Budget 2018 leicht rot

Budget 2018 mit Aufwandüberschuss von 1,6 Mio. Franken leicht rot – Finanzplan 2019–2022 unverändert düster.



Budget 2018 mit Aufwandüberschuss von 1
Budget 2018 mit Aufwandüberschuss von 1

Das Budget 2018 weist bei einem Aufwand von 363,9 Mio. Franken und einem Ertrag von 362,3 Mio. Franken ein Defizit von 1,6 Mio. Franken aus. Die Nettoinvestitionen betragen 18,2 Mio. Franken. Die Selbstfinanzierung beläuft sich auf 5,9 Mio. Franken und der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 12,3 Mio. Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 33 Prozent.

Der Finanz- und Aufgabenplan (FAP) 2019–2022 prognostiziert deutliche Aufwandüberschüsse zwischen -4,4 Mio. Franken (2019) und -19,4 Mio. Franken (2022). Die Selbstfinanzierungsgrade liegen zwischen 8 (2022) und 28 Prozent (2020).

Budget 2018


Die gestufte Erfolgsrechnung weist auf der ersten Stufe ein operatives Ergebnis von -1 Mio. Franken aus. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit von -11,3 Mio. Franken und dem Ergebnis aus Finanzierung von 10,3 Mio. Franken zusammen. Da auf der zweiten Stufe ein ausserordentliches Ergebnis von -0,6 Mio. Franken budgetiert ist, beträgt das Gesamtergebnis -1,6 Mio. Franken.

Im Vergleich zum Budget 2017 steigen der Gesamtaufwand (16,4 Mio. Fr.) und der Gesamtertrag (14,2 Mio. Fr.) deutlich. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Stromhandel bzw. das Pumpspeicherkraftwerk Limmern (PSWL) zurückzuführen. Es handelt sich weitgehend um Sonderfaktoren aufgrund der gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Axpo.

Im Budget 2018 sind 750 000 Franken für Lohnanpassungen (1% der aktuellen Lohnsumme) sowie netto 177 000 Franken für neue Stellen enthalten. Insgesamt steigt der Personalaufwand jedoch nur um 0,4 Millionen Franken (0,6%), da in anderen Bereichen ein tieferer Personalaufwand resultiert. Der Steuerertrag wächst um 3,8 Prozent, der Vorjahreswert wurde wohl etwas (zu) vorsichtig budgetiert. Die wichtigsten erfolgswirksamen Veränderungen in der Erfolgsrechnung des Budgets 2018 im Vergleich zum Budget 2017 sind in Tabelle 3 aufgeführt.

Wesentliche Nettoinvestitionen im kommenden Jahr sind: Schutzwaldpflege (2,4 Mio. Fr.), Liegenschaft Zeughaus (1,9 Mio. Fr.), Schutzbauten Wald (1,7 Mio. Fr.), Stichstrasse Näfels-Mollis (1,5 Mio. Fr.) und Informatikdienst (1,1 Mio. Fr.).

Finanz- und Aufgabenplan 2019–2022

Der FAP 2019–2022 zeigt Gesamtergebnisse, die sich stetig verschlechtern und im Jahr 2022 beinahe -20 Mio. Franken betragen. Insbesondere beim Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit vergrössern sich die Defizite auf bis zu -30,2 Mio. Franken. Immerhin würde sich das Ergebnis aus Finanzierung bei einem positiven Ausgang des Rechtsstreits mit der Axpo ab 2020 um rund 5 Mio. Franken pro Jahr verbessern. Das ausserordentliche Ergebnis zeigt die zunehmende Belastung aufgrund der Abschreibungen für Strassen.

Die Verschlechterungen im FAP haben verschiedene Ursachen. Neben Aufwandsteigerungen (u.a. +6,2 Mio. Fr. Abschreibungen, +3,1 Mio. Fr. Gesundheitskosten, +3 Mio. Fr. Lohnanpassungen, +1,2 Mio. Fr. Ergänzungsleistungen) sinken auch Erträge oder fallen ganz weg (u.a. -4 Mio. Fr. Fonds IPO GLKB, -2 Mio. Fr. Wasserzinsen).

