)
Alzheimer Glarus_Medienmitteilung zum Weltalzheimer-Tag vom 21. September (zvg)

Gut zu wissen: Was gut fürs Herz ist, ist gut fürs Hirn

Ein gesunder Lebensstil reduziert das Risiko für Alzheimer und verlangsamt das Fortschreiten einer Erkrankung. Ausgewogene Ernährung, Nichtrauchen, gemässigter Alkoholkonsum, Bewegung, soziale Kontakte und geistige Aktivitäten wirken sich positiv auf die Hirngesundheit aus. Eine vaskuläre Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen und Sauerstoffmangel im Gehirn. Darum gilt: Was gut fürs Herz ist, ist auch gut fürs Hirn. Ausserdem: Weil ein Hörverlust den geistigen Abbau fördert, sind Hörbeeinträchtigungen rechtzeitig zu behandeln.

Das Alter ist der bedeutendste Risikofaktor. Ein weiterer ist das Geschlecht. Frauen erkranken häufiger als Männer. Dies lässt sich nicht allein auf die höhere Lebenserwartung der Frauen zurückführen. Vermutet wird vielmehr ein Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt. Zurzeit gibt es kein Medikament, das Alzheimer oder andere Demenzformen verhindert. Im Frühstadium einer Erkrankung können Medikamente allenfalls die Entwicklung verlangsamen; dies wird durch den Hausarzt abgeklärt.

Indem wir geistig, körperlich, sozial aktiv bleiben und gesundheitliche Probleme angehen, können wir unsere Hirngesundheit das ganze Leben lang positiv beeinflussen. Ein aktiver Lebensstil bleibt auch für Menschen mit einer Demenz wichtig, da er die Symptome abschwächt und Komplikationen verhindert.

Gut zu wissen: Die neue Demenzfachstelle hilft für den Alltag zu Hause

Alzheimer Glarus ist eine Sektion von Alzheimer Schweiz und ein Verein, welcher sich über Spenden und Mitgliederbeiträge finanziert. Nun hat er sich zum Ziel gesetzt, eine Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im Glarnerland zu schaffen. Die neue Demenzfachstelle ist seit Februar 2023 eröffnet und zurzeit mit 30% dotiert. Der Bedarf an Beratungen zeigt, dass dieses Angebot ein grosses Bedürfnis ist. Sabine Steinmann als erfahrene Pflegefachfrau mit Zusatzausbildungen hat die Geschäftsleitung inne und betreut alle Angebote von den Beratungen bis zum Café TrotzDem und der Angehörigengruppe. Sie freut sich über jede Anfrage und bestärkt die sorgenden Angehörigen, sich frühzeitig Unterstützung zu holen – denn auch das gehört zur Prävention.

Alzheimer Schweiz hat auf der Homepage viele nützliche Informationen. Das nationale Alzheimer Telefon bietet Erste Hilfe: 058 058 80 00. Siehe auch Zehn häufige Fragen zur Demenzprävention: Alzheimer Schweiz (alzheimer-schweiz.ch)

Angebote von Alzheimer Glarus

Die neue Demenzfachstelle von Alzheimer Glarus ist immer am Dienstag geöffnet. Sie befindet sich im Alters- und Pflegeheim Letz in Näfels. Die Beratungen sind für Sie kostenlos und können auf Wunsch bei Ihnen zu Hause stattfinden. Tel 055 618 46 73, [email protected]h.
Das Café TrotzDem (vormals Alzheimer Café) findet immer am dritten Mittwoch im Monat statt. Hier geniessen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen den Austausch und Geselligkeit. Keine Anmeldung nötig, einfach vorbeischauen. 13.45–15.45 Uhr, Restaurant müli, zuoberst im glarnersteg, Mühleareal 19, Schwanden.
Die Angehörigengruppe findet jeweils am ersten Mittwoch im Monat statt. Hier können sich Angehörige von Menschen mit Demenz untereinander austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig Kraft geben. Anmeldung über die Demenzfachstelle erforderlich. 18.30–20 Uhr, Dr. Joachim Heerstrasse 2, Glarus (Kursraum Pro Senectute).
Vorankündigung: Öffentlicher Vortrag zu den verschiedenen Demenzformen, Dienstag, 21. November 2023, 19.00 Uhr, Aula Kantonsschule Glarus