Alltagskirche stärken

Rund 70 Reformierte interessierten sich für das Projekt Familien-Generationenkirche, welches am Samstag in Ennenda vorgestellt wurde. Dabei soll vor allem die Alltagskirche gestärkt werden.



Spannendes Modell: Pfarrer Martin Jud und Danielle Cottier stellten die Familien-Generationenkirche vor. (Bilder: mb) Die Anwesenden diskutierten bereits intensiv über das Modell.
Spannendes Modell: Pfarrer Martin Jud und Danielle Cottier stellten die Familien-Generationenkirche vor. (Bilder: mb) Die Anwesenden diskutierten bereits intensiv über das Modell.

Es sei ein gutes Zeichen für die Kirche, wenn sie in Raumnot gerate, sagte Pfarrer Ulrich Knoepfel, kantonaler Kirchenratspräsident der Reformierten Landeskirche, am Samstagvormittag in Ennenda. Die Gemeindestube im «GH» platzte fast aus allen Nähten: Das Thema «Kirche wohin?» interessierte rund 70 Kirchenmitglieder, darunter viele Räte und Pfarrpersonen.

Kirche als weiter Raum

Wie sieht eine lebendige Kirche, die alle Generationen anzusprechen vermag, aus? Ein spannendes Modell sei die Familien-Generationenkirche, so Mitbegründerin Danielle Cottier: «Kirche sind die Menschen, und Familien ein ganz wichtiger Teil.» Vielfältig sind auch die Kirchenbezüge: von traditionell-nah über enthusiastisch-nah und wohlwollend bis zu distanziert. Zudem will der Mensch wählen, wo für ihn persönlich das religiöse Erleben stattfindet. «Die Kirche ist ein weiter Raum, die Vielfalt stellt eine Chance dar. Neben der Festtagskirche braucht es die Alltagskirche, welche die Gastlichkeit pflegt und Eigeninitiative fördert», so die Referentin.

Beim Projekt Familien-Generationenkirche steht das Angebot am Schluss, vorher braucht es viel Grundlagenarbeit. Martin Jud, seit zwölf Jahren Pfarrer in der Kirchgemeinde Uznach und Umgebung, erzählte von den bisherigen Erfahrungen mit dem Gemeindeentwicklungsmodell. Er sei immer noch begeistert vom Prozess, der gemeinsam angegangen werden müsse und mehrere Jahre dauere: «Wir sind die Generation, die entscheidet, ob die Kirche in Zukunft noch relevant ist.» Konkret sei in Eschenbach nun ein Generationenhaus geplant.

«Dynamik ist da»

Auch im Glarnerland sei vieles schon vorhanden, aber der Boden fehle, wurde in Ennenda festgestellt. Die Anwesenden beantworteten schriftlich einen Fragebogen zur Familien-Generationenkirche, der nun von einer Arbeitsgruppe ausgewertet wird.

«Sie alle sind voll mit Inputs, Gedanken, Fragen, vielleicht Zweifeln, aber auch Hoffnungen und Visionen. Ich bin sicher, die Dynamik ist da. Ich spüre ein lebhaftes Interesse und habe gemerkt, Sie sind angesprochen», sagte Kirchenratspräsident Ulrich Knoepfel zufrieden am Schluss der Veranstaltung.