Beurteilung Budget und Finanzplan

Das Budget 2018 bietet keinen Anlass zur Sorge, Aufwand und Ertrag halten sich weitgehend die Waage. Der FAP hingegen ist völlig ungenügend. Die Ausgaben steigen kontinuierlich, während die Erträge stagnieren bzw. sogar rückläufig sind. Diese aufgehende Kostenschere wurde schon vor einem Jahr festgestellt. Sie scheint sich zu bestätigen. Der ganze FAP steht jedoch unter einer grossen Unsicherheit. Die Axpo klagt gegen den Kanton im Zusammenhang mit der Erstellung des PSWL. Das Budget 2018 sowie das Planjahr 2019 basieren auf der vertraglichen Vereinbarung, welche die Axpo mit dem Kanton für die Dauer des Rechtstreites unpräjudiziell getroffen hat. Der Kanton geht für die Planjahre ab 2020 davon aus, dass der Streit zu seinen Gunsten entschieden wird. Sollte sich diese Annahme nicht bewahrheiten, muss mit einer zusätzlichen Verschlechterung von rund 9 Mio. Franken pro Jahr gerechnet werden. Der FAP würde dadurch zur reinen Makulatur. Wie die gestufte Erfolgsrechnung allerdings gut zeigt, würde auch in diesem Fall immer noch ein positives Ergebnis aus Finanzierung resultieren. Die Herausforderungen liegen daher primär beim betrieblichen Aufwand und Ertrag. Der Kanton rechnet mit einem erheblichen strukturellen Defizit in der Höhe von 20–30 Mio. Franken, das durch die ausgezeichnete finanzielle Substanz etwas aufgefangen wird.

Die stagnierenden bzw. rückläufigen Erträge sind u.a. auf erwartete Mindereinnahmen bei der Wasserwerksteuer zurückzuführen. Der Bundesrat hat bezüglich Wasserzinsen einen Vorschlag in die Vernehmlassung gegeben, der eine tiefere Abgeltung vorsieht. Der Kanton rechnet mit jährlich wiederkehrenden Mindereinnahmen von 2 Mio. Franken. Im Weiteren laufen die Entnahmen aus den Fonds aus, die der Kanton im Zusammenhang mit dem Börsengang der GLKB sowie mit dem Rechtsstreit Axpo gegen Kanton Glarus betreffend die KLL AG (Kostenbeteiligung PSW Limmern) gebildet hat. 2018 sind 8,6 Mio. Franken und 2019 6,9 Mio. Franken als Ertrag vorgesehen, die ab dem Jahr 2020 gänzlich wegfallen. Schliesslich wird die geplante Änderung im Finanzausgleich des Bundes (NFA) zu weniger Erträgen führen. Die Kantone haben dem Bundesrat einen Vorschlag unterbreitet, der Mindereinnahmen für alle Nehmerkantone vorsieht. Der Kanton Glarus ist davon betroffen, wobei zum heutigen Zeitpunkt die genauen finanziellen Auswirkungen über das Ausmass aufgrund des langen Zeithorizonts schwierig zu beziffern sind. Gemäss derzeitigem Wissensstand stagnieren die Ausgleichszahlungen auf dem heutigen Niveau (72 Mio. Fr.).

Der steigende Aufwand begründet sich in erster Linie mit einer ausserordentlich hohen Investitionstätigkeit, die in den nächsten Jahren auf den Kanton zukommen wird. Die Planperiode geht von der Realisierung von fünf Grossinvestitionen im Umfang von 66 Mio. Franken aus, wobei zusätzlich zwei weitere Projekte im Umfang von 52 Mio. Franken in der Planperiode in Angriff genommen werden sollen und somit die ausserordentlichen Investitionen auf nahezu 120 Mio. Franken erhöhen. Die Abschreibungen steigen dadurch von rund 14,6 Mio. Franken (Rechnung 2016) auf rund 21,1 Mio. Franken (Planjahr 2022). Als besondere Herausforderung für die Erfolgsrechnung erweisen sich die Investitionen im Strassenbereich (Stichstrasse Näfels-Mollis und Querspange Netstal). Die heutige Gesetzgebung verlangt eine sofortige Abschreibung dieser Investitionen, allein dadurch erfolgt eine massive Mehrbelastung der Erfolgsrechnung von 2,5 Mio. Franken (2021) beziehungsweise 5,6 Mio. Franken (2022). Es ist geplant, die Finanzierung der Strassen zu überprüfen.

