Wer ist der Erste auf dem Urnerboden?

Am 3. September startet wieder der beliebte Glarner Grenzlauf, das grösste Laufereignis im Kanton. Für das sagenhafte Laufereignis kann man sich immernoch anmelden.



Die Spannung steigt: Am 3. September findet wieder der Glarner Grenzlauf statt (Bild: zvg)
Die Spannung steigt: Am 3. September findet wieder der Glarner Grenzlauf statt (Bild: zvg)

Von Glarus führt die Strecke über Schwanden, Luchsingen und Linthal hinauf auf den Urnerboden. Das Ziel ist wie immer der sagenumwobene Grenzstein, der die Grenze zwischen dem Glarnerland und dem Kanton Uri markiert.

Der „sagenhafte“ Lauf

Der Glarner Grenzlauf hat, im Vergleich zu anderen Laufveranstaltungen, einen wirklich „sagenhaften“ Hintergrund. In einer Sage wird über das erste Rennen auf den Urnerboden berichtet. Seit langer Zeit stritten sich Glarus und Uri um die Grenze zwischen den beiden Kantonen, vor allem um die fruchtbaren Böden, die heute als Urnerboden bekannt sind.

Um den Grenzverlauf ein für alle Mal zu klären, einigte man sich darauf ein Wettrennen abzuhalten. Je ein Läufer aus Glarus und Uri sollte sich beim ersten Hahnschrei auf den Weg Richtung Klausen zu machen. An der Stelle, an der sich die Läufer treffen, wird die Grenze gezogen. Da die Glarner dem Hahn zu viel zu fressen gaben, krähte dieser erst gegen 09.00 Uhr. Deshalb nahm der Glarner Läufer die Strecke mit einer beträchtlichen Verspätung in Angriff. Die Urner gaben dagegen ihrem Hahn nur wenig zu fressen, sodass dieser bereits ganz füh am Morgen zu krähen begann. Schon in Sichtnähe von Linthal trafen sich die Beiden. Der Läufer aus Glarus bat den Urner, ihm einen Teil des Weidelandes abzutreten. Dieser willigte nur unter der Bedingung ein, dass die Grenze soweit verschoben wird, so weit er ihn tragen kann. Bis zum heutigen Grenzbach mit Grenzstein konnte er in tragen, bis er tot zu Boden sank.

Zu zweit macht's mehr Spass

Auch im Andenken an die Geschichte ist der moderne Glarner Grenzlauf als Partnerlauf konzipiert. Im Jahre 1975 wurde der sportliche „Grenzlauf“ ins Leben gerufen und folgt dabei der bekannten Wegstrecke Glarus – Linthal – Urnerboden. Auch beim modernen Grenzlauf signalisiert ein Hahnenschrei jeweils um drei Minuten ab Neun den Start für die zahlreichen Läufer und Läuferinnen.

Der anspruchsvolle Lauf lockt Jahr für Jahr nicht nur regionale sondern auch nationale und internationale Spitzensportler ins Glarnerland. Dennoch ist der Lauf nicht nur etwas für die Elite des Läufersports. Denn neben den Spitzenläufern, die verbissen um den Sieg kämpfen, können sich auch die Volksläufer an der Strecke und ihrer eigenen Leistung messen.

Im Gegensatz zum ersten Grenzlauf müssen sich die modernen Läufer zum Glück nicht mehr gegenseitig tragen, sondern sie teilen sich den Weg bis auf den Klausen. Der erste Läufer starten das Rennen als sogenannter Talläufer in Glarus und übergibt nach 17,5 km in Linthal an den Bergläufer. Dieser hat zwar nur 9,7 km dafür aber 657 Höhenmeter zu absolvieren, bis er, wie der „sagenhafte“ Glarner, am Grenzbach ankommt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die gesamte Strecke alleine zu bestreiten.

Jüngere Läufer und Läuferinnen nehmen eine verkürzte Strecke unter die Füsse. Die Jahrgänge 1987 und jünger beginnen ihr Rennen ab Schwanden bis auf den Urnerboden. Die Jahrgänge 1996 und jünger starten in Luchsingen und rennen dann bis zum Restaurant Bergli.

Für jeden die passende Kategorie

Somit bietet der Glarner Grenzlauf für jede sportliche Leistungsbereitschaft die passende Streckenvariante. Ausserdem kann man je nach Startort in unterschiedlichen Kategorien das Rennen in Angriff nehmen. Neben dem erwähnten Einzelläufer und dem Staffellauf, kann man auch in einer Mixed-Staffel in der Kategorie Sie&Er bzw. Girl&Boy als auch als Familie antreten.

Dem zur Zeit äusserst beliebten Walking kann ebenfalls nachgegangen werden und dies sowohl in einer Staffel als auch als Einzelwalker. Der Start für die offene Walking-Kategorie ist in Luchsingen und führt bis zum Restaurant Bergli.

