Erstes Torbi – Blindenschiess-Cup

Im Rahmen der Torball-Schweizer-Meisterschaftsfinale fand in der Kanti Glarus ein Blindenschiess-Cup für Erblindete und Sehende statt. Maja Hoffmann, Zürich, die Dominatorin der Schweizer Blindenschiess-Szene, hat auf eindrückliche Art und Weise die Besucher in eine andere Schiessdisziplin eingeführt.



Gianfranco Giudice demonstriert seine ausgezeichnete Treffsicherheit. (Bilder: j.ruoss) Ein toller Anschauungsunterricht für Sehende boten von links: Jules Fäh
Gianfranco Giudice demonstriert seine ausgezeichnete Treffsicherheit. (Bilder: j.ruoss) Ein toller Anschauungsunterricht für Sehende boten von links: Jules Fäh

«Wir sind eine kleine Gruppe sportinteressierter Personen, welche sich zum Ziel gesetzt hat, in der Schweiz das Schiessen als Sport für Blinde und Sehbehinderte zu etablieren», heisst es in der Website der Blindenschützen. Eng mit dieser Zielsetzung verbunden ist die Integration von blinden und sehbehinderten Menschen in die von Sehenden dominierte Schützenszene.

Für uns normal sehende Schützen scheint es fast unmöglich, ohne Augenlicht mit einem Luftgewehr eine Scheibe, geschweige denn eine Zehn zu treffen. Am Samstag, 21. Mai 2011, fand in der Kanti Glarus anlässlich der Torball-Schweizer-Meisterschafts-Finale ein Anschauungsunterricht der beiden besten Schweizer Blindenschützen statt. Nach einer Einführung und einem Demo-Schiessen von Maja Hoffmann und Gianfranco Giudice mit den umgebauten Sportgeräten durften die Anwesenden selber mittels Augenbinden ein 5-schüssiges Programm absolvieren. «Nur schon das Zielbild zu finden, ist unglaublich schwierig», bemerkte Lars Kamm, einer der besten Glarner Luftgewehrschützen.

Als Zielfindung wird ein Fernrohr ähnliches Gerät verwendet. Dieses Teil wandelt Licht in Ton um und dieser penetrante Ton wird mittels Kopfhörer an die Schützen weitergegeben. Je höher der Ton, je zentraler die Zielposition. Zur Feineinstellung sind am genannten Empfänger Höhen- und Seitenverstellschrauben, erklärte Willi Mantschko, welcher zusammen mit Roy Yuval als Betreuer der Szene amtet.

«Mister SGU-Cup» Gabriel Kundert stand OK-Chef Fritz Bolliger als umsichtiger Organisator eines spannenden Events beiseite. Der oder die Ranghöchste aus dem Gästeschiessen durfte zum Final gegen Maja Hoffmann antreten. Es erstaunte nicht, dass Bettina Gruber, Grange-Paccot, eine ehemalige Torball-Spielerin, alle ambitionierten Schützen hinter sich liess. Im äussert spannenden Final lag Bettina Gruber stets vor Maja Hoffmann. Im letzten Schuss (8,1 Pkt.) vergab Gruber den vermeintlichen Sieg. Hoffmann schoss mit einer Mouche (10,5) aus.

Rangliste unter www.glksv.ch