Die Grossinvestitionen können nicht aus dem Cashflow bzw. eigenen Mitteln finanziert werden. Die Gelder muss der Kanton auf dem Kapitalmarkt beschaffen. Die Fremdverschuldung steigt dadurch massiv von 50 Mio. Franken Ende 2016 auf rund 174 Mio. Franken Ende 2022 an (Tabelle 5). Die Mittel müssen einerseits entsprechend verzinst werden, was den Finanzaufwand steigen lässt. Das Zinsniveau ist nach wie vor sehr tief, was die Belastung des Staatshaushaltes in Grenzen hält. Steigende Zinsen könnten jedoch die finanziellen Prognosen weiter verdüstern. Das Fremdkapital muss andererseits wieder zurückbezahlt werden. Der Tilgungsbestand steigt ebenfalls deutlich an.

Die Kantonsverfassung macht die Vorgabe, dass Behörden bei der Vorbereitung von Erlassen und Beschlüssen in jedem Fall die finanziellen Auswirkungen beurteilen und, wenn erforderlich, zusätzliche Deckung schaffen müssen. Der FAP kommt dieser Vorgabe nach und sieht die Finanzierung der Grossinvestitionen lintharena sgu, Pflegeschule und Stichstrasse mittels Erhebung eines Bausteuerzuschlages vor (s. Tabelle 7). Dennoch darf mit einer sinkenden Belastung des Bausteuerniveaus gerechnet werden. Selbst wenn für die Sanierung der lintharena sgu, die Erweiterung der Berufsfachschule (Pflegeschule) sowie die Stichstrasse Näfels-Mollis ein Bausteuerzuschlag erhoben wird, sinkt die Steuerbelastung durch die Bausteuer von heute 2 Prozent auf voraussichtlich 1 Prozent im Jahr 2022. Die Grossinvestitionen der Vergangenheit sind bis dann weitgehend abbezahlt, deren Bausteuerzuschlag läuft aus.

Die Prognosen mögen düster erscheinen, die regierungsrätlichen Ziele der Legislaturplanung mit einer auf Stabilität ausgerichteten Finanzpolitik und Beibehaltung der fiskalischen Belastung auf heutigem Niveau können kurz- und mittelfristig trotzdem eingehalten werden. Eine externe Analyse der Konjunkturforschungsstelle BAK Economics AG (ehemals BAK Basel Economics AG) von Ende 2016 hält fest, dass der Kanton Glarus und seine Gemeinden die nachhaltigste Finanzpolitik der Kantone betreiben. Sie begründet dies mit den tiefen Staatsschulden und den erfreulichen Primärsaldoquoten (Staatsrechnungen) der Vergangenheit. Die Studie rechnet zwar mit steigenden Gesundheitsausgaben und Alterssicherung aufgrund des demographischen Wandels. Die finanzpolitische Ausgangslage des Kantons sei jedoch optimal, um die Kosten schultern zu können. Standorte mit einer nachhaltigen Finanzpolitik wie Glarus können deshalb ihre Steuersätze auch langfristig beibehalten und hätten sogar noch Spielraum nach unten.

[1] Fiskallücke = Ausmass, um welches die Primärsaldoquote des Basisjahres (2017) angepasst werden müsste, damit bis 2030 eine Bruttoschuldenquote von 60% erreicht wird; positive Werte: Zielerreichung bedingt Verbesserung der Primärsaldoquote; negative Werte: Zielerreichung auch mit Verschlechterung sichergestellt; Schweizer Kantone einschliesslich ihrer Gemeinden und dem ihnen zugeordneten Bundesanteil (inkl. Sozialversicherungen). Steuerbelastungen gemäss BAK Taxation Index 2015 (vgl. auch Anmerkungen der Abbildungen weiter oben).

Strassenbauprogramm 2018

Dem Landrat wird beantragt, dem Strassenbauprogramm 2018 und dem Kredit von 100 000 Franken für den ordentlichen Unterhalt der Radrouten Linthal–Bilten und Niederurnen–Mühlehorn zuzustimmen sowie von der Orientierung bezüglich der Massnahmen im öffentlichen Verkehr Kenntnis zu nehmen.

