Entscheidung am kommenden Wochenende

Nachdem im ersten Wahlgang keine der Kandidatinnen und Kandidaten das absolute Mehr erreicht haben, muss nun ein zweiter Wahlgang über die Nachfolge von Gemeindepräsident Mathias Jenny entscheiden.



Roland Schubiger; bewirbt sich als vierter Kandidat für das Gemeindepräsidium von Glarus: (Bild jhuber)
Roland Schubiger; bewirbt sich als vierter Kandidat für das Gemeindepräsidium von Glarus: (Bild jhuber)

glarus24.ch hat dem neu in den Wahlkampf um das Gemeindepräsidium von Glarus eingestiegenen Kandidaten Roland Schubiger vier Fragen gestellt. Dabei handelt es sich um die gleichen Fragen, welche auch an die Kandidaten des ersten Wahlgangs gestellt wurden. Hier die Antworten von Schubiger.

Frage 1: Aus welchen Gründen sollten die StimmbürgerInnen Sie als Gemeindepräsident von Glarus wählen?

Da sich die bereits im Herbst 06 angekündigte und auf den 16. April 07 geplante Ablösung als FDP-Kantonal­präsident um Wochen verzögerte, habe ich mich aus Rücksicht auf die Partei zurückgehalten, bereits im ersten Wahlgang anzutreten, um den Entscheid der Ortssektion nicht zu untergraben. Mittlerweile ist der Wechsel im Kantonalpräsidium vollzogen und im ersten Wahlgang ist keine Wahl zustande gekommen. Darum ist es meiner Ansicht nach legitim, für den zweiten Wahlgang zu kandidieren. Für das Amt des Gemeindepräsidenten kann ich auf eine solide Ausbildung (Abschluss an der Hochschule St. Gallen als lic. oec. HSG) und eine langjährige Führungserfahrung in Wirtschaft und Politik bauen. Mein Engagement für die Öffentlichkeit habe ich als Gemeinderat, Vorstandsmitglied des Kantonalen Gewerbeverbandes, Landrat und FDP-Parteipräsident über Jahre unter Beweis gestellt. Dabei habe ich nicht nur gelernt, mich durchzusetzen, sondern auch «einzustecken» und trotzdem durchzuhalten: Ich meine über das notwendige politische, charakterliche und fachliche Rüstzeug für das anspruchsvolle Amt des Gemeindepräsidenten zu verfügen. In der Firma kann ich mich so entlasten, dass mir auch die zeitlichen Ressourcen dazu zur Verfügung stehen werden. Alter, Kompetenz, Engagement und Führungserfahrung stimmen.

Frage 2: Ein Initiativkomitee beabsichtigt 2.000 Unterschriften für eine ausserordentliche Landsgemeinde im Zusammenhang mit der Gemeindestrukturreform zu sammeln. Was halten Sie von diesem Vorgehen und wie sehen Sie die Situation für Glarus?

Diesem Vorgehen kann ich nichts Positives abgewinnen. Nach dieser „Landsgemeinde“ wird es wohl heissen „ausser Spesen nichts gewesen“. Immerhin Steuergelder im Rahmen von Fr. 200.000.—. aus dem Fenster geworfen. Was soll das? Ein Erfolg dieses Stör-Manövers würde den Kanton Glarus zur nationalen Lachnummer machen, was mit allen Mittel zu verhindern ist. Zudem könnten sich die Gegner von Stimmrechtsalter 16 animiert fühlen ähnliches zu wagen: das Ende der Landsgemeinde wäre eingeläutet! Für Glarus ändert sich dadurch nichts: die Vorbereitungen auf die Fusion sind, wo es noch nicht geschehen ist, an die Hand zu nehmen.

Frage 3: Was sind Ihre Hauptziele für Glarus?

Glarus steht jetzt, am Anfang des Fusionsprozesses, vor grossen Herausforderungen: Erstens müssen die vielen komplexen Prozesse, die in einer Gemeinde ablaufen, auch im Vorfeld der Gemeindefusion normal weiter funktionieren. Eine nicht einfache Aufgabe, da dieser Prozess auch Unsicherheiten und Ängste mit sich bring. Zweitens gilt es weiterhin die Gesundung der Glarner Gemeinde­finanzen im Auge zu behalten und voranzutreiben. Drittens muss die Gemeinde ihre Positionierung für diesen so wichtigen und komplexen Prozess der Fusion definieren. Strategische Entscheidungen sind zu treffen, damit man zielgerichtet verhandeln kann um dem gemeinsamen Ganzen zum Durchbruch zu verhelfen. Faule Kompromisse haben keinen Platz. Sie hätten nur spätere Zerwürfnisse zur Folge!

Frage 4: Wo sehen Sie Glarus und Glarus Mitte in zehn Jahren?

Meine Vision: Glarus Mitte ist die Gemeinde mit umfassender, gut funktionierenden öffentlichen Infrastruktur, mit guten breit gefächerten Schulen, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, hervorragendem, diversifiziertem Wohnraum-Angebot in einem intakten Naherholungsraum, mit dem Klöntal als, auch touristisch genutzte, Perle. Die Stadt-Glarus ist das pulsierende Zentrum von Verwaltung, Dienstleistung, Handel und Unterhaltung. Die Teil-Gemeinden Ennenda und Riedern nutzen ihre bevorzugten Lagen für das Angebot gehobener Wohnqualität. Netstal nutzt seine Nähe zur Verkehrsachse für Industrie und grössere Gewerbebetriebe, während kleinere Gewerbebetriebe konsumentennah über ganz Glarus Mitte verteilt ihre Aktivitäten entfalten. Die Gemeindefusion macht die Nutzung von Synergieeffekten möglich. Daher kann das Angebot der Gemeinde optimiert und der Steuerfuss trotzdem moderat gehalten werden: Einwohner und Besucher werden sich in dieser attraktiven Gemeinde rund um wohlfühlen. I

ch hoffe dazu beitragen zu können, dass das nicht alles nur reine Vision bleibt!

Es bewerben sich neben Roland Schubiger auch Euphemia Elmer (SVP), Andrea Trümpy (FDP) und Maarc Brunner (parteilos) um das höchste Amt der kleinsten Hauptstadt der Schweiz.