Die tb.glarus liefern ab 2014 allen Kunden 100% Glarner Wasserstrom

Die Entwicklung der Strompreise in der Schweiz zeigt nach oben. Externe Faktoren, welche durch Bund und Vorlieferanten bestimmt werden, sind die Grundlage dieser Entwicklung. Deutlich höhere Netzkosten, Anpassungen bei den Systemdienstleistungen sowie erhöhte Förderabgaben aufgrund der Energiewende wirken preistreibend. Für Glarus ist ein attraktiver Strompreis ein Standortvorteil für Wirtschaft wie Private.



Strom aus Glarner Wasserkraft hat für die tb.glarus erste Priorität. (Bild: e.huber)
Strom aus Glarner Wasserkraft hat für die tb.glarus erste Priorität. (Bild: e.huber)

Dank Eigenproduktion, Vorzugsenergie und geschickter Einkaufstätigkeit auf dem Strommarkt ist es den tb.glarus möglich, die Strompreiserhöhung für 2014 leicht abzufedern. Den Endbezügern müssen damit nicht die vollen Aufschläge weitergegeben werden. Energie bleibt somit ein wichtiger Standortvorteil von Glarus.

Der Verwaltungsrat der tb.glarus hat die Strompreise für das Jahr 2014 festgelegt. Es wird allen Kunden in der Grundversorgung zu gleichen Energiepreisen ohne Aufpreis und kostenneutral 100% Glarner Wasserstrom geliefert. Dies wird ermöglicht durch den soliden Anteil an Eigenproduktion und die guten Beziehungen zu den Glarner Stromproduzenten. Ein einheitlicher Energiepreis für alle Kundengruppen widerspiegelt eine transparente Preispolitik bei der Energie. Alle Haushalte und Gewerbe-Kunden erhalten auf dem monatlichen Grundtarif in der Netznutzung eine Reduktion von 20%. Dieses Modell fördert den Anreiz zum Energiesparen. In der Netznutzung gibt es eine Preisanpassung nach oben. Dies wird durch die Erhöhung des Vorlieferanten um20 % sowie einer Korrektur bei der internen Netzkostenberechnung der tb.glarus getrieben. Diese Kosten müssen den Kunden leider direkt weitergegeben werden.

Das Total des Strompreises setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

Komponente 1: Die Netzkosten für Investitionen und den Unterhalt des übergeordneten Lei-tungsnetzes. Dazu gehören auch die sogenannten Systemdienstleistungen sowie die vom Bund festgelegte Verzinsung des für Bau und Betrieb der Netze benötigten Kapitals. Zuständig für diesen Bereich ist die nationale Netzgesellschaft SwissGrid. 2013 hat dieser Bereich rund 42% des totalen Strompreises ausgemacht. Die Erhöhungen in diesem Bereich machen für die tb.glarus 2014 gegenüber den Ansätzen 2013 rund 20% aus, der Anteil am Gesamtpreis wird damit weiter steigen.

Komponente 2: Die Energiekosten für die eigentliche Produktion der Energie. 2013 hat dieser Bereich rund 43% des totalen Strompreises ausgemacht. Aufgrund der aktuellen Situation am Energiemarkt sinken in diesem Bereich die Kosten 2014 gegenüber 2013 um durchschnittlich bis 12%.

Komponente 3: Die öffentlichen Abgaben an Bund, Kanton und Gemeinde. 2013 hat dieser Bereich rund 15% des totalen Strompreises ausgemacht. Der grösste Anteil in diesem Bereich beläuft sich auf die Mehrwertsteuer des Bundes. Ebenfalls zu den öffentlichen Abgaben zählen die verschiedenen Förderabgaben des Bundes im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 (Energiewende) sowie die Abgaben an Kanton und Gemeinde. Gemeinderat und Verwaltungsrat haben die Abgaben an die Gemeinde im Konzessionsvertrag für die tb.glarus geregelt. Die Abgabe an die Gemeinde liegt mit 1,1 Rp./kWh unter dem Schweizerischen Mittel von rund 1,2 Rp./kWh.

Aufgrund des relativ hohen Anteiles an Eigenproduktion und Vorzugsenergie sowie der aktuellen Einkaufspolitik können die tb.glarus den totalen Strompreis 2014 trotz dieser Entwicklungen weiterhin attraktiv gestalten. Die durchschnittliche Erhöhung für einen Haushalt beträgt zirka 20 Franken, für einen Gewerbebetrieb zirka 820 Franken sowie für ein Industrieunternehmen zirka 1400 Franken jeweils pro Monat.

Gemeinde und tb.glarus tragen dem Standortvorteil Energie auch in den kommenden Jahren Sorge. In einer Situation, in der sich diese wichtige Ressource aufgrund der neuen energiepolitischen Stossrichtung des Bundes insgesamt stark verteuern wird, bleibt dabei die Preisgestaltung eine grosse Herausforderung, der sich Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der tb.glarus im Interesse ihrer Kunden weiterhin stellt.