Strassenbau

Das Strassenbauprogramm 2018 sieht Investitionen von 8,15 Mio. Franken vor, die mit Bundesbeiträgen und Gemeindebeiträgen von 4,45 Mio. Franken mitfinanziert werden. Die wesentlichen Sanierungsprojekte und Planungen sind:

Für den baulichen Unterhalt sind in der Erfolgsrechnung Aufwände von insgesamt 4,07 Mio. Franken vorgesehen, denen Erträge von 260 000 Franken von Bund und Gemeinden gegenüberstehen.

Für Lärmsanierungen an Kantonsstrassen sind gesamthaft 800 000 Franken vorgesehen. Nach Abzug von Bundes- und Gemeindebeiträgen verbleiben Nettokosten von 580 000 Franken für den Kanton. 2018 sind folgende Lärmsanierungen geplant:

– Bilten: Fenstersanierungen und lärmmindernder Belag, 1. Etappe

– Niederurnen: Fortsetzung Fenstersanierungen

– Oberurnen: Fortsetzung Fenstersanierungen

– Näfels: Fortsetzung Fenstersanierungen, lärmmindernder Belag Molliserstrasse–Kerenzerberg: abgeschlossen


– Netstal: Genehmigung Ausführungsprojekt für die Abschnitte Molliser- und Lerchenstrasse

– Glarus: Fortsetzung Fenstersanierungen

– Riedern: Genehmigung, Ausführungsprojekt

– Schwanden: Genehmigung, Ausführungsprojekt

– Mitlödi: Genehmigung, Ausführungsprojekt

– Glarus Süd: Erstellen Sanierungs- und Auflageprojekt

Öffentlicher Verkehr

Verzicht auf Mitfinanzierung S2 und S27

Massive Erhöhungen der Abgeltungen (aufgrund der mangelnden Frequenzen) und die tiefen Frequenzen führten zum Entscheid, die S2 und S27 ab Fahrplanwechsel Dezember 2017 nicht mehr mit zu bestellen. Bilten wird neu täglich mit der Buslinie 524 im Halbstundentakt (in den abendlichen Randstunden im Stundentakt) erschlossen. Bei der Gestaltung des Busfahrplans konnten sämtliche Ansprüche der Einwohner Bilten gemäss Petition berücksichtigt werden.

Bezüglich der Zugshalte in Bilten und Ziegelbrücke wurde das Departement Bau und Umwelt informiert, dass die verbleibenden Besteller (Bundesamt für Verkehr, Kantone Schwyz, St. Gallen und Zürich) die im Fahrplanverfahren 2018 aufgeführten Halte der S2 und S27 auch für die Fahrplanjahre 2018 und 2019 bestellen.

Fahrplanänderungen 2018

Mit dem Fahrplanwechsel erfolgen mehrere Fahrplanänderungen bei den Buslinien:

Buslinie 504 Glarus–Klöntal: Die Fahrzeiten können insbesondere an den Wochenenden nicht eingehalten werden. Zur Stabilisierung werden die Umläufe ins Klöntal neu an den Wochenenden während der Hochsaison um eine halbe Stunde verlängert. Dies dürfte zu einer merklichen Entspannung der Situation führen. Die Lichtsignalanlage im Aulirank hat sich bewährt und wird 2018 wieder installiert.

Buslinie 524 Ziegelbrücke–Bilten–Pfäffikon SZ: Die Buslinie verkehrt zwischen Ziegelbrücke Bahnhof und Bilten Ussbühl neu im Halbstundentakt als Ersatz für die vom Kanton Glarus nicht mehr mitfinanzierten S2 und S27.

