Wettbewerb: umweltverträglichstes Fridlisfüür 2016

In diesem Jahr wurden die Fridlisfüür erneut hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Ordnung und Organisation beurteilt. Die Organisatoren und Helfer des umweltverträglichsten und am besten organisierten Fridlisfüür mit einem Rahmenprogramm für die Bevölkerung erhalten einen attraktiven Preis. Dieses Jahr sind die Gewinner die Organisatoren und Helfer des Feuers in Engi.



Wettbewerb: umweltverträglichstes Fridlisfüür 2016

Zum Gedenken an den Glarner Landespatron St. Fridolin fand am Sonntagabend, 6. März 2016, in 17 Ortschaften sogenannte Fridlisfüür statt. Die Fridlisfüür sind ursprünglich vorchristliche Frühlingsfeuer, die den Winter vertreiben und den Frühling ins Land einziehen lassen sollen. Schon einige Tage vor dem Feuer trugen damals die Knaben Reisig und dürre Äste zusammen und errichteten damit auf freistehenden Hügeln in der Nähe der Ortschaften mächtige Holzstösse. Am Abend des St. Fridolinstages zogen sie dann auf diese Hügel und steckten die Haufen in Brand, wobei jede Knabenschar mit ihrem Feuer die Feuer der benachbarten Anhöhen zu überbieten versuchte.

Die Problematik der Fridlisfüür für die Luftreinhaltung


Die Tradition wird weiterhin gepflegt. Leider wurden bis vor rund 10 bis 20 Jahren im Rahmen des Brauchs auch Häuser entrümpelt und dadurch Abfall verbrannt. Aus diesem Grund wurde mit der Inkraftsetzung der Luftreinhalteverordnung am 16. Dezember 1985 das Verbrennen von ungeeigneten Materialien verboten. Beim Verbrennen von Abfällen im Freien entstehen giftige Rauchgase. Je nach Art des Abfalls und der Verbrennungsbedingungen sind in den Abgasen gefährliche, gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten, welche sich u.a. auf den Pflanzen und den Böden in der Umgebung ablagern oder direkt eingeatmet werden können.

Das Abfallverbrennen im Freien ist zudem eine massgebliche Quelle für gesundheitsschädigenden Feinstaub. So erzeugt ein grösseres Mottfeuer in sechs Stunden gleich viel Russ und Rauchpartikel wie 250 Autobusse während eines Tages. Ein Kilogramm Abfall, das illegal verbrannt wird, belastet die Umwelt gleich stark mit Schadstoffen wie zehn Tonnen Kehricht, die in einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) mit Rauchgasreinigung verbrannt werden.

Wettbewerb «umweltverträglichstes Fridlisfüür im Kanton Glarus»


Durch breit angelegte Informationen wurde in den vergangenen Jahren jedoch immer weniger Abfallholz und so gut wie kein sonstiger Abfall mehr verwendet, um die Fridlisfüür im Kanton zu entfachen. Die Veranstalter der verschiedenen Fridlisfüür sorgen sich grösstenteils inzwischen um die Umwelt und bemühen sich, dass für die Fridlisfüür nur naturbelassenes, trockenes Holz verwendet wird.

Um diejenigen Veranstalter, welche sich in besonderem Masse für ein sauberes, umweltverträgliches Fridlisfüür einsetzen, zu belohnen, wurde auch dieses Jahr die Fridlisfüür durch eine Fachjury beurteilt. Die Fachjury besteht aus Vertretern der drei Glarner Gemeinden und des Kantons unter der Leitung von Julia Stauffacher, der Stv. Fachstellenleiterin Luftreinhaltung. Die verschiedenen Fridlisfüür wurden nach vorgängig festgelegten Kriterien hinsichtlich verwendeter Materialien, Abdeckung bei Regen, Verwendung von ökologischen Zündern oder Brandbeschleunigern, Organisation und generelle Ordnung beurteilt. Dieses Jahr ist auch die Verbesserung seit letztem Jahr in die Beurteilung eingeflossen. Viele der Fridlisfüür hinterliessen einen sehr guten Eindruck, vor allem die Feuer in Sool, Schwändi, Mitlödi, Oberurnen, Haslen und Leuggelbach.

Mit dem Titel des umweltverträglichsten und am besten organisierten Fridlisfüür 2016 wurde durch die Fachjury das Fridlisfüür in Engi gekürt. Organisiert und erstellt wurde das prämierte Feuer von Herrn Thomas Schuler, Verein Sportanlagen Engi, mithilfe der 3. bis 6. Primarschulklasse. Die Gewinner erhalten für ihr Fridlisfüür einen Preis.