Zusammenschluss zweier Abwasserverbände wird geprüft

An der DV des Abwasserverbandes Glarnerland (AVG) wurde beschlossen, mit dem Abwasserverband Walensee Verhandlungen über einen allfälligen Zusammenschluss aufzunehmen. Ferner genehmigten die Delegierten Kreditanträge von 1,2 Mio. Franken.



Georg Banzer amtet seit vielen Jahren als Verbandspräsident und wurde auch wieder für eine neue Amtsdauer bestätigt. (Bilder: alombardi) Betriebsleiter Klaus Biermann erläutert die Abrechnung für die total erneuerte Nachklärung.
Georg Banzer amtet seit vielen Jahren als Verbandspräsident und wurde auch wieder für eine neue Amtsdauer bestätigt. (Bilder: alombardi) Betriebsleiter Klaus Biermann erläutert die Abrechnung für die total erneuerte Nachklärung.

Die ARA des Abwasserverbandes (AV) Walensee in Murg, zu dem auch die ehemaligen Gemeinden Filzbach, Obstalden und Mühlehorn gehören, ist sanierungsbedürftig. Der AV Walensee hat daher die Fühler nach einem allfälligen Zusammenschluss mit dem AVG ausgestreckt. Wie Präsident Georg Banzer an der DV des AVG vom vergangenen Dienstag ausführte, wäre ein solcher Zusammenschluss sinnvoll und auch fair gegenüber den Kerenzerberggemeinden. Der AV Walensee würde eine Seeleitung vom Tiefenwinkel bis nach Weesen bauen und finanzieren und die ganze ARA in Murg zum symbolischen Preis von einem Franken dem AVG übergeben. Jakob Marti, Chef Umweltschutzamt, plädierte vorbehaltlos für diesen Zusammenschluss, der verschiedene Vorteile bringe. Nach kurzer Diskussion erteilten die Delegierten Zustimmung zu einem Verhandlungsmandat mit dem AV Walensee.

Mikroverunreinigung ein Thema

Im schriftlich vorliegenden Jahresbericht stellte Verbandspräsident Banzer fest, dass sich in den 40 Jahren seit der Gründung des Abwasserverbandes Glarner Mittel- und Unterland die Reinigung des Abwassers und die Bearbeitung und Entsorgung des Klärschlamms sehr verändert habe. Mit der Auszeichnung «Médaille d‘eau», welche wie 2003 und 2008 auch 2013 vom Verband Abwasser- und Gewässerschutzfachleute und der Aktion Energie Schweiz für energiewirtschaftliche Kläranlagen verliehen wurde, befinde sich der AVG auf dem richtigen Weg. Im Jahr 2013 konnten wiederum einige wichtige Ausbauten ausgeführt und abgeschlossen werden. So wurden für Sanierungen und Ersatzanschaffungen rund 682 000 Franken ausgegeben. Wie der Präsident weiter ausführte, wird das Thema «Mikroverunreinigung» (chemische Substanzen) auch für den AVG Auswirkungen haben. Die ARA Glarnerland wird zu den Anlagen gehören, die diese Reinigungsstufe realisieren müsse. Die entsprechende Verordnung sei aber noch immer in der Vernehmlassung.

Sanierung Nachklärung abgeschlossen

Wie dem Bericht von Betriebsleiter Klaus Biermann zu entnehmen ist, betrug die Abwassermenge im vergangenen Jahr 7,4 Mio. m³ und hat gegenüber 2012 nur leicht abgenommen. Die Gasproduktion ist gegenüber dem Vorjahr um 14,7 Prozent gestiegen. Auch die Stromproduktion mit den Gasmotoren hat gegenüber 2012 um 11,3 Prozent zugenommen. Die Arbeiten für den Anschluss der ARA Engi an den Verbandskanal sind im Gange und sollten 2015 abgeschlossen werden können.

Die Delegierten genehmigten Projektabrechnungen in der Höhe von rund 4,9 Mio. Franken. Darin enthalten ist die in zwei Jahren erfolgte vollständige Sanierung der Nachklärung für rund 4,2 Mio. Franken. Aber weitere Projekte stehen an. So genehmigte die Versammlung Kredite in der Höhe von 1,2 Mio. Franken für die Erneuerung der Klärschlammeindickung und -entwässerung sowie für eine neue Wendemaschine.

Vorsteherschaft bestätigt

Die statutarischen Geschäfte wurden fast diskussionslos gutgeheissen. So verabschiedeten die Delegierten Jahresberichte, Jahresrechnung und Voranschlag 2015. Wie beim Kanton und den Gemeinden musste die Vorsteherschaft für eine neue Amtsperiode bestimmt werden. Sämtliche Bisherigen mit Ruedi Menzi (Filzbach), Ruedi Schwitter (Näfels), Kurt Hauser (Glarus), Fridolin Luchsinger (Schwanden), Gabriel Weber (Haslen), Alois Bamert (Weesen) und Präsident Georg Banzer an der Spitze wurden wiedergewählt. Im Amt bleibt auch Sandra Sighel als Aktuarin und Sekretärin. Bestätigt wurden zudem die Glaronia Treuhand AG als Rechnungsführerin und die Umberg Treuhand AG als Revisionsstelle.