Buslinie 541 Schwanden–Elm: Die Morgenkurse 104 Elm/Station–Schwanden/Bahnhof (Mo–Fr, 05:31/05:57) und 105 Schwanden Bahnhof–Elm Sportbahnen (Mo–Sa, 06:03/ 06:25) sowie der Nachmittagskurs 122, Elm/Sportbahnen–Schwanden/Bahnhof (Mo–So, 15:30/15.57) werden gestrichen

Buslinie 542 Schwanden–Schwändi: Die Morgenkurse 204 Schwanden Bahnhof–Schwändi/Lassigen (07:03/07:13) und 205 Schwändi/Lassigen–Bahnhof/Schwanden (07:15/07:27) verkehren neu Mo–Fr statt Mo–Sa. Die Abendkurse 227 Schwanden/ Bahnhof–Schwändi/Lassigen (19:03/19:13) und 228, Schwändi/Lassigen–Schwanden/Bahnhof (19:15/19:27) verkehren nur noch Montag bis Freitag statt täglich.

Buslinien 543 Schwanden–Sool: Die Abendkurse 317, Schwanden/Bahnhof–Sool, Schulhaus (18:32/18:38) und 318, Sool/Schulhaus–Schwanden Bahnhof (18:50/18:56) verkehren nur noch Montag bis Freitag statt täglich.

Wirkungsanalyse

Gemäss Landsgemeindebeschluss 2012 ist nach drei vollen Betriebsjahren eine Wirkungsanalyse zu erstellen. Die Wirkungsanalyse wird bis Mitte Oktober 2017 erstellt und separat vorgestellt.

Angebotsziele STEP Ausbauschritt 2030

Der Kanton Glarus hat in der Planungsregion Ostschweiz folgende Angebotsanpassungen gefordert:

– Herstellen Eckanschluss in Ziegelbrücke für Fahrten von Linthal bis Glarus in Richtung Mühlehorn–Sargans–Chur oder umgekehrt mit der S4, IR bzw. RE.

– Schwanden–Linthal: Verdichtung zu einem Halbstundentakt mit Wegfall des Acht-Minuten-Aufenthalts in Schwanden.

– Halt der direkten S-Bahn Ziegelbrücke–Zürich an allen Bahnhöfen zwischen Ziegelbrücke und Pfäffikon SZ.

Der Bundesrat hat im Grundsatz die Projekte bekanntgegeben, für welche er 11,5 Mia. Franken zur Verfügung stellen will. Der Halbstundentakt Schwanden–Linthal ist darin enthalten. Das Parlament beschliesst voraussichtlich 2019 über den Variantenentscheid.

Weitere Punkte

Ein Ingenieurbüro hat die Haltestellen im gesamten Kanton aufgenommen und bezüglich Erfüllung des Behindertengleichstellungsgesetzes beurteilt. Die Bestandsaufnahme dient nun als Grundlage für die Priorisierung der Haltestellensanierungen. Zudem wurde eine Petition im Zusammenhang mit den öV-Verbindungen für Bilten beantwortet.

Mehrjahresprogramm für Hochbauten 2018 bis 2022

Dem Landrat wird beantragt, das Mehrjahresprogramm für Hochbauten für 2018 zu genehmigen und das Mehrjahresprogramm für Hochbauten 2019–2022 zur Kenntnis zu nehmen.

Überblick

Das Mehrjahresprogramm dient als Planungsinstrument für die Erhaltung der kantonalen Hochbauten in den nächsten 25 Jahren. Es wird jedes Jahr überarbeitet und der finanziellen Ausgangslage angepasst. Mit den für 2018–2022 eingestellten Mitteln kann der durchschnittlich gute Gebäudezustand erhalten werden. Gemäss der Gebäudesoftware Stratus sind 2018 für die Instandhaltung und die Instandsetzung 5 095 000 Franken notwendig; budgetiert werden 7 094 000 Franken, davon sind allerdings gut 2 Millionen Franken wertvermehrend (Reitbahn, Terrassenhaus). Von 2018 bis 2022 sind ohne Rückstände insgesamt rund 21,8 Mio. Franken notwendig. Berücksichtigt man die Budgetierung 2018 und die Finanzplanung 2019–2022, sind derzeit 19 Mio. Franken eingestellt, zuzüglich 15,7 Mio. Franken für wertvermehrende Investitionen.