Kurzentschlossene und Spontane können sich weiterhin an das sagenhafte Laufereignis anmelden.

Der Jackpot wartet

Seit dem 20jährigen Jubiläums des Glarner Grenzlaufes 1994 wurde ein Jackpot eingerichtet, der den Läufern und Läuferinnen ausbezahlt wird, die bestimmte Zeiten unterbieten. In jeder Kategorie gibt es eine andere Zeit, die es zu schlagen gilt. Am lukrativsten ist dabei natürlich das Unterbieten des Streckenrekordes. Dieser wurde 1988 vom Duo Mächler und Hasler im Jahre 1988 aufgestellt. Sie erreichten das Ziel damals schon nach einer Stunde 33 Minuten und 23 Sekunden. Wer diese Zeit unterbieten kann, darf bei der Siegerehrung noch 900 Franken in Empfang nehmen. Insgesamt sind dabei 5900 Franken im Jackpot. Die einzelnen Zeiten für die verschiedenen Kategorien entnehmen Sie der offiziellen Homepage auf www. glarnergrenzlauf.ch.

Das Glück liegt auf der Strecke

Der zweite Preis kann jeder gewinnen, auch die, die ein bisschen länger auf den Urnerboden brauchen. Die Gemeinde Mitlödi bietet für drei LäuferInnen einen Preis der besonderen Art an. Irgendwo auf der Läuferstrecke in Mitlödi wird nämlich ein Posten aufgestellt, an dem die Läufer aufgelistet werden. Drei Positionen sind dabei vorgemerkt. Passiert ein Läufer den Posten auf einer dieser Positionen, so hat er einen Preis gewonnen. Welche Positionen dies genau sind, wird natürlich nicht verraten, genauso wie die Preise. Die Gewinner und die Preise werden erst in Linthal am Rangverlesen bekannt gegeben. Mitmachen und ausharren bis zum Schluss lohnt sich also alle Mal.

Grosse Stimmung im Festzelt

Für die, die sich weniger sportlich betätigen wollen, aber dennoch die einmalige Atmosphäre des Glarner Grenzlaufes geniessen möchten, wartet ein interessantes Rahmenprogramm. Um das Rennen und die Läufer live und „in action“ mitzuerleben, gibt es auf der 27,3 km langen Strecke unzählige attraktive Plätze. Neben den drei Startzonen in Glarus, Schwanden und Luchsingen lohnen sich für die Zuschauer sicher auch die zwei Zielorte beim Restaurant Bergli und natürlich auf dem Urnerboden. Abseits der Strecke wird aber sicher in der Wechselzone in Linthal am meisten Spannung geboten.

Das grosse Festzelt bietet neben einem bequemen Sitzplatz kühle Getränke und Köstlichkeiten vom Grill. Mit einer Servelat und einem kühlen Bier in der Hand, macht das Zusehen der Läufer gleich noch mehr Spass. Wer weniger auf Fleisch und Würste steht, sondern lieber eine gute Portion Teigwaren hat, kommt bei der Pasta Party auf seine Kosten. Um die zusätzlichen Kalorien zu verlieren und im Gegensatz einen tollen Preis zu gewinnen, bietet sich die Kletteraktion bestens an.

Für die musikalische Unterhaltung sorgt ausserdem das DJ Linthal Team.

Natürlich werden auch Attraktionen für die Kleinen und Kleinsten geboten. Ein grosses Gummischloss lädt ein, darin rumzutollen, zu springen und sich prächtig zu amüsieren.

Durchführung ohne Helfer und Sponsoren nicht denkbar

Weit über 150 Helfer arbeiten vor allem im Hintergrund dafür, dass der Grenzlauf reibungslos und ohne Komplikationen über die Bühne gehen kann. In unzähligen Stunden Fronarbeiten errichten sie dabei das grosse Festzelt in Linthal, richten die drei Startorte, den Übergabeort und die zwei Zielorte ein. Ausserdem markieren und sichern sie die Laufstrecke. Oder sie nehmen die Nachmeldungen und die Kleider der Läufer entgegen und transportieren diese ans Ziel.

Sie geben die Startnummern heraus und sorgen im Festzelt dafür, dass Alle etwas zu trinken und zu essen bekommen. Auch die medizinische Betreuung und Versorgung übernehmen die zahlreichen Helferinnen und Helfer am Glarner Grenzlauf. Ohne ihren grossen und leidenschaftlichen Einsatz wäre der Glarner Grenzlauf nicht durchführbar. Ihnen allen im Voraus ein grosses Dankeschön.

Neben dieser personellen Unterstützung kann der Glarner Grenzlauf auch in diesem Jahr in finanzieller Hinsicht auf die grosse Unterstützung bekannter regionaler und nationaler Sponsoren zählen.

Denn nur Dank ihrer grosszügigen Beiträgen können den Läufern auch dieses Jahr wieder attraktive Start- und Laufbedingungen geboten werden