Eine Oscar-Nacht (fast) wie in Hollywood

Der Unterhaltungsabend der Musikgesellschaft Mollis war rundum der Filmmusik gewidmet. Gastsolistin Sandra Wild verzauberte das Publikum mit ihren Oscar-verdächtigen Gesangseinlagen.



Erfolgreiches Konzert der Musikgesellschaft Mollis (Bild: zvg.) Gastsolistin Sandra Wild verzauberte das Publikum mit ihren Oscar-verdächtigen Gesangseinlagen
Erfolgreiches Konzert der Musikgesellschaft Mollis (Bild: zvg.) Gastsolistin Sandra Wild verzauberte das Publikum mit ihren Oscar-verdächtigen Gesangseinlagen

Zuckersüss hauchte sie die Balladen «I will always love you» (aus dem Film Bodyguard) und «My heart will go on» (Titanic) von der Bühne der Molliser Mehrzweckhalle: Sandra Wild, letztes Jahr Finalistin in der TV-Sendung Musicstar des Schweizer Fernsehens. Begleitet wurde sie von der Musikgesellschaft Mollis, welche ihrer Solistin einen sauber austarierten Klangteppich hinlegte. Das Publikum war derart begeistert von der Ausnahmestimme der St. Gallerin, dass es am Schluss des Konzerts gleich zweimal eine Zugabe forderte – und diese selbstverständlich bekam.

Variabel in Klangfarben


Überhaupt war der Abend musikalisch rundum gelungen. Das Orchester mit dem neuen Dirigenten Matthias Kofmehl an der Spitze überzeugte einerseits mit seinem warmen, hübsch schattierten Klang. Anderseits lieferte es im richtigen Moment kräftigen und satten Sound, wenn Sandra Wild ihre Powerstimme auspackte – etwa beim Ohrwurm «Cant’t take my eyes off you» oder bei Aretha Franklins Kracher «Think».

Visuell untermalt wurde das Konzert durch synchron eingespielte Filmsequenzen im Hintergrund, was perfekt zum eigentlichen Motto «Oscar-Night» passte. Und wie gewohnt hatte die MG Mollis auch das ganze Rahmenprogramm des Abends stilgetreu inszeniert, vom edlen roten Teppich am Eingang bis hin zum Galadinner für die angemeldeten Gäste. Alles originell und unverkrampft moderiert von Markus Stadelmann, der auf der Bühne gleich auch die obligaten Oscar-Verleihungen vornahm.

Solide vorbereitet


Zwischendurch war die MG Mollis natürlich auch ohne Sängerin zu hören: Mit der Musik aus «Jurassic Park», mit «Gonna fly now» aus Rocky oder mit Perez Prados «Patricia» aus «La dolce vita». Eine äusserst reife Leistung zeigte das Orchester bei den anspruchsvollen Titeln «Die Maske des Zorro» und «James Bond 007», wobei die solide Vorbereitung deutlich zu spüren war.

Einzig beim «Raiders March» aus Indiana Jones konnten die Molliser zum Konzertauftakt nicht vollends überzeugen, was aber am ehesten kleinen Anlaufschwierigkeiten zuzuschreiben ist. Insgesamt passte jedenfalls alles zusammen. Sogar die Regionale Jungmusik «Young Winds» spielte im Vorprogramm durchwegs Filmmusik – wie alles andere war natürlich auch dieser Auftritt absolut Oscar-würdig