Im Budget 2018 und im Finanzplan 2019–2022 sind genügend Mittel eingestellt, um den guten baulichen Zustand zu erhalten und die aus der Erfolgsrechnung resultierenden Rückstände zu korrigieren, nebst dem angedachten Neubau der Pflegeschule und die teilweise wertvermehrenden Investitionen in das Terrassenhaus und in die Reitbahn. In den kommenden zehn Jahren 2018–2027 genügen jeweils gut 5,5 Mio. Franken, um den guten Zustand zu halten. Nachher sind wesentlich höhere Ausgaben erforderlich. So ist 2028–2037 mit gut 11,9 Mio. Franken pro Jahr zu rechnen. Wird es in zehn Jahren nicht gelingen, die Ausgaben um 6,4 Mio. Franken pro Jahr zu erhöhen, würde sich der bauliche Zustand sehr rasch, markant und spürbar verschlechtern. Über 25 Jahre betrachtet sind durchschnittlich pro Jahr 6,9 Mio. Franken erforderlich, um die Substanz zu erhalten.

Hochbauprogramm 2018

Alter Wachtposten, Gerichtshausstrasse 22, in Glarus; 236 000 Franken

Die Landsgemeinde 2017 beschloss die Kantonalisierung der Schlichtungsbehörden. Die neue Kantonale Schlichtungsbehörde wird im Alten Wachtposten untergebracht. Die Lage unmittelbar im Zentrum direkt neben dem Gerichtshaus ist ideal. Das Gebäude muss aber behindertengerecht sein und mit einem entsprechenden WC ausgerüstet werden. Notwendig sind ein Eingangsbereich mit Empfangsschalter, Garderobe und Wartemöglichkeit, ein Sekretariat und ein Verhandlungsraum. Der Verhandlungsraum dient dem Präsidenten/der Präsidentin und weiteren Mitgliedern zugleich als Vorbereitungs- und Arbeitsraum. Der bisher im Alten Wachtposten untergebrachte Fachdienst Verkehr der Kantonspolizei wird in das neu erworbene Gebäude Reitbahn auf dem Zeughausareal verschoben. Der Baubeginn im Alten Wachtposten kann erst nach dem Umzug des Fachdienstes Verkehr an den neuen Standort im Frühjahr 2018 gestartet werden. Die Arbeiten müssen im Sommer 2018 abgeschlossen werden. Die Betriebsaufnahme der Schlichtungsbehörde erfolgt unmittelbar im Anschluss an die Fertigstellung.

Terrassenhaus beim Spital, in Glarus; 1 875 000 Franken

Das Terrassenhaus wird nach einer Nutzung von 50 Jahren saniert. Die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten erfolgen in drei unabhängigen Jahresetappen. Dabei wird bereichsweise die ganze Haustechnik saniert und die Fenster ausgewechselt. Die Raumaufteilung wird in eine zeitgemässe Wohnform, ähnlich der Sanierung des Schwesternhochhauses vor 20 Jahren, überführt. Neu werden – anstelle der bisherigen 54 Zimmer mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche – 37 Kleinwohnungen unterschiedlicher Grösse, je mit kleiner Kochnische und WC/Dusche, erstellt. Die Anlage wird energetisch und behindertengerecht saniert. 2018 wird abschliessend der Trakt Nord saniert.

Kantonsschule, allgemein, Winkelstrasse, in Glarus; 500 000 Franken

Es werden die Garderoben saniert. Die Beton- und Dachrandsanierung im Bereich der Aula wird abgeschlossen. Im Rahmen der laufenden Sanierung des Innenausbaus sind Teppiche, Beleuchtung und Elektroanlagen zu ersetzen. Die Aussenanlagen im Südwesten der Anlage werden saniert und dabei wird der Aussenbereich zur Mensa erneuert.

Alte Stadtschule, Hauptstrasse 60, in Glarus; 150 000 Franken

Es wird das ostseitige Flachdach des Altbaus saniert.

Trümpi-/Blumerhaus (Steuerverwaltung), Hauptstrasse 11/17, in Glarus; 100 000 Franken

Die Fensterläden und Bodenbeläge in den Büros werden ersetzt.

Asylunterkunft, Rain 8, in Ennenda; 430 000 Franken

Nach mehreren Etappen der Innensanierung von 2014 bis 2016, erfolgt 2018 die Fassadensanierung und die restliche Sanierung des Bürobereichs. Die Jahresrechnung wird dadurch nicht belastet. Der Betrag wird Ende Jahr über das Konto Asylwesen ausgeglichen.

Sanierung Reitbahn, Reitbahnstrasse 24, in Glarus; 700 000 Franken

Durch die Nutzung des alten Wachtpostens für die neue kantonale Schlichtungsbehörde muss der bisher dort ansässige Fachdienst Verkehr der Kantonspolizei neu im Gebäude Reitbahn auf dem Zeughausareal untergebracht werden. Um als Verwaltungsgebäude zu dienen, muss die Gebäudehülle energetisch saniert und den Vorschriften angepasst werden. Die Fassade wird dazu eingerüstet und erhält zusätzliche Öffnungen. Alle Fenster werden erneuert, das Mauerwerk innen gedämmt und beplankt. Ebenso muss der Boden gegen das Erdreich gedämmt und mit einem neuen Belag versehen werden. Die Massnahmen werden gemäss den Vorgaben des Energiegesetzes umgesetzt. Diese Sanierungsarbeiten sind nutzungsunabhängig und müssen für jede Nutzung, welche heizbare Räume erfordert, umgesetzt werden. Die Baueingabe erfolgte im Juli 2017. Die Arbeiten starten im Herbst 2017.

Innenausbau Reitbahn, Reitbahnstrasse 24, in Glarus; 1 240 000 Franken

Um den Fachdienst Verkehr unterbringen zu können, muss die Reitbahn im Erdgeschoss innen ausgebaut werden. Es sind Innenwände, Türen, Bodenbeläge, WC-Anlagen, Akustikdecken und weitere technische Ausrüstungen erforderlich. Es wird vorerst lediglich der Umbau des Erdgeschosses vorgenommen. Seit November 2016 wird als Variante in Betracht gezogen, im oberen Geschoss der Reitbahn die neue kantonale Notrufzentrale (KNZ) oder zumindest den Führungsraum für Grossereignisse und Katastrophenlagen unterzubringen und weitere dringende Raumbedürfnisse der Kantonspolizei aufzufangen. Die Arbeiten im Erdgeschoss müssen Anfang 2018 aufgenommen und im Frühjahr 2018 abgeschlossen werden. Der Bezug erfolgt unmittelbar nach Abschluss der Bauarbeiten, um mit dem Umbau des Alten Wachtpostens starten zu können.

Investitionsvorhaben für die Finanzplanjahre 2019–2022

Im Finanzplanung 2019 bis 2022 sind folgende Vorhaben eingestellt:

– Gewerbliche Berufsfachschule in Ziegelbrücke; Sanierungen 2020: 300 000 Franken

– Neubau Berufsfachschulareal in Ziegelbrücke: 2019: 940 000 Fr. / 2020:

800 000 Fr. / 2021: 5 000 000 Fr. / 2022: 8 000 000 Fr. / (2023: 5 760 000 Fr.

– Kantonsschule Glarus; laufende Sanierungen:
2019: 500 000 Fr. / 2020: 500 000 Fr. / 2021: 500 000 Fr. / 2022: 500 000 Fr.

– Rathaus Glarus; Sanierungen Heizung Landratssaal und Regierungsratszimmer
2019: 100 000 Fr. / 2020: 1 100 000 Fr. / 2021: 400 000 Fr.

– Alte Stadtschule, Hauptstrasse 60, in Glarus; Sanierung Lift und Lüftungsanlagen: 2019: 150 000 Fr.

– Liegenschaft Baer, Glarus Sanierung Dach: 2019: 350 000 Fr.

– Asylunterkünfte in Näfels, Linthal; Niederurnen laufende Sanierungen: 2019: 70 000 Fr. / 2020: 100 000 Fr. / 2021: 100 000 Fr. / 2022: 80 000 Fr.

– Kantonspolizei, Glarus (Mercierhaus); Innensanierungen: 2020: 300 000 Fr.

– Zeughaus, Glarus; Sanierung des Flachdaches und die Erneuerung der Kanalisation: 2020: 300 000 Fr.

– Strassenverkehrsamt, Schwanden; Umbau Schalterhalle: 2019: 350 000 Fr. / 2021: 100 000 Fr.